Spekulationen über Arztbesuche

Sprecherin des Weißen Hauses: Joe Biden wird nicht wegen Parkinson behandelt

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, spricht, als sie während des täglichen Briefings im Weißen Haus wiederholt nach den Krankenakten von US-Präsident Biden gefragt wird.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, spricht, als sie während des täglichen Briefings im Weißen Haus wiederholt nach den Krankenakten von US-Präsident Biden gefragt wird.

Washington. Ein Medienbericht über Besuche eines Spezialisten für Parkinson im Weißen Haus hat einen hitzigen Austausch zwischen der anwesenden Presse und der Sprecherin von US-Präsident Biden ausgelöst. „Ist der Präsident wegen Parkinson behandelt worden? Nein. Wird er wegen Parkinson behandelt? Nein, wird er nicht. Nimmt er Medikamente gegen Parkinson? Nein“, sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre.

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Gleichzeitig forderte sie die anwesenden Journalistinnen und Journalisten zu respektvollem Verhalten auf. Es gebe keinen Grund, sie auf diese „aggressive Weise“ zu befragen, sagte sie an einer Stelle zu dem Journalisten Ed O‘Keefe vom US-Sender CBS.

Unterdessen hat der Arzt des US-Präsidenten Details öffentlich gemacht. Dr. Kevin Cannard sei der neurologische Spezialist, der Präsident Biden für jeden seiner jährlichen Routine-Gesundheitschecks untersuche, schrieb Bidens Leibarzt Arzt Kevin O‘Connor in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Brief. Cannard sei nicht ausgewählt worden, weil er ein Spezialist für Bewegungsstörungen sei, sondern weil er „ein hochqualifizierter und hoch angesehener Neurologe“ sei. Sein „sehr breites Fachwissen“ gebe ihm die Flexibilität, um eine Vielzahl von Patienten und Problemen zu bewerten.

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Unklarheit um Mediziner-Besuche im Weißen Haus

Die „New York Times“ hatte zuvor unter Berufung auf die offiziellen Besucherprotokolle berichtet, dass ein Experte für Parkinson das Weiße Haus achtmal seit dem vergangenen Sommer besucht habe. Die Zeitung schrieb weiter, dass es unklar sei, ob der Mediziner des Walter-Reed-Militärkrankenhauses speziell wegen des Präsidenten in der Regierungszentrale gewesen sei oder ob er sich dort zu anderen Zwecken aufgehalten habe.

Demnach gibt der Experte selbst an, als „neurologischer Berater der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses und Arzt des Präsidenten“ von 2012 bis 2022 gearbeitet zu haben. Unterlagen zeigen der Zeitung zufolge, dass der Experte während dieser Zeit auch das Weiße Haus besucht habe.

04.07.2024, USA, Washington: Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris warten vom Balkon des Weißen Hauses aus auf den Beginn des Feuerwerks zum Unabhängigkeitstag über der National Mall. Foto: Evan Vucci/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Bidens Sprecherin wehrt sich gegen Fragen

Bidens Sprecherin wich allen Fragen zu den Besuchen des Experten in den vergangenen Monaten im Weißen Haus aus. Sie sagte nicht, zu welchem Zweck der Mediziner im Weißen Haus war und welche Spezialisten der 81 Jahre alte Biden konsultiert.

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„Wir können die Namen der Spezialisten nicht nennen, vom Dermatologen bis zum Neurologen“, sagte sie. „Es spielt keine Rolle, wie sehr Sie mich drängen, es spielt keine Rolle, wie wütend Sie auf mich sind“, sagte sie weiter auf mehrere Nachfragen zu den Besuchen.

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Der Präsident lasse sich jedes Jahr im Rahmen seines jährlichen Gesundheitschecks von einem Neurologen untersuchen. „Ich sage Ihnen also, dass er während seiner Präsidentschaft dreimal einen Neurologen aufgesucht hat.“

In Bidens veröffentlichtem Gesundheitsbericht von Ende Februar stand, dass es keine Anzeichen für mögliche Schlaganfälle oder Parkinson gebe und der Präsident „keinen Tremor“ aufweise. Parkinson ist eine nervenbedingte Bewegungsstörung, die vor allem ältere Menschen trifft. Ursache für die auch Schüttellähmung genannte Krankheit ist das Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Sie produzieren dann kein Dopamin mehr, mit dessen Hilfe der Körper normalerweise Bewegungen steuert. Zahlreiche Störungen sind die Folge: Zittern, verspannte Muskeln sowie Gang- und Gleichgewichtsstörungen. Hinzu kommen eine leise und monotone Sprache sowie eine starre Mimik.

RND/dpa

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