Auf meine Anfrage wenige Tage vor Beginn unseres Aufenthalts wurde uns vom Hotel mitgeteilt, dass ein Zimmer-Upgrade „nur nach Verfügbarkeit“ bereitgestellt werden könne. Diese Auskunft ein halbes Jahr nach Vornahme unserer Reservierung ist mehr als unbefriedigend. Sie entspricht nicht den Grundsätzen der Terms & Conditions für Ambassadors. Eine eventuelle Entschädigung bei Nichtverfügbarkeit eines Upgrades ist lächerlich gering und entspricht nicht den Gepflogenheiten in anderen Häusern der InterContinental-Gruppe und auch nicht den Gepflogenheiten, wie man mit einem langjährigen Mitglied des Treueprogramms von IHG mit weit über 100 Übernachtungen pro Jahr umgehen sollte. Auf diese Vorgehensweise verspielt man viel Vertrauen.
In meinem IHG-Profil steht u. a., dass ich ein Zimmer in den oberen Stockwerken eines Hotels bevorzuge. Erhalten haben wir ein sehr dunkles Zimmer im 1. (!) Obergeschoss. Obwohl unsere Reservierung ein halbes Jahr vor dem eigentlichen Aufenthalt abgeschlossen wurde, sah sich das Hotel nicht imstande (oder war nicht willens), uns ein Zimmer in den oberen Stockwerken zur Verfügung zu stellen. Das dunkle Zimmer wäre hervorragend für die Crew einer Airline geeignet, die es zum Schlafen gern schummrig mag. Ohne künstliche Beleuchtung war das Gemach nicht zu nutzen.
Kein „Welcome Letter“ des Managements mit Detailinformationen zum Hotel beim Check-In, wie dies in anderen IHG-Hotels seit Jahrzehnten üblich ist.
Spa-Nutzung im IC Barcelona normalerweise nicht kostenlos. € 40,00 für 45 Minuten Spa-Nutzung sind aberwitzig und unverhältnismäßig teuer. Für ein knappes Stündchen in dem knapp bemessenen Pool mit Saunanutzung hätten wir (3 Pax) üblicherweise € 120,00 (€ 2,67 pro Minute!) zahlen müssen, was in keinem Fall dem wahren Gegenwert entspricht.
Wir danken dem Management, das uns den Zugang zum Spa-Bereich kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Die Zurverfügungstellung von Mineralwasser im Zimmer wird äußerst „sparsam“ gehandelt. Trotz einer Zimmerbelegung mit drei Personen wurden uns mehrfach nur 2 (!) Flaschen Wasser à 0,3 l pro Tag zur Verfügung gestellt.
Die Zimmerausstattung ist opulent und geschmackvoll. Die Betten sind sehr bequem. Bemerkenswert ist zudem, dass das Badezimmer von zwei Seiten aus zugänglich ist. Insgesamt entsprach das Qualitätsniveau unseres Zimmers dem eines üblichen europäischen InterContinental Hotels.
Die Atmosphäre im Club InterContinental ist sehr angenehm; alkoholische Getränke sind ganztägig verfügbar (selbst Champagner der Marke Veuve Clicquot). Das Essensangebot in der Club Lounge an den Nachmittagen und Abenden ist dagegen mehr als spärlich: Keinerlei Kuchenauswahl, lediglich trockene Kekse, abends Junk Food in Form von Frühlingsröllchen (ohne Sojasauce), Mini-Hamburger (ohne Senf oder Ketchup), chinesische Teigtäschchen ohne jeglichen Geschmack, die an Gummibällchen erinnern. Das sog. „Weihnachtsangebot“ entsprach dem Angebot der Vortage. Keinerlei frische Salate, Suppen, spanische Spezialitäten (z. B. Tapas) oder andere warme Gerichte. Obwohl die Speisen (außer Chips) bereits um 19:00 Uhr abgeräumt werden, wird bereits weit vor dieser Zeit nichts mehr nachgelegt.
Das Angebot der Club Lounge des IC Barcelona entspricht nicht jenem eines vergleichbaren Hauses der gleichen Kette. Unter Berücksichtigung des hohen Preislevels des IC Barcelona (insbesondere in Hochsaisonzeiten) war vor allem das Essensangebot der Club Lounge als unzureichend zu bezeichnen und widerspricht der Eigenbeschreibung der Einrichtung auf der Webseite des Hauses und sicherlich auch dem Selbstverständnis des Hotels als Luxusherberge: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Ihnen mehr als nur Selbstverständliches zu bieten. Daher richten wir unser Augenmerk auf durchdachte Feinheiten und eigens kreierte Momente.“ Diesen hohen Ansprüchen sollte das Haus auch durchgängig genügen.
Auch nach Beendigung unseres Aufenthalts im IC Barcelona hat uns das Hotel nicht zur Ruhe kommen lassen. Anstatt die Punkte und Nächte unserem IHG-Konto unverzüglich gutzuschreiben, bedurfte es mehrerer Mails und eines Anrufs beim Diamond Service, bis endlich alles seine Ordnung hatte. Andere Hotels bewerkstelligen diese Aufgabe problemlos innerhalb kürzester Zeit, ohne dass der Gast mühsam nachhaken muss.
Eine Bewertung mit insgesamt 4 von 5 Sternen ist vor allem durch die gute Qualität der Zimmereinrichtung und das ganztägige Angebot an alkoholischen Getränken zu rechtfertigen. Ansonsten hätte das Haus wegen der fehlenden Standards für ein 5-Sterne-Haus lediglich 3 von 5 Sternen verdient. Es reicht eben nicht, ein ehemaliges Crown Plaza zu renovieren und ein großes „I“ an die Fassade zu nageln. Dies allein macht noch kein InterContinental Hotel aus.