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  5. Borussia Dortmund - Real Madrid: Jude Bellingham, Anführer mit 20

Champions League Jude Bellingham

Erst 20 und schon die Königsrolle bei den Königlichen

Real Madrids Mittelfeldstar Jude Bellingham gehört aktuell zu den wertvollsten Spielern der Welt. Das Portal transfermarkt.de taxiert den ehemaligen BVB-Spieler auf 180 Millionen Real Madrids Mittelfeldstar Jude Bellingham gehört aktuell zu den wertvollsten Spielern der Welt. Das Portal transfermarkt.de taxiert den ehemaligen BVB-Spieler auf 180 Millionen
Jude Bellingham gehört zu den wertvollsten Spielern der Welt. Das Portal transfermarkt.de taxiert den ehemaligen BVB-Spielerihn auf 180 Millionen
Quelle: UEFA via Getty Images/Angel Martinez - UEFA
Vor einem Jahr verließ Jude Bellingham Borussia Dortmund und wechselte zu Real Madrid. Dort hat sich der Engländer umgehend die Chefrolle erspielt. Am Samstag gibt es im Champions League-Finale ein Wiedersehen. Zeit, Geschichte zu schreiben, meint er.
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Dieser Gang war einer der schwersten in seiner Karriere. Vor gut einem Jahr, als alle Fans im Dortmunder Stadion wie in Schockstarre waren, trat Jude Bellingham alleine und in Zivilkleidung vor der Südtribüne her. Die war zwar voll besetzt, aber mucksmäuschenstill. Der BVB hatte gerade einen kollektiven Zusammenbruch mit traumatischen Folgen erlebt: Die Mannschaft hatte die sicher geglaubte Meisterschaft doch noch verspielt, weil sie über ein 2:2 gegen Mainz 05 nicht hinausgekommen war.

Der Tag, an dem Bellingham Abschied nahm, war einer der schwärzesten in der jüngeren Vereinsgeschichte der Dortmunder. Seine Mitspieler saßen auf dem Rasen und weinten. Der Engländer selbst hatte am letzten Spieltag der Saison 2022/23 wegen einer Knieverletzung nicht spielen können. „Wir haben euch im Stich gelassen“, schrieb Bellingham den BVB-Fans anschließend auf Instagram – anderthalb Wochen später wechselte er für 103 Millionen Euro Ablöse zu Real Madrid.

Davon hatte er immer geträumt – doch die bitteren Umstände seines Abgangs machten ihm zu schaffen. Das Wiedersehen unter ganz anderen, wenn auch ebenfalls außergewöhnlichen Umständen, hätte sich der 20 Jahre junge Mittelfeldspieler kaum zu erträumen gewagt. Am Samstag trifft Bellingham im Finale der Champions League mit Real auf den BVB (21.00 Uhr, im Sport-Ticker der WELT), noch dazu in Wembley – dem Spielort, der für jeden englischen Fußballer eine fast schon mystische Bedeutung hat. „Das ist so etwas wie die Krönung einer großartigen Saison. Zurück nach England zu kommen, gegen Dortmund zu spielen – ich bin sehr dankbar“, sagte er, bevor er sich mit dem spanischen Rekordmeister, der haushoher Favorit ist, nach London begab. Diese spezielle Endspiel-Konstellation freue ihn „wie ein Kind“, erklärte Bellingham und grinste dabei über das ganze Gesicht.

Bellingham wurde vom Ausnahmetalent zum Weltstar

Diese kindliche Freude steht im krassen Gegensatz zu dem Eindruck, den der 20-Jährige vermittelt, wenn er auf dem Platz steht. Dort wirkt er wie ein gestandener, außergewöhnlich reifer Spieler. Mit schlafwandlerischer Sicherheit spielt er zielgenaue Pässe, gewinnt Zweikämpfe und kurbelt das Offensivspiel an.

Bellingham wurde bereits nach seiner ersten Saison zum besten Spieler der spanischen Liga gekürt. Er vereint viele unterschiedliche Talente – aber sein hervorstechendstes Merkmal ist die Selbstverständlichkeit, die er ausstrahlt. 19 Tore erzielte er in der Primera Division – dies gelang in diesem Jahrhundert noch keinem Mittelfeldspieler bei Real Madrid.

Er ist von einem Ausnahmetalent zu einem Weltstar geworden. Sein aktueller Marktwert wird vom Fachportal transfermarkt.de (gehört wie WELT zur Axel Springer SE) auf 180 Millionen Euro geschätzt. Damit ist er auf Augenhöhe mit Kylian Mbappé und Erling Haaland. Die Daten-Profis der „CIES Football Observatory“ sehen ihn, wenngleich auf einer anderen Basis von Faktoren, mit einem Marktwert von 280 Millionen Euro im Ranking vor dem Spitzenreiter aus dem vorherigen Sommer. Demnach liegt Haaland nun auf Platz zwei mit 255 Millionen Euro, Platz drei belegt Real-Star Vinícius Júnior (240 Millionen Euro).

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Wie auch immer, Bellingham hat sich vergangenen Sommer, als eine ganze Reihe von Spitzenvereine um ihn buhlten, richtig entschieden. Denn in Madrid traf er auf einen Trainer, der es schaffte, ihn noch einmal auf ein höheres Level zu bringen. Carlo Ancelotti erkannte, dass in Bellingham mehr schlummert, als die durchaus schon beachtliche Vielseitigkeit, die er in den drei Jahren in der Bundesliga unter Beweis gestellt hatte. Während er in Dortmund meist im zentral-defensiven Mittelfeld oder als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive eingesetzt wurde, lässt ihn Ancelotti auf der Spielmacherposition oder als hängende Spitze agieren. Aus dem Sechser und Achter wurde ein Zehner. Bellingham nimmt bei den Königlichen die Königsrolle ein.

„Die Art seines Spiels erinnert mich an Zinedine Zidane, wegen seiner außergewöhnlichen Qualitäten am Ball“, sagte Ancelotti. Der Vergleich mit dem Franzosen hinke zwar ein wenig, so der erfahrene Coach. Der Weltmeister von 1998 sei „vielleicht technisch besser“ gewesen, „aber Bellingham kompensiert das mit seiner Art, wie er in den Strafraum geht. Es gibt nur wenige Spieler in der Welt, die das so können wie er.“ Es sind die fließenden Bewegungen, mit denen Bellingham den Ball an- und mitnimmt, bevor er dann den Torabschluss sucht, die Ancelotti so imponieren.

Der Vater, Held des Non-League-Fußballs, als Vorbild

Es gibt jedenfalls kaum einen Mittelfeldspieler, der kompletter ist. Vor allem aber gibt es keinen, der diese Klasse schon in einem so jungen Alter erreicht hat. Ein Erklärungsansatz dafür liegt in Bellinghams Persönlichkeit – und in seiner Biografie. Er ist, obwohl er als Achtjähriger in die Akademie von Birmingham City kam, kein klassisches Produkt der Nachwuchsleistungszentren. Er war bereits als 16-Jähriger Stammspieler in der Championship, der englischen zweiten Liga. Im Gegensatz zu anderen Talente bekam er früh mit der robusten Härte des Männerfußballs in Berührung. Bellingham wusste immer schon, wie er sich zu wehren hat – das hat sich bei seinem Vater abgeschaut.

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Mark Bellingham war einer der Helden des Non-League-Fußballs, wie in England die unteren Spielklassen genannt werden. Bellingham Senior, im Hauptberuf Polizist, spielte über 25 Jahre lang mehr als 1000 Spiele für 25 verschiedene Vereine von der fünften Liga abwärts in den West Midlands. Jude hat ihn oft zu Spielen begleitet – und mitbekommen, wie rau es auf den Plätzen zugeht. Die Fouls, die Provokationen, der Trashtalk – all dies sei für ihn sehr aufschlussreich gewesen. Er sagte einmal, dass sich „die Zähigkeit und Härte des Non-League-Fußballs in meinem Spiel widerspiegelt.“ Er habe früh gelernt, dass es nicht nur darauf ankommt, gut zu spielen, sondern vor auch, einstecken und austeilen zu können.

Ein klein wenig ist Bellingham immer noch Heißsporn – was ihm mitunter als respektlos ausgelegt wird. In Dortmund kam es vor, dass er Mitspieler anfauchte, wenn die einen Pass unsauber spielten oder einen falschen Laufweg nahmen. Dies, fanden einige, stehe einem so jungen Spieler nicht zu. In Madrid, im Kreise respekteinflößender Granden wie Luka Modric oder Toni Kroos, versucht er sich verbal ein wenig zurückzunehmen. Er weiß, dass er – egal, wie wichtig er bereits für das Team geworden ist – Respekt zeigen muss.

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„Einmal“, sagte Bellingham, habe er mit den hochdekorierten Kollegen „einfach nur am Esstisch gesessen und zugehört. Ich saß wie ein Kind daneben.“ Dies seine eine seiner schönsten Erinnerungen an sein erstes Jahr bei Real Madrid. „Und es ist großartig, dass ich jetzt in der Lage bin, neue Erinnerungen mit ihnen zusammen zu schaffen.“

Gut möglich, dass es ihm schon mit dem Finale am Samstag in Wembley gelingt, denn die Geschichte des Klubs in der Champions League ist einmalig. Real Madrid hat bereits 14 Mal die Königsklasse oder den Vorläufer-Wettbewerb Europapokal der Landesmeister gewonnen – so oft wie kein anderer Verein in Europa. In den vergangenen zehn Jahren alleine fünfmal. Seit dem Start der Champions League 1992/1993 gewannen die Königlichen alle acht Endspiele, in denen sie seitdem standen. Das letzte Finale eines Europapokals, das Real verlor, liegt bereits 41 Jahre zurück: 1983 gab es im Europapokal der Pokalsieger ein 1:2 nach Verlängerung gegen den FC Aberdeen.

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