Ilkay Gündogan nahm den Pass von Jamal Musiala mit dem Oberschenkel mit. Ungarns Innenverteidiger Willi Orban ging dazwischen. Es kam zu einem energischen Zweikampf, aus dem Gündogan als Sieger hervorging. Orban lag am Boden, Gündogan konnte den Ball zu Musiala spielen, der anschließend für Deutschland im zweiten Gruppenspiel der EM zur Führung traf. Nach dem 2:0-Erfolg der Nationalmannschaft beschwerte sich Orban heftig.
Gündogan hingegen war verwundert darüber, dass das erste deutsche Tor vom Video-Assistenten auf ein Foulspiel überprüft wurde und zu einigen Protesten beim Gegner führte. Für ihn war der energische Zweikampf völlig normal und auch regelkonform. „Ich war ein bisschen überrascht, dass er oder die ungarischen Spieler sich beschwert haben“, sagte Gündogan zur Szene vor dem 1:0. Tatsächlich ging dem Tor ein normaler Körperkontakt voraus.
Deutschland löst gegen Ungarn das Achtelfinal-Ticket – Das 1:0 von Musiala im Video
Mit seinem zweiten Turniertreffer leitet Jamal Musiala den 2:0 Sieg gegen Ungarn ein. Die DFB-Elf ist damit vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Sehen Sie das Tor hier im Video.
Quelle: MagentaTV
„Ich habe sieben Jahre in der Premier League gespielt“, sagte Gündogan in Erinnerung an seine Zeit bei Manchester City. „Da hätten sie sich kaputt gelacht, wenn das Tor nicht gegeben worden wäre.“ Es sei eine Situation gewesen, „die wir gebraucht haben“.
„Der Schiedsrichter war heute der Schlimmste auf dem Feld“
Orban selbst bewertete die Szene naturgemäß ganz anders. „Für mich ist es ein Foul“, sagte der 31 Jahre alte Profi von RB Leipzig. „Er gibt mir einen Check in die Hüfte, meine Hüfte fliegt zur Seite und ich falle fast auf mein Gesicht. Es gibt ja keinen Grund, sich im Sechzehner so hinzulegen.“
Auch Ungarns italienischer Trainer Marco Rossi war wegen der Entscheidung der Unparteiischen sauer. „Deutschland braucht keine Hilfe vom Schiedsrichter, vor allem nicht gegen Ungarn“, wetterte der 59-Jährige. Er habe in seiner Karriere als Spieler oder Trainer „niemals nach Ausreden gesucht“, aber: „Der Schiedsrichter war heute der Schlimmste auf dem Feld.“