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Tipps für Kreta abseits der Touristenmassen

Kreta wird als Ferienziel immer beliebter – und ist vielerorts maßlos überlaufen. Doch es gibt gute Alternativen zu den bekanntesten Touristenattraktionen. Wir stellen einige Orte vor, an denen man die griechische Insel noch ohne nervigen Trubel erleben kann.
Griechenland: Ganz in Ruhe genießt man Kreta bei einer Kanutour am Strand von Sougia an der Südküste Griechenland: Ganz in Ruhe genießt man Kreta bei einer Kanutour am Strand von Sougia an der Südküste
Ganz in Ruhe genießt man Kreta bei einer Kanutour am Strand von Sougia an der Südküste
Quelle: Getty Images/E+
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Berge oder Strand? Auf Kreta erledigt sich das ewige Streitthema bei der Urlaubsplanung von allein. Denn Griechenlands größte Insel hat beides – schönste Sandstrände am Mittelmeer und gleich drei Hochgebirge mit spektakulären Wanderwegen: Psiloritis-Massiv, Dikti-Gebirge und Lefka Ori. Es gibt nur einen Haken: Die Insel platzt im Hochsommer aus allen Nähten, vor allem entlang der Nordküste. Doch es gibt wunderbare Alternativen zu den überlaufenen Stätten – fünf Vorschläge.

Versteckte Heiligtümer statt Knossos

Vor mehr als 4000 Jahren wurde auf Kreta die erste Hochkultur Europas geboren. Um die faszinierende Welt der Minoer – benannt nach dem mythischen König Minos – zu entdecken, pilgern die meisten Touristen nach Knossos. Nicht selten kehren sie enttäuscht von der berühmten Ausgrabungsstätte zurück. Denn die zu Beginn des 20. Jahrhunderts teils aus Zement rekonstruierten Palastanlagen sind in der Hauptreisezeit von Touristen aus aller Welt überschwemmt.

Wer die Magie der Minoer ungestörter erleben will, macht sich besser auf zu den versteckten Höhlen und Berggipfeln, wo wohl bereits um 2000 v. Chr. ihre geheimnisvollsten Kulte stattfanden. In der griechischen Mythologie tummeln sich die Götter hier oben und in der kretischen Unterwelt. Und so gibt es mindestens 26 Gipfelheiligtümer vor allem im Zentrum und Osten Kretas sowie mehr als ein Dutzend Höhlen, in denen bereits vor Jahrtausenden rituelle Handlungen stattfanden. Darunter die Psychro-Höhle am Fuß des Dikti sowie die Idäische Grotte im Psiloritis-Massiv, wo Zeus der Sage nach zur Welt gekommen sein soll.

Kreta
Quelle: Infografik WELT

Von besonderer Mystik ist die Höhle von Skotino, eine halbe Autostunde westlich von Heraklion, auch Agia-Paraskevi-Höhle genannt. Sie muss eines der wichtigsten Heiligtümer der Minoer gewesen sein. Im Licht der Stirnlampe ragen verwitterte Stalagmiten auf wie Tiergestalten. Von den Höhlenwänden hängen Stalaktiten. In einer unterirdischen Kammer soll sich einst ein Altar befunden haben.

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Forscher fanden hier rätselhafte Votivgaben aus Bronze und Keramik, die wohl bereits zur Frühzeit der minoischen Zivilisation den Göttern geopfert wurden. Anders als in der Höhle von Psychro und in der Idäischen Grotte, die auch bei Touristen bekannt sind, hat man den Bauch der Erde hier ganz für sich – und auch den kühlen Schauer, der sich mit jedem weiteren Schritt in die Finsternis einstellt.

Griechenland: Die Höhle von Skotino muss eines der wichtigsten Heiligtümer der Minoer auf Kreta gewesen sein
Die Höhle von Skotino muss eines der wichtigsten Heiligtümer der Minoer auf Kreta gewesen sein
Quelle: De Agostini via Getty Images/DEA/ARCHIVIO J. LANGE

Ähnlich einsam fühlen sich Wanderer auf so manch geweihtem Gipfel. Wo das Levantinische Meer in Kretas Osten an kargen Berghängen zerrt, führt von der minoischen Ausgrabungsstätte Roussolakkos ein schmaler Pfad hinauf zum Gipfelheiligtum von Petsofas. Auf dem Bergplateau fanden Archäologen geheimnisvolle Terrakotta-Statuetten, Figuren in Tier- und Menschengestalt.

Erhofften sich die Menschen dem Himmel so nah Heilung durch ihre Götter? Oben auf dem Gipfel von Petsofas angekommen, streift der Blick vom Abhang weit über die Ruinen von Roussolakkos hinweg auf das Tiefblau der Buchten und die vorgelagerten Inselchen, die damals die letzten Enden des Reichs der Minoer markierten.

Bergpfade statt Küstenstraßen im Norden

Die Menschen, die einst auf Kretas Höhen ihren Göttern huldigten, wählten ihre Stätten mit Sinn für Theatralik. Vom Heiligtum auf dem 811 Meter hohen Gipfel des Giouchtas etwa blickten die Minoer gleichzeitig auf das Ägäische Meer, das Dikti-Massiv im Osten, das 2148 Meter aufragt, und den Psiloritis im Westen, mit fast 2500 Metern der höchste Gipfel Kretas. Noch einsamer sind nur die Lefka Ori, die Weißen Berge jenseits davon.

Kreta: Wer im Hinterland wandert, trifft eher auf Schafe denn auf Menschen
Wer im Hinterland wandert, trifft eher auf Schafe denn auf Menschen
Quelle: Getty Images /The Image Bank Unreleased/ Hubert Stadler

Die beliebten Sandstrände des Nordens hingegen sind vor allem zwischen Maleme und Agios Nikolaos in der Ferienzeit Schauplätze des Massentourismus. Doch ist bisweilen nur eine halbe Autostunde nötig, um dem Rummel zu entfliehen: Weg von den Küstenstraßen, hinein in das gebirgige Innere der Insel. Hier locken herrliche Wanderpfade – Schmetterlinge flattern umher und auf den sonnenerwärmten Mauern am Wegrand sonnen sich Eidechsen. Am Fuß der Berge blühen sogar wilde Orchideen. Mancherorts überdeckt die Stille nur das Zirpen der Zikaden.

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Besonders im Frühling und Frühsommer, bevor es zu heiß wird, haben Wanderer unzählige Möglichkeiten, Kreta abseits der ausgetretenen Pfade zu erkunden“, sagt Reiseführer Georgios Papadopoulos. Das bezieht er nicht nur auf die Natur: Er führt Besucher am liebsten zu wenig bekannten archäologischen Ausgrabungen in den Bergen. „Die meisten Kreta-Wanderer sind ganz überrascht, wie viele andere, kaum bekannte minoische Stätten es neben Knossos gibt.“

Aradena-Schlucht statt Samaria-Schlucht

Wie Knossos gehört auch die Samaria-Schlucht zu den bekanntesten Zielen auf Kreta. Schließlich führt der beliebteste Wanderweg der Insel, der vom oberen Ende der Schlucht bis zum Meer reicht, durch eine überwältigende Felslandschaft. Wer nicht in aller Frühe aufbricht, riskiert jedoch, die gesamte Tour inmitten lärmender Touristengruppen zu verbringen.

Weitaus weniger Andrang herrscht hingegen weiter östlich im Gebirge Lefka Ori. Dabei ist die Szenerie der Aradena-Schlucht ebenso spektakulär. Und sie lässt sich ungestört genießen. Bisweilen kann man zwischen den steil aufragenden Felswänden ganz allein dem Vogelgezwitscher lauschen und mit etwas Glück sogar Bartgeier am Himmel kreisen sehen. Am Ende der Schlucht wartet die Taverne „Diaskari“ mit Blick auf die idyllische Strandbucht von Marmara, wo sich verschwitzte Wanderer mit einem Bad im türkisblauen Libyschen Meer abkühlen können.

Kreta: Zwischen den steil aufragenden Felswänden der Aradena-Schlucht dem Vogelgezwitscher zu lauschen, ist ein besonderes Erlebnis
Zwischen den steil aufragenden Felswänden der Aradena-Schlucht dem Vogelgezwitscher zu lauschen, ist ein besonderes Erlebnis
Quelle: picture alliance/imageBROKER

Chrisosostomos Orfanoudakis serviert seinen Gästen hier zum typisch kretischen geschmortem Milchlamm roten Romeiko-Wein vom Fuß der Berge: „Kretas Küche gehört zu den gesündesten der Welt“, sagt der Tavernenbesitzer, „nach einem langen Tag in den Bergen haben sich die Wanderer nur das Beste verdient.“ Zum Ausgangspunkt der Aradena-Wanderung kommen Besucher ab dem Bergdorf Anopolis. Vom Marmara-Strand erreichen sie zu Fuß oder mit dem Boot den Hafen von Chora Sfakion. Meist können Hotels und Pensionen die Transfers organisieren.

Bergdörfer auf Kreta statt Hafenstädte

Viele Kreta-Touristen bekommen von der Insel nicht viel mehr zu sehen als ihre Hotelanlagen in der Nähe von Chania, Rethymno oder Heraklion. Ausflüge beschränken sich oft auf deren Altstädte und Museen, die durchaus sehenswert, aber gerade in der Hauptreisezeit oft überfüllt sind.

Wer die authentische Kultur und Küche Kretas kennenlernen will, erkundet besser die traditionellen Bergdörfer im Inselinneren. In den Tavernen von Vamos, Meskla oder Theriso probiert man zum Beispiel vom würzigen Myzithra- und Graviera-Käse der Berghirten der Lefka Ori, am besten natürlich mit einem Vidiano- oder Romeiko-Wein eines lokalen Winzers.

Kreta: In urigen Tavernen, wie hier im Bergdorf Vamos, lernt man die authentische Küche der Insel kennen
In urigen Tavernen, wie hier im Bergdorf Vamos, lernt man die authentische Küche der Insel kennen
Quelle: picture alliance/Rainer Haclenberg

In Theriso erfahren Besucher auch Spannendes über den Aufstand unter dem kretischen Nationalhelden Eleftheros Venizelos um 1905, der entscheidend zur späteren Vereinigung der Insel mit Griechenland beitrug. Auf der anderen Seite der Weißen Berge, in Anopolis, bekommen Wanderer traditionellen Malotira-Tee, den die Kräuterbauern noch immer in den Bergen ernten. Geschmacklich erinnert er an Kamillentee mit einer feinen Zitrusnote. Die Kreter schwören auf seine Heilwirkung bei einer ganzen Reihe von Gebrechen. Von Anopolis aus haben Wanderer die Wahl zwischen rund 50 Gipfeln, die mehr als 2000 Meter aufragen.

Ruhige Strände statt Touristentrubel

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Wer zum Partymachen nach Kreta kommt, muss entlang der Hotelstrände im Norden der Insel nicht lange suchen. Am fotogensten sind indessen die Strände im Westen, vor allem die von Balos und Elafonissi, die immer wieder in Ranglisten für die schönsten Strände Europas auftauchen. Das beschert ihnen jedoch einen bisweilen unschönen Ansturm.

Zu Füßen der Lefka Ori im Süden des Bezirks Chania hingegen gibt es traumhaft gelegene Strände, die selbst in der Hochsaison selten überlaufen sind. Das Fischerdorf Loutro etwa liegt malerisch in einer halbmondförmigen Bucht, die noch immer einzig für Wanderer oder mit dem Boot erreichbar ist.

Kreta: Zum Fischerdorf Loutro gelangt man nur zu Fuß oder per Boot
Zum Fischerdorf Loutro gelangt man nur zu Fuß oder per Boot
Quelle: Getty Images/Roberto Moiola/Sysaworld

Schön ist auch der Strand von Sougia, ebenfalls im Inselsüden, den einst Hippies für sich entdeckten. Obwohl er inzwischen auch mit dem Auto zu besuchen ist, hat ihn der Massentourismus noch nicht überrollt. Man kann hier entspannt, mit genügend Abstand zum Nachbarn, unter dem Sonnenschirm chillen, in unaufgeregten Strandlokalen einkehren oder per Kajak die Küste erkunden.

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Wem das noch immer nicht entlegen genug ist, der darf sich am Strand von Domata am Ende der von Touristen noch unentdeckten Klados-Schlucht manchmal selbst im Sommer wie Robinson fühlen. Oder eben so einsam wie die schöne Königstochter Europa, die Zeus in Stiergestalt als ersten Menschen nach Kreta verschleppte. Und mit der es, wenn man den Göttern Glauben schenkt, auf dem alten Kontinent einst zu menscheln begann.

Tipps und Informationen:

Anreise: Zum Beispiel mit Eurowings, Easyjet oder Condor nach Chania oder Heraklion. Zur Erkundung der Gebirge im Inselinneren empfiehlt sich ein Mietwagen. Wer genug Zeit hat, kann die Insel auch per Bus bereisen, jedes etwas größere Dorf ist mit Linienbussen der staatlichen Busfirma KTEL erreichbar, zum Teil zwei- bis dreimal täglich (e-ktel.com).

Unterkunft: Vom „Blue Dome“ in Platanias aus lassen sich die Altstadt Chanias und das mächtige Lefka-Ori-Gebirge gut erkunden, Doppelzimmer ab 112 Euro (blue-dome-hotel.gr). Die „Strofilia Villas Crete“ in einem historischen Landhaus bei Séllia bieten schöne Gästezimmer und einen Pool mit Sicht auf Weinberge, Doppelzimmer ab 120 Euro (buchbar etwa über booking.com). Das luxuriöse Strandresort „Domes of Elounda“ am Golf von Mirabello liegt ideal, um das Dikti-Gebirge zu entdecken, Doppelzimmer ab 311 Euro (domesresorts.com).

Veranstalter: Wikinger Reisen bietet diverse Kretatouren, etwa „West-Kreta zu Fuß“, 15 Tage inklusive Flug, Halbpension, ab 2295 Euro pro Person (wikinger-reisen.de). Bei Studiosus gibt es zum Beispiel die geführte Wanderreise „Kreta aktiv erleben“, 10 Tage inklusive Flug, Halbpension, ab 2057 Euro pro Person (studiosus.com). FTI bietet Pauschalreisen für verschiedene Budgets an, etwa eine Woche im Fünfsternehotel mit Halbpension und Flug/Transfer ab 799 Euro pro Person (fti.de).

Auskunft: discovergreece.com

Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von FTI, den Domes Resorts und Discover Greece. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter go2.as/unabhaengigkeit.

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