Neue Krise bei Lufthansa: „Das läuft gerade nicht so, wie wir uns das vorstellen“

Konzernchef Carsten Spohr schlägt Alarm

Konzernchef Carsten Spohr ist enttäuscht von den aktuellen Lufthansa-Zahlen

Konzernchef Carsten Spohr ist enttäuscht von den aktuellen Lufthansa-Zahlen

Foto: EPA

Das klingt nach einer Warnung an die eigenen Mitarbeiter! Der Lufthansa-Boss schwört seine Belegschaft auf harte Zeiten ein.

„Das läuft gerade überhaupt nicht so, wie wir uns das vorstellen“, sagte Carsten Spohr (57) erst vergangene Woche. Der Konzernchef zeigte sich enttäuscht von den ihm präsentierten Zahlen. Im ersten Quartal 2024 verkündete Lufthansa einen operativen Verlust von 850 Millionen Euro. Davon entfielen allein 640 Millionen Euro auf die Hauptmarke Lufthansa.

Jetzt ist ein interner Brandbrief aufgetaucht, der massive Einschnitte für die Belegschaft ankündigt.

Kosten sollen gesenkt werden

„Die im April veröffentlichten Maßnahmen zur Ergebnissicherung für dieses Jahr reichen nicht aus. Daher senken wir weiter kurzfristig die Sach-, Personal- und Projektkosten“, wird Bereichsvorstand Jens Ritter, Chef von Lufthansa Airlines, in dem Brief zitiert, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Ritter erklärte auch: „Wir erleben eine neue Realität: keine Krise, sondern eine strukturelle Veränderung.“ Im Brief weist er darauf hin, dass bei sehr hohen Kosten die erzielten Erlöse niedriger seien als erwartet.

Die Gründe:

► Die Zahl der Flüge von Lufthansa Airlines sei 20 Prozent geringer als noch vor Corona. Besonders Geschäftsreisende seien nach der Pandemie nicht zurückgekommen.

► Die Zahl der Mitarbeiter sei aber so hoch wie vor der Pandemie 2019. Heißt: 20 Prozent weniger Produktivität.

Situation noch schlimmer als erwartet

Hohe Tarifabschlüsse sorgten für zusätzliche Kosten. Dazu käme immer mehr Konkurrenz auf den finanziell lohnenswerten Strecken nach Asien und in die USA.

Folge: Es werde jetzt noch stärker gespart. Die Sachkosten in den administrativen Bereichen sollen um 20 Prozent, im Marketing um zehn Prozent gesenkt werden. Neue Einstellungen in der Verwaltung soll es nicht geben.

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