Nvidia-Aktiensplit 2024 Das hat sich mit dem Aktiensplit für Anleger verändert

Nvidia plant erneut einen Aktiensplit. Quelle: imago images

Der Chiphersteller Nvidia hatte im Zuge der Vorstellung seiner Quartalszahlen einen Aktiensplit angekündigt. Für jede gehaltene Aktie wurden zehn Aktien im Depot verbucht. Das müssen Anleger jetzt wissen.

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Nvidia-Aktiensplit 2024 – die wichtigsten Informationen in der Übersicht   

Innerhalb eines Jahres ist der Aktienkurs von Nvidia aufgrund des anhaltenden KI-Booms um mehr als 210 Prozent gestiegen (Stand: 07. Juni 2024). Hier finden Sie den aktuellen Kurs der Nvidia-Aktie im Überblick. 

Nun, nach dem Vollzug des Aktiensplits, wird die Nvidia-Aktie optisch günstiger, was wiederum neue Kleininvestoren anlocken könnte. Anleger, die bereits vor dem Split in die Nvidia-Aktie investiert sind, hoffen im Gegenzug auf eine steigende Nachfrage und damit einhergehend auf eine höhere Rendite.

Was ist ein Aktiensplit?

Bei einem Aktiensplit wird, vereinfacht gesagt, die Zahl der Aktien erhöht. Wer entsprechend zum US-Handelsschluss am 6. Juni 2024 eine Nvidia-Aktie hielt, erhält durch den Aktiensplit neun zusätzliche Stammaktien des Grafikkarten-Entwicklers. Allerdings entspricht der Wert dieser neuen Aktien dem Wert der einen, ursprünglichen Aktie. Eine Nvidia-Aktie lag zuletzt bei einem neuen Allzeithoch von über 1100 Dollar. Nach dem Split ist sie nun für circa 110 Dollar zu haben. Demnach hat ein Aktiensplit zur Folge, dass der Wert einer Aktie durch die Herausgabe neuer Stammaktien optisch günstiger wird. An der Marktkapitalisierung dagegen ändert sich nichts.

Wann wurde der Nvidia-Aktiensplit vollzogen?

Nvidia hatte seinen Aktiensplit am 22. Mai 2024 angekündigt. Am Donnerstag, den 6. Juni 2024 bekamen alle, die Stammaktien inne hatten, zusätzliche Aktien im Verhältnis eins zu zehn. Sie wurden am Freitag, den 7. Juni 2024, nach Börsenschluss an die Aktionäre ausgegeben. Der Handel auf einer um den Aktiensplit bereinigten Basis startet laut dem Chiphersteller voraussichtlich bei Börseneröffnung am Montag, den 10. Juni 2024.

Nvidia gab außerdem eine Anhebung der vierteljährlichen Dividende um 150 Prozent bekannt. Damit steigt die Dividende pro Aktie von vier auf zehn Cent, was nach dem Aktiensplit einem Cent pro Aktie entspricht. Die erhöhte Dividende wird am Freitag, den 28. Juni 2024, an alle Aktionäre ausgezahlt, die am Dienstag, den 11. Juni 2024, im Aktienregister stehen.

Gab es bei Nvidia bereits zuvor einen Aktiensplit?

Nvidia splittete in der Vergangenheit bereits mehrmals seine Aktie. Zuletzt war das am 19. Juli 2021 im Verhältnis eins zu vier der Fall.

Warum splittete Nvidia seine Aktien?

Grundsätzlich soll der Aktiensplit die Aktie für Privat- und vor allem Kleinaktionäre attraktiver machen. Das erscheint bei Nvidia sinnvoll. Im Verlauf der Coronakrise hat sich die Digitalisierung teils stark beschleunigt, womit sich auch der Wert der Aktie des Grafikkartenherstellers innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht hat. So sind Chips, Grafikkarten und Prozessoren starke Wirtschaftstreiber. 

Auch im ersten Geschäftsquartal 2024 (Februar 2024 bis Ende April 2024) konnte Nvidia seinen Umsatz und Gewinn wieder deutlich erhöhen. Dies zeigen die Quartalszahlen von Nvidia zum ersten Geschäftsquartal 2025. Wichtig: Das Geschäftsjahr von Nvidia endet am 31. Januar. Anschließend startet das folgende Geschäftsjahr. 

Die Entwicklung von Nvidia
Die Geschichte von Nvidia: Gründung und Anfänge Quelle: Andrej Sokolow/dpa
Die Geschichte von Nvidia: Börsengang Quelle: IMAGO/UPI Photo
Die Geschichte von Nvidia: Expansion und Innovation Quelle: IMAGO / ZUMA Wire
Die Geschichte von Nvidia: KI und Deep Learning Quelle: IMAGO / Pond5 Images
Neuste Entwicklungen (2021 - 2024)2021 kündigte Nvidia den geplanten Erwerb von ARM Limited an, einem führenden Entwickler von Prozessorarchitekturen, um seine Position im Bereich der KI und des Edge Computing weiter zu stärken. Dieser Erwerb stieß jedoch auf regulatorische Hürden und wurde 2022 letztendlich abgebrochen. Nvidia blieb führend im Bereich der GPUs und KI, und seine Produkte finden breite Anwendung in verschiedenen Industrien, darunter Automobil, Gesundheitswesen und Rechenzentren. 2023 kündigte Nvidia die Hopper-Architektur an, die weitere Fortschritte im KI-Training und in der Inferenz verspricht. Getrieben vom KI-Boom verzeichnet Nvidia ein beeindruckendes Wachstum Anfang 2024: Im Zeitraum von Januar bis März stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 262 Prozent, von 7,2 Milliarden auf 26 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg sogar noch deutlicher um 628 Prozent, von zwei Milliarden auf 14,9 Milliarden Dollar. Dieses starke Wachstum wird durch die steigende Nachfrage großer Tech-Konzerne nach leistungsstarken Halbleitern von Nvidia für ihre KI-Anwendungen vorangetrieben. >> Passend dazu: Aktuelle Informationen zum Nvidia-Aktiensplit am 07. Juni 2024 Quelle: MAGO/NurPhoto / IMAGO/Andrea Filigheddu

Die nun veröffentlichten Quartalszahlen beziehen sich daher auf das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025, obwohl sie im Kalenderjahr 2024 liegen.

  • In Q1 2025 hat Nvidia 26 Milliarden US-Dollar umgesetzt – eine Steigerung von 262 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. 
  • Nvidia meldet einen Gewinn in Höhe von 15 Milliarden Dollar, was mehr als dem Siebenfachen des Vorjahresquartals entspricht.
  • Die Umsatz-Prognose für das laufende Quartal liegt bei 28 Milliarden Dollar.

Welche Unternehmen haben schon einen Aktiensplit durchgeführt?

Aktiensplits kommen öfter vor, es gibt viele Beispiele. So hat etwa der E-Autobauer Tesla im August 2022 in den USA einen Aktiensplit im Verhältnis eins zu drei durchgeführt. Elon Musks Unternehmen wollte damit die Aktie einer breiteren Investorenbasis zugänglich machen, sodass ein Investment auch für Kleinanleger interessant wurde.

Auch der US-Einzelhandelsriese Amazon hat bereits einen Aktiensplit durchgeführt. 2022 teilte der Konzern seine Aktien in einem Verhältnis von eins zu 20. Im Anschluss an den Split stieg der Amazon-Kurs an. Weitere Unternehmen, die ihre Aktien gesplittet haben, sind unter anderem die Dax-Konzerne Siemens, SAP, Henkel, BASF, E.On, Merck, Beiersdorf und Fresenius. Allerdings sind diese Splits schon Jahre her.

Verzerrt ein Aktiensplit den Kurschart?

In der Theorie hätte ein Aktiensplit zwar einen deutlichen Kurseinbruch zur Folge, da der Wert einer Aktie fällt. „Tatsächlich werden die Charts von Finanzdatenanbietern aber geglättet, das heißt: Die historischen Kurse werden entsprechend dem Split-Verhältnis angepasst“, erklärt Frank Klumpp, Aktienstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

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Auch bei Stop-Loss-Orders gibt es Anpassungen. Gemäß der AGB werden Stop-Loss-Marken bei Banken und Brokern gelöscht. Somit werden die Aktien nicht aus dem Depot gebucht, wenn die an den ursprünglichen Kurs angepasste Stop-Loss-Marke unterschritten wird.
Transparenzhinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im Juni 2021 bei der WirtschaftsWoche. Wir haben ihn aktualisiert und zeigen ihn aufgrund des neuen Aktiensplits und des anhaltenden Leserinteresses erneut.

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