Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wie steht es um die Gesundheit von US-Präsident Joe Biden?

US-Präsident Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung.

US-Präsident Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung.

Washington. Wegen des schlechten Abschneidens von US-Präsident Joe Biden bei der TV-Debatte am 27. Juni gibt es Bedenken bezüglich seines Alters, seiner Gesundheit und seiner Fähigkeit zu regieren. Vertreter seiner Regierung haben die zum Teil verwirrten und nicht verständlichen Antworten Bidens bei der Debatte gegen Ex-Präsident Donald Trump mit einer Erkältung, Jetlag und einer schlechten Vorbereitung erklärt. Doch angesichts seines Alters von 81 Jahren ist Bidens Gesundheit für viele Wählerinnen und Wähler ein wichtiges Thema vor der Präsidentschaftswahl im November.

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Bidens Arzt Kevin O'Connor gab am Montagabend (Ortszeit) seinen ersten Kommentar seit dem TV-Auftritt ab. Bei einem Pressebriefing hatte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, zuvor Schwierigkeiten dabei, auf Fragen zur Gesundheit ihres Chefs einzugehen.

Wie oft wird Biden von einem Arzt untersucht?

Jean-Pierre zufolge unterzieht sich Biden umfangreichen jährlichen Untersuchungen. Bidens medizinische Abteilung befinde sich „nur einen Katzensprung von der Residenz“ im Weißen Haus entfernt, sagte sie. „Zweimal pro Woche“ gebe es einen „mündlichen Check-in“ zwischen Biden und dessen Arzt, während der Präsident Sport treibe, sagte Jean-Pierre. Auch am Montag habe er einen solchen Check-in gehabt.

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Verwirrung hat es darüber gegeben, ob Biden nach der Debatte seinen Arzt wegen der Erkältung aufsuchte. Das Weiße Haus teilte zunächst mit, es habe keine Untersuchung gegeben. Später hieß es, es sei zu einem „kurzen mündlichen Check-in“ gekommen. Dabei sei festgestellt worden, dass keine richtige Untersuchung nötig sei.

War Biden bei einem Neurologen?

Biden habe „drei Mal einen Neurologen gesehen“, sagte Jean-Pierre. „Nicht mehr als das.“ Es fiel im Rahmen des Briefings auf, dass sie an 17 verschiedenen Stellen die Worte „drei Mal“ wiederholte. Jean-Pierre berichtete, die drei Treffen mit einem Neurologen seien im Zusammenhang mit den jährlichen Untersuchungen Bidens erfolgt. Sie sagte nicht, wo der Arzttermin stattgefunden habe – ob im Walter Reed National Military Medical Center oder woanders. „Ich habe mit Blick auf den Ort nichts zu sagen“, erklärte sie.

08.07.2024, USA, Washington: Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, spricht, als sie während des täglichen Briefings im Weißen Haus wiederholt nach den Krankenakten von US-Präsident Biden gefragt wird. Ein Medienbericht über Besuche eines Spezialisten für Parkinson im Weißen Haus hat einen hitzigen Austausch zwischen der anwesenden Presse und der Sprecherin von US-Präsident Biden ausgelöst. Foto: Susan Walsh/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Sprecherin des Weißen Hauses: Joe Biden wird nicht wegen Parkinson behandelt

Ein Bericht der „New York Times“ über Besuche eines Parkinson-Spezialisten im Weißen Haus sorgt für Aufregung. Die Sprecherin des Weißen Hauses gerät in die Defensive. Derweil meldete sich der Arzt des US-Präsidenten zu Wort.

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Sind bei den Untersuchungen Anzeichen für Parkinson oder andere neurologische Krankheiten gefunden worden?

Laut einem Bericht zur jüngsten Untersuchung des Präsidenten vom Februar nicht. Jean-Pierre verwies auf dieses Dokument am Montag, als sie auf Fragen von Reportern antwortete. In dem Bericht heißt es, dass „eine äußerst detaillierte neurologische Untersuchung“ die Feststellung zulasse, dass es keine Hinweise auf einen Schlaganfall, multiple Sklerose oder die Parkinsonkrankheit gebe. Es seien keine „motorischen Schwächen“ festgestellt worden. Der von O'Connor verfasste Bericht teilt mit, dass bei Biden „exzellente feinmotorische Geschicklichkeit“ zu erkennen sei.

Warum hat ein Neurologe mit Spezialgebiet Parkinsonkrankheit das Weiße Haus besucht?

Dem Besucherverzeichnis ist zu entnehmen, dass Kevin Cannard, ein Neurologe, der zur Parkinsonkrankheit geforscht hat, zwischen Juli 2023 und März 2024 acht Mal im Weißen Haus war. Jean-Pierre wollte den Namen des Arztes nicht bestätigen oder sagen, weshalb er das Weiße Haus aufgesucht habe. Dabei führte sie Gründe der Sicherheit an. Jean-Pierre sagte, in der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses werde nicht nur der Präsident behandelt. Sie verwies auf „tausende Militärangehörige“, die sich dort aufhielten.

US-Präsidialamt weist Berichte über Biden und Parkinson zurück

Der Präsident werde weder wegen Parkinson behandelt, noch nehme er Parkinson-Medikamente, sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre am Montag.

Noch am Montag veröffentlichte O'Connor einen Brief, in dem er bestätigte, dass der Neurologe Cannard Biden bei dessen drei jährlichen Untersuchungen seit seinem Amtsantritt untersucht habe. Doch die meisten Besuche Cannards im Weißen Haus hätten mit seiner Rolle als Spezialist zu tun gehabt, der für die medizinische Abteilung des Weißen Hauses zuständig sei. Seit mehr als einem Dutzend Jahren behandele Cannard im Weißen Haus Patienten wegen verschiedener neurologischer Probleme.

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Laut Besucherverzeichnissen hatte Cannard auch während der Präsidentschaft von Barack Obama das Weiße Haus aufgesucht, gleiches gilt für die Amtszeit von Trump, während der vom Weißen Haus keine Besucherverzeichnisse veröffentlicht wurden, wie eine Gewährsperson sagte.

Cannard traf sich im Januar mit Bidens Leibarzt in einer Klinik des Weißen Hauses - mehrere Wochen vor der jährlichen Untersuchung des Präsidenten im Februar. O‘Connor bekräftigte in seinem Brief, dass bei dieser Untersuchung keine Anzeichen für eine neurologische Krankheit entdeckt worden seien. „Präsident Biden hat außerhalb seiner jährlichen Untersuchung keinen Neurologen gesehen“, ließ O‘Connor wissen.

Könnte Biden auf seine Rechte verzichten und alle medizinischen Unterlagen veröffentlichen?

Jean-Pierre sagte, Biden habe bereits „einen umfassenden medizinischen Bericht, der ziemlich detailliert ist“, an die Öffentlichkeit gegeben. Das stehe im Einklang mit dem, was die Ex-Präsidenten Obama und George W. Bush zur Verfügung gestellt hätten. Der frühere US-Senator John McCain, der im Alter von 71 Jahren 2008 für die Präsidentschaft kandidierte, überließ Journalisten mehr als 1100 Seiten seiner medizinischen Unterlagen. Damals wäre McCain die älteste Person gewesen, die jemals in den USA zum Präsidenten gewählt wurde. Er verlor die Wahl an Obama.

RND/AP

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