So testet COMPUTER BILD Balkonkraftwerke

Ein Balkonkraftwerk besteht aus meist ein bis zwei Solarmodulen und einem (oder zwei) Wechselrichter(n), wobei Letzterer Strom über die Steckdose direkt ins Hausnetz einspeist. Auf diese Weise lassen sich die Stromkosten im Haushalt stark erheblich reduzieren.

Die Leistung der Module schaut sich für COMPUTER BILD das externe Photovoltaik-Institut (PI) Berlin an. Unter Laborbedingungen wird dort etwa geprüft, was die Module bei unterschiedlich hoher Lichteinstrahlung leisten und wie sich verschiedene Verschattungssituationen auswirken. Dabei prüfen die Tester verschiedene Szenarien:

In der Sichtprüfung und der Elektrolumineszenz-Prüfung schauten die Expertinnen und Experten am PI Berlin auf die Verarbeitungsqualität der Solarmodule und prüften, ob Unregelmäßigkeiten in der Fertigung zu finden sind und was optisch auffällt, etwa die Symmetrie der Verteilung der Zellverbinder. Hinzu kam eine Analyse der Technik, also die Fragen: Handelt es sich um ein Halb- oder Vollzellenmodul? Wie viele Bypass-Dioden wurden verbaut? Auch einen Erdungstest sowie Isolationsprüfungen (feucht und trocken) nahmen die Profis am PI vor. Im Test bewerteten wir auch Größe und Gewicht der Solarmodule, die Moduleffizienz ("Wirkungsgrad") und die Dauer der Herstellergarantie.

Das Photovoltaik-Institut (PI) Berlin ist ein führender technischer Berater, Risikomanager und Qualitätssicherungsanbieter für Photovoltaik-Kraftwerke. Unter anderem prüfen die Expertinnen und Experten dort Solarmodule, Wechselrichter und Batteriespeicher auf ihre Qualität. Für COMPUTER BILD nehmen sie Solarmodule unter die Lupe.

Im COMPUTER BILD-Testlabor prüft die Redaktion die Wechselrichter. Mithilfe von Gleichstrom-Multifunktions-Netzteilen der Firma Elektro Automatik (EA-PSB 10060-120 und EA-PSB 9080-120) simulieren die Tester den Tagesverlauf der Sonne unter optimalen und unter bewölkten Bedingungen. Sie zeichnen die Leistung der Wechselrichter mit dem Präzisions-Leistungsmessgerät LMG671 der Firma ZES Zimmer auf.

Nicht nur die Solarmodule müssen dem Wetter trotzen, auch die Wechselrichter sind bei heißem und sonnigem Wetter extremen Belastungen ausgesetzt. Ob die Leistung bei hoher Temperatur einbricht, prüft die Redaktion in der Klimakammer der Firma Memmert GmbH & Co. KG (ICP260eco). Ähnlich wie im Tagesverlauf der Sonne wird die Temperatur stetig bis auf 60 Grad Celsius hochgeregelt und am Ende für 20 Minuten gehalten. Bricht dabei die Leistung ein, gibt es Punkteabzug für den Wechselrichter.

Das Testlabor misst auch den Wirkungsgrad der Wechselrichter. Er gibt an, wie viel Leistung auf dem Weg verloren geht, etwa durch die Umwandlung des Stroms und den Eigenverbrauch der Wechselrichter. Um den Wirkungsgrad zu bestimmen, ermittelt das COMPUTER BILD-Testlabor die Leistung des Wechselrichters in sechs unterschiedlichen Abstufungen. Die Messung lehnt sich an die EU-Norm an, die sich auf unsere Breitengrade bezieht.

In die Bewertung der Wechselrichter fließen unter anderem die Verarbeitungsqualität sowie die Witterungsbeständigkeit der Wechselrichter ein. Die Tester prüften die Anzahl der vorhandenen MPP-Tracker und Anschlüsse und ob die Wechselrichter sich mit anderen zusammenschließen lassen. Auch die Fähigkeit, die Einspeiseleistung (etwa von 600 auf 800 Watt) zu regulieren und die Dauer der Herstellergarantie wurden bewertet.

Der Wechselrichter ist das Bauteil, welches den Gleichstrom von den Solarmodulen in Wechselstrom für die Steckdose umwandelt. Einige Modelle senden beispielsweise ihre Daten per WLAN an eine App, andere brauchen dafür Zubehör. Wie leicht die Einrichtung gelingt und wie umfassend die Daten dargestellt werden, schauten sich die Tester daher ebenfalls an.