WELT: Jungen Leuten – der Gen Z – wird oft vorgeworfen, dass sie weniger arbeiten wollen. Work-Life-Balance hat einen größeren Stellenwert.
Hannes Zacher: Studien zeigen keine Unterschiede in der Einstellungen zur Arbeit zwischen verschiedenen Generationen. Die gesellschaftlichen Veränderungen wirken sich auf alle Altersgruppen aus. Eine grobe Einteilung in Boomer, X, Y und Z sehe ich als Problem. Menschen werden nach Alter künstlich in Gruppen unterteilt, denen pauschal bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. So einfach ist es nicht. Ab 1980 Geborene haben nicht plötzlich andere Werte als die vorherigen Jahrgänge. Nicht alle, die nach 2000 auf die Welt kamen, haben die gleichen Ansprüche. Unter den Jüngeren sind einige sehr ehrgeizig und arbeitsmotiviert, andere sind es weniger. Genau wie bei den Alten.
WELT: Die Generationen unterscheiden sich also nicht?