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So halten ausländische Fans uns Deutschen den Spiegel vor

Politischer Korrespondent
„Absolutes Drecksloch“ – Engländer erschüttert von Gelsenkirchen

Aus ganz Europa kommen Gäste für die EM nach Gelsenkirchen. Doch nicht allen scheint zu gefallen, was sie in der Stadt im Ruhrgebiet sehen. Ein enttäuschter Engländer spottet im Netz. Sein Video geht viral.

Quelle: WELT TV

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Die Reaktionen der ausländischen EM-Fans auf typisch deutsche Eigenarten reichen von belustigt bis fassungslos. Der Fußball aber begeistert die Besucher. Aus dieser guten Stimmung könnte Deutschland ein positives Selbstbild schöpfen.
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So eine Europameisterschaft ist immer auch eine Werbeveranstaltung für das ausrichtende Land: Die Welt zu Gast bei Freunden. Manchmal wird daraus aber auch ein schmerzhafter Realitätscheck. Die vielen ausländischen Fußballfans halten Deutschland in diesen Tagen den Spiegel vor. Die Social-Media-Kanäle sind voll von belustigten bis fassungslosen Reaktionen über manche deutsche Eigenart.

Ein britischer Reporter etwa berichtete im Stile eines Forschers mit Tropenhelm über die wunderliche Bargeld-Liebe der Eingeborenen: „Sie akzeptieren keine Visa, keine Mastercard und auch keine American Express, wenn man Glück hat, kann man mit einer deutschen Debitkarte bezahlen.“ Funklöcher erzählen den Besuchern mehr über den digitalen Zustand des Landes als jede überdrehte Telekom-Werbetafel am Wegesrand.

Der schottische Fan-Verband riet vorsorglich allen Anhängern, für die Anreise ins Stadion deutlich mehr Zeit einzuplanen. Der Ruf der Deutschen Bahn ist mittlerweile bis tief in die Moore der Highlands vorgedrungen. Rund um die Partien spielt sich dennoch so manches Transport-Drama ab.

In Gelsenkirchen etwa harrten tausende Zuschauer der Partie England gegen Serbien bis tief in die Nacht aus, zusammengepfercht auf engen Fußgängerbrücken. Wer hätte auch ahnen können, dass eine Tram, die im gemächlichen Rhythmus vom Stadion Richtung Bahnhof tuckert, nicht ausreichen würde? Die früheren Organisationskünstler aus Deutschland jedenfalls nicht.

Überhaupt Gelsenkirchen. Die Reaktion eines britischen Journalisten auf die Verhältnisse dort ging viral, ein minutenlanges verbales Kopfschütteln, im Hintergrund filmte die Kamera trostlosen Beton. „Nichts, wirklich nichts“ gebe es in „Gelsenkörken“ zu tun. Wobei, to be fair: Die alten englischen Industriestädte sind auch eher etwas für Feinschmecker.

Dazu kommen Warnungen in ausländischen Medien vor der Zombie-Zone rund um das Frankfurter Bahnhofsviertel, Wut über die Dauerbaustelle Stuttgart und noch so manches mehr. Diese EM, so scheint es, zeigt nun auch dem Rest Europas, dass das Gütesiegel „Made in Germany“, deutsche Verlässlichkeit und Organisationsfertigkeit stark gelitten haben.

Aber diese Pannen und Unzulänglichkeiten trüben die gute EM-Stimmung kaum. Die niederländischen Fans tauchten Hamburg in Orange, die Schotten tranken ganz München trocken und schwärmten von der adriatischen Stimmung in der Metropole im Süden.

Es gibt wieder Kult-Fußballer

Es läuft begeisternder Fußball, die deutsche Mannschaft ist erfolgreich und hat endlich wieder kultige Fußballer. Und sogar die Deutsche Bahn kann bei der B-Note punkten: Es gibt eine Bar im Zug! Das versöhnt viele Fans dann doch.

Ekstase im Stadion – Fans feiern den Einzug ins Achtelfinale mit „Major Tom“

Nach dem 2:0 Sieg über Ungarn steht Deutschland vorzeitig im Achtelfinale. Nach der Partie feiern die Fans im Stadion die Spieler mit „Major Tom“. Sehen Sie hier die Sekunden nach Abpfiff im Video.

Quelle: MagentaTV

Vielleicht lässt sich aus dieser EM-Stimmung sogar ein neues, positives Selbstbild schöpfen. Weniger deutsche Uhrwerkhaftigkeit, dafür mehr liebenswertes Chaos. Und bei der nächsten EM in Deutschland im Jahr 2050 können Engländer dann auch mit Kreditkarte zahlen.

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