Innovationspreis abgeräumt!: Das treibt die deutschen Super-Erfinder an
Sie sind die Daniel Düsentriebs Europas! Gerade sind Cordelia Schmid (56), KI-Expertin aus Frankreich, und Richard Oberle (84), Maschinenbauingenieur aus Bayern, mit dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet worden. Ihre Erfindungen revolutionieren die Autoindustrie.
Die beiden sprachen mit BILD über ihre Gefühle, Antriebe und die zukünftigen Folgen ihrer Erfindungen:
Richard Oberle hat zusammen mit dem italienischen Ingenieur Fiorenzo Dioni die weltgrößte Druckgussmaschine entwickelt. Mit dieser Giga-Presse ist es nun möglich, riesige Bauteile in einem Stück zu pressen, anstatt wie bisher aus vielen Einzelteilen zusammenzustückeln – eine Revolution für den Autobau. „Dieses Projekt wird der gesamten Automobilindustrie künftig große Vorteile bringen: weniger Investitionen, höhere Energieeinsparungen und auch große Ersparnisse für den Endverbraucher“, sagt Oberle zu BILD. Bei der Herstellung der Elektoautos von Tesla ist die Giga-Presse schon im Einsatz.
Preisträgerin brachte Computern das Sehen bei
Cordelia Schmid ist die Informatikerin, die Computern das Sehen beigebracht hat. Sie erinnert sich: „Es war schon während meiner Diplomarbeit. Da hatte ich ein Projekt, bei dem der Computer einen Würfel im Bild erkennen musste. Das war vor 30 Jahren, da hat es überhaupt nicht funktioniert.“ Doch sie blieb dran an dem Problem.
Ihre Beharrlichkeit zahlte sich aus: „Wir sind fast an dem Punkt, an dem KI Bilder genauso gut erkennen kann wie ein Mensch.“
Wo ihre Technik zum Einsatz kommt? In selbstfahrenden Autos: Dank Schmids Erfindung erkennen Fahrzeuge, was um sie herum passiert. Zum Beispiel, ob ein Kind auf die Straße rennt.
Über die Bedeutung von KI sagt Schmid: „Verantwortungsvoll entwickelt hat die künstliche Intelligenz das Potenzial, unsere Gesellschaft auf die gleiche Weise zu revolutionieren, wie es die Dampfmaschine und der elektrische Strom in der Vergangenheit getan haben.“
So geht’s für die Erfinder weiter
Beide Erfinder blicken gespannt in die Zukunft und freuen sich auf die Weiterentwicklung ihrer Technologien. Schmid: „Jetzt muss ich erst mal diese ganzen Interviews sacken lassen. Dann geht es zurück zu meiner Familie und wir feiern.“
Oberle hingegen lässt es ruhig angehen. Zur Preisverleihung reiste er mit seiner Frau nach Malta: „Wir bleiben noch bis zum Wochenende auf der Insel und freuen uns auf ein paar ruhige, schöne, warme Tage.“