Sie ist zertifizierte Yogalehrerin, veröffentlicht auf YouTube regelmäßig Yoga-Flows und war auf Sixx in einer Doku-Soap über ihr Leben als Fitness-„Influencerin“ zu sehen: Mady Morrison. Gerade gewann sie den Young ICONs-Award in der Kategorie „Social Talent“ - ihre knapp 90.000 Instagram- und 145.000 YouTube-Abonnenten voteten sie, gemeinsam mit der Jury aus Vorjahressiegern, zum Sieg.
ICONIST: Welche Yogarichtung praktizieren und unterrichten Sie?
Mady Morrison: Vinyasa Flow. Das ist ein sehr dynamischer, sportlicher Stil, bei dem die Atmung mit der Bewegung verbunden wird. Das Schöne daran ist, dass man wirklich ins Spüren kommt, seinen Körper wahrnimmt und wenn man die Flows verinnerlicht hat, denkt man nicht mehr nach, sondern macht einfach nur noch – der Kopf ist ausgeschaltet –, und darum geht es im Yoga. Für mich ist das dann fast schon wie eine bewegte Meditation. Daher sind gerade sehr aktive Yogastile super, um den Geist zur Ruhe zu bringen! Ich unterrichte aber auch SUP-Yoga, also auf dem Stand-up-Paddleboard, und hab neulich sogar erstmals eine Yogastunde auf dem Eis im Stadion gegeben, da ist heutzutage so viel möglich!
ICONIST: Welchen Yogastil empfinden Sie selbst als den am herausforderndsten?
Morrison: Yin Yoga, wo man minutenlang in einem Asana (so wird eine Yogahaltung genannt, d. R.) bleibt. Und gerade dies ist eine sehr herausfordernde Yogarichtung für fortgeschrittene Yogapraktizierende, was man so erst einmal gar nicht denken würde, weil viele Menschen mit langsamen Yogastilen den Anfängerstatus verbinden. Doch gerade in den Yogaübungen, die minutenlang gehalten werden, meldet sich das „Monkey Mind“ und gibt eben keine Ruhe.
ICONIST: Praktizieren Sie denn auch auf Reisen täglich Yoga – und, wenn ja, wie?
Morrison: Ich reise nur noch mit meiner Yogamatte. Ich probiere natürlich auch gern neue Studios aus, aber gehe da mittlerweile meist auf Nummer sicher und weiß, wenn ich nichts finde, hab ich meine Matte dabei und kann ganz unabhängig selbst meine Abfolgen praktizieren. Ein paar Sonnengrüße sind eigentlich immer dabei und ich meditiere täglich. Aber ich bin da nicht zu streng mit mir selbst, es reichen manchmal auch einfach nur zehn Minuten Yoga. Es kommt wirklich immer auf das Reiseziel an. Bali zum Beispiel ist ein Traum, da hab ich täglich ein neues Yogastudio ausprobiert! Oder Island, dort hab ich kürzlich Yoga auf Isländisch mitgemacht. Das war ein fantastisches Erlebnis – in einer ganz fremden Sprache!
ICONIST: Ist Yoga für Sie nur ein Sport?
Morrison: Nein, Yoga ist für mich mittlerweile so viel mehr. Ich fing tatsächlich mit Bikram-Yoga bei 40 Grad an – nur als Work-out, um Kalorien zu verbrennen. Irgendwann hat mir das aber nichts mehr gegeben, mich nicht mehr erfüllt, dann probierte ich weitere Yogastile aus und bei meiner ersten Vinyasa-Yoga-Stunde wusste ich dann: Das ist es! Yoga gibt mir so viel Ausgeglichenheit im Alltag, aber auch Akzeptanz – mit mir, aber auch mit der Außenwelt.
ICONIST: Wie schaffen Sie es, die Yogaphilosophie im Alltag zu integrieren, zugleich aber „Influencerin“ und somit in einer sehr schnelllebigen, oftmals oberflächlichen Welt erfolgreich zu sein? Und wie lässt sich das vereinbaren?
Morrison: Das ist tatsächlich für mich persönlich die größte Herausforderung. Ich habe mich ja bewusst dazu entschieden, eine Person des öffentlichen Lebens zu werden, muss mich daher selbst darstellen. Dabei ist es am wichtigsten zu wissen, wo man herkommt und sich nicht blenden zu lassen. Ich bin sehr bodenständig, mittlerweile seit zehn Jahren mit meinem Freund zusammen, brauche keine Partys mehr, laufe lieber mit meinem Hund durch den Wald und schaffe mir bewusst Auszeiten. Mein Handy nehme ich dann nicht mit oder schalte es einfach mal aus. Und wenn ich zum Beispiel auf einer Bühne stehe und Yoga unterrichte, geht es mir nicht darum, als Person gefeiert zu werden, sondern ich hoffe, dass die Yogastunde einfach für sich spricht und die Leute erreicht.
ICONIST: Haben Sie einen Lieblings-Instagram-Account, der Yogainspirationen gibt?
Morrison: Da gibt es keine großen, kommerziellen, die ich empfehlen würde – ich folge lieber kleinen, persönlichen Accounts von befreundeten Yogalehrern, die ihren ganz eigenen Weg gehen und einen daran teilhaben lassen, das finde ich so viel spannender!
ICONIST: Was halten Sie eigentlich vom Kopfstand?
Morrison: Ich bin damit vorsichtig, unterrichte eher den Hand- als den Kopfstand, weil das Verletzungsrisiko an der Halswirbelsäule doch sehr hoch ist. Wenn, dann ist es wichtig, ihn richtig auszuführen, korrekt angeleitet zu werden und nichts zu überstürzen, sehr langsam reinzugehen und eben nicht – wie viele denken – das gesamte Gewicht auf dem Kopf zu tragen.
ICONIST: Welches ist Ihr Lieblings-Asana?
Morrison: Der herabschauende Hund. Ganz einfach! Weil der sich jedes Mal wieder so anders anfühlt und ich den immer wieder komplett neu entdecken kann. Handstand mach ich mittlerweile auch total gern – aber nicht um anzugeben, sondern aus energetischer Sicht, um einfach einmal alles umzudrehen und die Welt kopfstehen zu lassen.
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