Je blauer das Wasser, desto mehr erfüllt es den Traum vom perfekten Badeurlaub am Meer. Azurblau sollte es schon sein, mindestens türkisfarben. Glitzernd wie ein Aquamarin, ein Lapislazuli oder so dunkelblau wie ein facettierter Saphir, der das Licht reflektiert. Wenn es um das blaueste Wasser geht, dann denken die meisten Urlauber an Badeziele im Indischen Ozean, in der Südsee oder in der Karibik. Trauminseln wie den Seychellen, den Malediven, Bora-Bora oder Jamaika wird automatisch das schönste Fernweh-Blau attestiert, ihre Meeresbuchten haben es quasi für sich reserviert. Oder etwa doch nicht?
Denn um unterwegs im blauesten Wasser der Welt zu schwimmen und zu schnorcheln, muss man gar nicht so weit reisen. Der britische Ferienhausanbieter CV Villas wollte jetzt ganz genau wissen, vor welchen Stränden rund um den Globus das Wasser tatsächlich das intensivste Blau hat.
Dafür wurde eine Farbanalyse von unbearbeiteten Strandfotos gemacht, die von weltweiten Badezielen bei Google Maps eingestellt waren. Zunächst wurde der exakte Farbton des Wassers bestimmt, unter Berücksichtigung des vergleichbaren Sonnenlichts. Denn bei Wolken sehen alle Meere trübe aus. Dieser Farbton wurde dann mit dem berühmten „YInMn-Blau“ abgeglichen, dem blauesten Blau der Welt, um herauszufinden, welches Wasser dem Ton am nächsten kommt.
Albanien liegt beim Vergleich der Strände vorn
Das Ergebnis überrascht. Ein Strand im weithin unterschätzten Albanien machte das Rennen: Pasqyra wurde zum Strand mit dem blauesten Wasser der Welt gekürt. Er liegt an der albanischen Riviera in der Nähe des Badeorts Saranda und wird Mirror Beach genannt, weil das Wasser in der Bucht das einfallende Sonnenlicht besonders stark reflektiert. Blauer geht es kaum.
Auch die weiteren Top-Platzierungen finden sich der Farbanalyse zufolge ausnahmslos am Mittelmeer: Besonders blau strahlt Griechenland. Platz zwei und drei gehen an den Strand Paralia Mpouka auf dem Peloponnes und den Kassiopi-Strand auf Korfu.
Es folgen: Plage de la Vernette bei La Seyne-sur-Mer östlich von Marseille in Frankreich sowie der türkische Kaputas Beach bei Antalya. Die vermeintlichen Favoriten im Indischen Ozean und der Karibik landen übrigens weit hinten – Bora-Bora in der Südsee schafft es nur auf den bescheidenen Rang 28.
Die Blauton-Auswertung des Ferienhausanbieters lässt sich sogar wissenschaftlich untermauern. Nach Angaben des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung ist das östliche Mittelmeer vergleichsweise nährstoffarm und gehört, nach der – küstenfreien – Sargassosee im Atlantik, östlich von Florida, zu den klarsten Meeresgebieten. Das Oberflächenwasser leuchtet dort besonders blau, wo es klar ist, also wenig Plankton enthält.
Badeziele an der Nordsee und Ostsee schaffen es deshalb erst gar nicht ins Ranking. Dort wirkt das sehr nährstoffreiche und damit trübe Wasser auch bei Sonnenschein eher grau. Wen dieser kleine Schönheitsmakel stört, benennt den Farbton einfach um: in ein wohlklingendes Nordischblau.