Es fehlte am Ende an Kraft, Konzentration und Glück. Die Schweiz lieferte im Viertelfinale der Europameisterschaft Spanien über 120 Minuten einen großen Kampf und rettete sich mit zehn Mann ins Elfmeterschießen. Dank eines überragenden Torwarts Yann Sommer stand es nach der Verlängerung 1:1. Vom Punkt versagten den Schweizern dann reihenweise die Nerven, sie unterlagen 2:4 nach Elfmeterschießen.
Fabian Schär und Manuel Akanji scheiterten an Spaniens Torwart Unai Simon, Ruben Vargas jagte den Ball über das Tor. Obwohl auch zwei Spanier ihre Elfmeter nicht versenkten, endete die Reise der Schweizer im Viertelfinale. Im Achtelfinale hatten sie noch den amtierenden Weltmeister Frankreich ausgeschaltet.
„Unglaublich, was diese Mannschaft geleistet hat. Ich bin richtig stolz“, sagte Shaqiri. Der Kapitän musste nach dem Schlusspfiff seine Mitspieler trösten. Vargas brach nach seinem Fehlschuss in Tränen aus und musste genauso wie Akanji von seinen Teamkollegen aufgefangen werden.
Die Mannschaft hat allen Grund, stolz auf das Erreichte zu sein. Wie schon gegen Frankreich sah die Schweiz auch gegen Spanien lange wie der sichere Verlierer aus. Spanien zog sein Kombinationsspiel auf und ging früh durch ein Eigentor Denis Zakarias in Führung, das aber Xherdan Shaqiri in der 68. Minute ausglich. Spätestens nach der Roten Karte für Remo Freuler neun Minuten später sprach alles für Spanien.
Torwart Sommer ist bester Schweizer
Doch Sommer hielt die Schweiz, die anschließend 43 Minuten in Unterzahl spielte, mit sensationellen Paraden im Spiel. Im Elfmeterschießen parierte er einen Versuch. „Ich bin stolz auf die Mannschaft und das, was wir erreicht haben“, sagte Sommer unter Tränen.
„Wir waren alles Helden, die Spieler waren Helden auf dem Feld. Heroisch über 120 Minuten. Sie hätten es verdient gehabt, weiterzukommen, aber sie waren auch müde“, sagte der Schweizer Trainer Vladimir Petkovic: „Es gibt mehr positive als negative Gefühle.“
Sommers spanischer Torwart-Kollege Unai Simon wähnte seine Mannschaft als verdienten Sieger: „Der Fußball war gerecht und wir sind die gerechten Gewinner. Es ist ein sehr euphorischer Moment.“