Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert wegen steigender Abgaben ein höheres Renteneintrittsalter. Deutschland käme nicht umher, die Schwelle über 67 Jahre hinaus anzuheben – auch wenn sich ein früher Renteneintritt „größter Beliebtheit“ erfreue.
Wer sich früher in den Ruhestand begibt, lebt länger. So lautete das Ergebnis einer Studie, die im vergangenen Jahr für Furore sorgte. Doch stimmt das? Tatsächlich lassen sich aus der Forschung ganz andere Thesen ableiten: Rente kann auch krank machen.
Arbeitsminister Heil will, dass die Renten stärker steigen. Finanzminister Lindner hat das Projekt nun blockiert, es steht auf der Kippe. Ökonomen warnen, Scholz führe die Bevölkerung mit seinen Beschwichtigungen zur Finanzierung hinters Licht. Die Zahlen sind eindeutig.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai pocht im Rentenstreit der Ampel-Regierung auf eine „faire und sachliche“ Debatte. Seine Partei denkt laut darüber nach, die Rente mit 63 nur Geringverdienern zu gewähren. Ganz andere Töne schlägt der Bundeskanzler an.
Das Nachkriegsdeutschland war unansehnlich – aber unser Fleiß machte uns erfolgreich. Doch inzwischen ist die Arbeitsmoral faulem Anspruchsdenken gewichen. Anstelle von noch mehr Bürgergeld brauchen wir eine 40-Stunden-Woche und für viele die Rente mit 70.
Auf Kundgebungen in ganz Deutschland haben Gewerkschaften zum Tag der Arbeit bessere Arbeitsbedingungen und mehr Tarifbindung gefordert. Während Arbeitgeberverbände am 1. Mai dafür plädieren, mehr und länger zu arbeiten, lehnt Arbeitsminister Heil (SPD) eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ab.
Die Deutschen arbeiten im Vergleich zu Menschen in anderen Industrienationen eher wenig. Jetzt knöpft sich eine große US-Nachrichtenagentur das Thema vor. Sie zeichnet ein düsteres Bild der Produktivität im Land – und macht mehrere Ursachen dafür aus.
Eine aktuelle Auswertung des IW zeigt: Wer länger arbeitet, ist im Durchschnitt zufriedener als Altersgenossen im Ruhestand. Frührentner erweisen sich sogar als Gruppe mit der geringsten Lebenszufriedenheit. Die Motive der glücklichen Silver-Worker sind eindeutig.
Deutschland braucht mehr Top-Talente aus dem Ausland. Wirtschaftswissenschaftler Kooths findet es weniger wichtig, wie viel Steuern sie zahlen – anders als FDP-Chef Lindner. Kooths will lieber das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ des Sozialstaats verbessern. Und die Deutschen später in Rente schicken.
Ein Großteil der Babyboomer nähert sich mit großen Schritten dem Ruhestand. Die Mehrheit will vorzeitig in Rente gehen, was den Fachkräftemangel verschärfen wird. Die Politik will nun vor allem finanzielle Anreize schaffen, um zu längerer Arbeit zu motivieren. Doch schon kommt Kritik.
Die Jugend protestiert gegen fast alles. Nur beim größten gesellschaftlichen Problem unserer Zeit herrscht Stille: Die Bundesregierung verschärft durch ihre Rentenpolitik die anstehenden Verteilungskämpfe. Die Jungen müssen die Regierung nun zu einer überfälligen Maßnahme auffordern.
Eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre für Menschen, die im Handwerk oder der Pflege arbeiten, eine Rentenkürzung, betont Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Der SPD-Politiker wünscht sich stattdessen mehr flexible Übergänge in den Ruhestand.
Das Thema fehlende Leistungsbereitschaft rückte auf dem WELT-Wirtschaftsgipfel in Berlin schnell in den Fokus von Politikern und Unternehmenslenkern. Sie waren sich überraschend einig: Deutschlands Arbeitnehmer müssten wieder fleißiger werden. Ein Bundesminister wurde besonders deutlich.
Das Rentensystem steuert auf eine Krise zu, doch die Politik sei nicht bereit, eine langfristige Lösung zu finden, beklagt Tobias Kohlstruck von der Stiftung Marktwirtschaft. Die Idee einer Aktienrente komme 30 Jahre zu spät. Und bei manchen Reformansätzen drohten Akzeptanzprobleme für das ganze System.
So sieht das aktuelle Meinungsbild der Deutschen aus. Janina Mütze vom Meinungsforschungsinstitut Civey erklärt, was die Deutschen bei folgenden Themen bewegt: Renteneintritt, Gefahr von KI für Arbeitsplätze, finanzielle Haftung von Politikern und Grenzkontrollen.
Die Lebensarbeitszeit der Deutschen ist deutlich gestiegen. Eine Studie zeigt im Detail große Unterschiede auf: Wer wann in Rente geht, hängt stark mit verschiedenen Lebensumständen zusammen. Darunter, ob man in West- oder Ostdeutschland wohnt.
Die Union plant die Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung zu binden. Zudem soll an die Stelle der staatlich geförderten Riester-Rente ein Standardprodukt treten – und zwar verpflichtend. Für jedes Neugeborene soll es ein staatliches Startkapital für die Vorsorge geben.
Mit seiner Rentenreform hat Frankreichs Präsident Macron vorgemacht, wie man durch Missachtung des Dialogs und die Arroganz der Macht eine Gesellschaft auf die Barrikaden bringt. Der Preis für sein „Reförmchen“ ist hoch. Am Ende könnte er zu hoch gewesen sein.
Die Folgen des demografischen Wandels zeigen sich kaum irgendwo so stark wie in Japan. Der Staat versucht mit neuen Lösungen, ältere Menschen im Beruf zu halten, um den Renten-Kollaps zu verhindern. Damit lösen die Japaner zusätzlich ein Problem auf dem Arbeitsmarkt, das auch Deutschland hat.
Die massiven Proteste gegen die geplante Anhebung des Rentenalters in Frankreich nehmen nicht ab. Die deutsche Rentenexpertin bei der OECD in Paris, Monika Queisser, räumt mit Vorurteilen auf und erklärt, warum viele Franzosen noch immer von der Rente mit 60 träumen.
Die Regierung von Präsident Macron bleibt hart: Eine schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 64 sei „nicht verhandelbar“. Was aus Sicht europäischer Nachbarn wie eine behutsame Reform wirkt, bringt die Franzosen in Rage. Denn sie rührt an einem Tabu der Arbeitskrise.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sieht Deutschland im internationalen Wettbewerb abgeschlagen. Er kritisiert den höheren Mindestlohn und das Bürgergeld, fordert vehement ein späteres Renteneintrittsalter und vereinfachte Zuwanderung. Für den Kanzler findet er erstaunliche Worte.
Olaf Scholz regt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters an. Und auf Mallorca machen es sich deutsche Frührentner nicht nur in den Wintermonaten bequem – zwischen Schnitzelhäusern und Media-Markt-Filialen. Wie denken sie über den Vorstoß?
Während die Deutschen jahrzehntelang als Börsen-Skeptiker galten, hat die Jugend den Aktienmarkt für sich entdeckt. Dabei ist sie weniger vom Wunsch nach schnellem Reichtum getrieben, sondern vielmehr von der Erkenntnis, dass sie den Versprechen der Politik nicht trauen kann.
Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen ist laut dem Statistischen Bundesamt in Deutschland binnen zehn Jahren deutlich gestiegen. Grund dafür sei die stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Höhere Quoten weisen nur Schweden und Dänemark auf.
In ganz Frankreich werden heftige Proteste erwartet – sogar ein Wiederaufleben der Gelbwestenbewegung wird befürchtet. Unklar ist, wer die Machtprobe gewinnen wird. Einmal wurde Macrons Rentenreform verhindert. Diesmal will der Präsident einen „Sieg der Unverantwortlichen“ verhindern.
Gerade Frauen haben oft Probleme mit ihrer niedrigen Rente, der Abstand zu den Männern ist groß. Denn Frauen arbeiten und verdienen häufig weniger. Und eine Ehe sichert sie nicht mehr ab. Aber es gibt Möglichkeiten, sich besser abzusichern.
Derzeit liegt das Renteneintrittsalter in Frankreich bei 62 – doch das soll nicht so bleiben. Die Regierung will die Altersgrenze bis 2030 jährlich um drei Monate anheben. Es ist bereits der zweite Versuch von Präsident Macron, das Rentensystem zu reformieren.
Ein höheres Eintrittsalter wird in der Renten-Debatte häufig ausgelassen. Dabei möchten viele Arbeitnehmer sogar länger arbeiten – aus eigener Motivation. Mit Zwang und Drohungen wird aber keine Wende gelingen. Stattdessen braucht es Förderung und Anreize.
Unions-Fraktionsvize Spahn schlägt vor, das gesetzliche Renteneintrittsalter mit der steigenden Lebenserwartung nach hinten zu verschieben. Doch der Vorstoß offenbart einen gravierenden Logik-Fehler. Aus der Ampel-Koalition kommt scharfe Kritik – und als Lösungsidee vor allem Migration.
Immer mehr Versicherte mit 45 Beitragsjahren verabschieden sich vorzeitig in den Ruhestand, beklagt Olaf Scholz. Das ist in der Tat ein Problem. Nur: Scholz war an der Einführung dieser Sonderregelung selbst beteiligt. Die gute Nachricht: Er kann sie auch wieder abschaffen.
Die Regierung diskutiert über das Renteneintrittsalter: Arbeitsminister Heil spricht sich gegen eine Erhöhung aus, da dies zulasten der jüngeren Generation geschehen würde. Bundeskanzler Scholz forderte kürzlich weniger Frühverrentung. Auch die Opposition unterstützt diese Forderung.
FDP-Vizechef Johannes Vogel möchte das schwedische Modell nach Deutschland bringen: Ein offizielles Renteneintrittsalter soll es nicht mehr geben, stattdessen sollen die Menschen dies selbst entscheiden. Je früher man geht, desto weniger Rente erhält man.
Das gesetzliche Renteneintrittsalter ist in Europa höchst unterschiedlich. Doch wie lange die Menschen den Ruhestand genießen können, hängt noch von anderen Faktoren ab. Ein Land ist bisher besonders großzügig.
Ziel der Bundesregierung ist es, Ältere länger in Arbeit zu halten. Doch die Erwerbstätigkeit der Älteren stagniert, teilweise sinkt sie sogar. Die Finanzierungslücken im Rentensystem drohen zuzunehmen – und die Beiträge dürften erheblich steigen. Eine neue Studie zeigt, wie sehr.
Bis 2035 gehen Deutschland sieben Millionen Arbeitskräfte verloren – wenn die Politik nicht gegengesteuert. Um den Zusammenbruch zu verhindern, halten Forscher fünf Änderungen für entscheidend. Auch das Bürgergeld könnte dabei eine Rolle spielen.
Statt mit 62 sollen Menschen in Frankreich erst mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen. Staatspräsident Emmanuel Macron begründet die geplante Reform mit der gestiegenen Lebenserwartung. Andernfalls müsse der Umfang der Renten gesenkt werden.
Nach dem Willen der Schweizer Bevölkerung sollen Frauen künftig ein Jahr länger arbeiten und erst mit 65 Jahren in Rente gehen. Mit einer knappen Mehrheit befürworteten dies die Menschen.
Seit Monaten fordern Sozialverbände und Opposition auch für die 20 Millionen Rentner eine Energiepreispauschale. Nun bekommen sie ebenfalls 300 Euro. Ökonom Lars Feld macht keinen Hehl daraus, was er davon hält – und sagte einem Rentner jetzt ins Gesicht, was Politiker nicht zu sagen wagen.
Der Städte- und Gemeindebund schlägt wegen des eklatanten Personalmangels in vielen Bereichen Alarm. Nicht nur die Wirtschaftskraft der Republik sei in höchster Gefahr – betroffen seien sämtliche Lebensbereiche. Um gegenzusteuern, müsse mit einigen Tabus gebrochen werden.
Den Vorstoß für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters hat die Politik umgehend abgelehnt – obwohl Experten sich einig sind, dass Deutschland auf eine Katastrophe zusteuere. Ein Rechtsexperte sieht Analogien zum Klimaschutz. Und er spricht eine deutliche Warnung aus.
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall fordert eine längere Lebensarbeitszeit – und stößt auf Kritik. Aus Sicht des Deutschen Gewerkschaftsbunds ist das „nichts anderes als eine Rentenkürzung mit Ansage“.
Deutschland fehlen auch mit Blick auf die Energiewende Arbeitskräfte, sagt Grünen-Chefin Lang – etwa für Windkraft-Aufbau und Wärmepumpen-Einbau. Sie zweifelt stark an der These, dass künftig weniger gearbeitet werden müsse. Und warnt, Menschen ohne Abschluss zu diskriminieren.
Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus während die Zahl der Rentner steigt. Einige Experten schlagen zur Lösung dieses Problems nun vor, dass alle zwei Stunden pro Woche mehr arbeiten – bezahlt. Doch von den Gewerkschaften gibt es Einwände.
Jahrelang stieg das Renteneintrittsalter, doch im vergangenen Jahr ging es nun wieder ein wenig zurück. Die Neurentner konnten sich dabei gleichzeitig im Durchschnitt um Anfangsbezüge freuen, die rund 30 Euro höher lagen als im Jahr davor.
Wer ab 1964 geboren ist, muss bis 67 arbeiten oder bei vorzeitiger Rente in der Regel erhebliche Einbußen hinnehmen. Aber es gibt einen Ausweg – und einige Fallstricke, die man beachten muss.
Es ist unverfroren, wenn Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) von Entlastungen der Bürger in Milliardenhöhe spricht. In Wirklichkeit geht es darum, dass der Staat den Bürgern nicht länger wegnimmt, was ihnen ohnehin gehört.
BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat ein höheres Renteneintrittsalter gefordert. Er erntet dafür Kritik von Sozialverbänden und Gewerkschaften, die darin eine indirekte Rentenkürzung sehen. Im internationalen Vergleich steht Deutschland schon jetzt schlecht da.
Deutschlands Rentensystem ist pleite. Alles, was der Politik dazu einfällt, ist ein späteres Renteneintrittsalter. Wir müssen dieses armselige Mantra überwinden. Zumal es Alternativen gibt, die ein enormes Potenzial bergen – und mehr Generationengerechtigkeit herstellen.
Bis 2031 steigt das gesetzliche Renteneintrittsalter auf 67 Jahre. Für die Zeit danach zeigt sich die Deutsche Rentenversicherung offen für eine weitere Anhebung. Die Politik müsse sich in den kommenden vier Jahren mit dem Thema beschäftigen.