Am 8. Juli gab es ein großes Treffen der Fußball-Weltmeister von 1990. 33 Jahre nach dem Triumph von Rom kamen die Nationalspieler zusammen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Einer jedoch fehlte im Hotel „Das Achental“ in Grassau am Chiemsee: Franz Beckenbauer, ihr damaliger Trainer, der sich Teamchef nennen musste, weil er nicht die nötige Trainerlizenz besaß.
„Franz kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein. Es wäre einfach zu viel für ihn“, hatte seine Ehefrau Heidi bei der Begrüßung den Anwesenden erklärt. Zu den gehörte auch Lothar Matthäus, 1990 Kapitän der Nationalmannschaft und als solcher verlängerte Arm Beckenbauers auf dem Spielfeld.
Der Rekordnationalspieler äußerte sich nun zum Gesundheitszustand der deutschen Fußball-Legende. „Wir wünschen ihm alle Gesundheit, dass er wieder der Alte wird, mit seiner Energie“, sagte Matthäus gegenüber RTL: „Wir wünschen natürlich, dass es ihm wieder besser geht. Der Franz hat auch immer gesagt, dass Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Die hat er zurzeit nicht.“ Matthäus weiter: „Bei der Gesundheit geht es ihm nicht so gut. Deshalb war er auch bei dem WM-Treffen vor vier, fünf Wochen nicht dabei. Wir hoffen natürlich, dass der Weg in die andere Richtung geht.“
„Rechts sehe ich leider nichts mehr“, sagte Beckenbauer
Im Januar hatte Beckenbauer einen öffentlichen Auftritt, als er Freunde zum Karpfenessen einlud und empfing. Wenige Wochen zuvor hatte er erklärt, nicht zur Fußball-WM nach Katar zu reisen und sich über seinen Gesundheitszustand geäußert. Gegenüber „Bunte“ sagt er: „Ich hatte auf einem Auge einen sogenannten Augeninfarkt. Rechts sehe ich leider nichts mehr. Damit komme ich klar. Und mit dem Herzen muss ich aufpassen.“
Er berichtete auch von gestiegenen Autogrammanfragen und nahm diese mit Humor: „Die Leute denken wohl, der lebt nimmer lang. Aber ich versuche, euch noch eine Weile erhalten zu bleiben.“
Das hofft auch Matthäus. Der 62-Jährige schloss mit einem Gruß an seinen 15 Jahre älteren Ex-Trainer: „Alles Gute, werde wieder gesund, so wie du warst.“
Auch auf eine Reise nach Brasilien zur Trauerfeier seines Freundes Pelé Anfang dieses Jahres hatte Beckenbauer bereits aus gesundheitlichen Gründen verzichtet. „Ich würde es gerne tun, aber einen so langen Flug lässt meine Gesundheit leider nicht zu. Ich werde meinen Freund im Herzen auf seinem letzten Weg begleiten“, hatte der „Kaiser“ damals in einem Interview der „Bild am Sonntag“ gesagt.