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ProSiebenSat.1 hält an Antennenfernsehen DVB-T fest

DVB-T liefert zwar keine hochauflösenden Bilder, ist dafür aber nahezu überall verfügbar DVB-T liefert zwar keine hochauflösenden Bilder, ist dafür aber nahezu überall verfügbar
DVB-T liefert zwar keine hochauflösenden Bilder, ist dafür aber nahezu überall verfügbar
Quelle: dpa
Nach dem Ausstieg von RTL schien die Zukunft des „Überallfernsehens“ in Gefahr. Jetzt hat sich ProSiebenSat.1 fürs Weitermachen entschieden und bleibt DVB-T treu. Doch das Engagement ist befristet.

Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 setzt anders als RTL auch nach 2014 auf das digitale Antennenfernsehen. „Wir werden bei DVB-T bleiben und unsere Verträge bis 2018 verlängern“, sagte Klaus Steffens, Leiter Technik-Distribution bei ProSiebenSat.1. Die Gruppe glaube weiterhin an DVB-T. ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert sagte, der Konzern sichere die Übertragung des Antennenfernsehens für Millionen von Haushalten in Deutschland.

Die Mediengruppe RTL Deutschland hatte im Januar den Ausstieg bei DVB-T zum Ende 2014 angekündigt und damit die Zukunft des digitalen Antennenfernsehens infrage gestellt. Zum Ausstieg der zweiten großen Sendergruppe kommt es nun aber nicht.

Für den technischen Dienstleister der DVB-T-Übertragung, Media Broadcast, belegt die Vertragsverlängerung von ProSiebenSat.1 die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der digitalen Terrestrik. „Wir denken, dass die klare Haltung von ProSiebenSat.1 auch alle anderen Marktteilnehmer ermutigt, konstruktiv und im Sinne der Zuschauer an der Weiterentwicklung der digitalen Terrestrik mitzuwirken“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Bernd Kraus.

„Gute Nachricht für die Fernsehzuschauer“

Auch die Landesmedienanstalten begrüßten die Vertragsverlängerung. „Die Entscheidung von ProSiebenSat.1 ist eine gute Nachricht für die Fernsehzuschauer“, sagte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Jürgen Brautmeier. Dies bedeute, dass den rund vier Millionen DVB-T-Haushalten in Deutschland in den nächsten Jahren ein inhaltlich attraktives und frei empfangbares Programmangebot erhalten bleibe, das sie unkompliziert und vor allem portabel empfangen könnten.

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Die Sender von ProSiebenSat.1 werden auch weiterhin vor allem in den deutschen Ballungsräumen über Antennenfernsehen zu sehen sein. „Ein Ausbau in der Fläche ist nicht geplant, aber der Ausbau des Senderportfolios ist möglich“, sagte ProSiebenSat.1-Technik-Leiter Steffens.

Als Grund, dass ProSiebenSat.1 auch weiterhin auf den im Vergleich zum Kabel- oder zur Satellitenfernsehen teuren Verbreitungsweg setzt, nennt der Konzern eine hohe Affinität der DVB-T-Zuschauer zu den Programmen von ProSiebenSat.1. „Besonders beim Programm von ProSieben haben wir eine überproportionale Nutzung über DVB-T“, sagte der stellvertretende Leiter der Medienpolitik bei ProSiebenSat.1, Heiko Zysk.

Die Nutzung ist kostenlos

DVB-T wird häufig auf dem Zweitfernseher im Haus als Empfangsweg genutzt, die Nutzung für den Zuschauer ist anders als beim Kabelfernsehen kostenlos. Ab Ende 2014 sei ProSiebenSat.1 damit die einzige private Fernsehgruppe, die der werbetreibenden Industrie die ganze Reichweite über alle Übertragungswege bieten könne, sagte Zysk. Wie die Zukunft des Antennenfernsehens nach 2018 aussehen soll, lässt ProSiebenSat.1 offen. Über ein weiteres Engagement mache sich die Gruppe noch keine Gedanken, sagte Steffens.

Da DVB-T kein hochauflösendes Fernsehen (HDTV) ermöglicht und auch die Senderanzahl begrenzt ist, hatten sich die ARD und die Landesmedienanstalten für einen Umstieg auf den Nachfolgestandard DVB-T2 ausgesprochen. Durch den Ausstieg von RTL aus DVB-T stand aber die gesamte Zukunft des terrestrischen Antennenfernsehens infrage. Eine weitere Möglichkeit eines terrestrischen Digitalfernsehens könnte in Zukunft auch eine Hybridtechnologie aus Rundfunk und mobilem Internet sein.

epd/PHJ

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