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Super-Ohrhörer und Hörhilfe in einem – Das können die 850-Euro-Stöpsel wirklich

Wirtschaftsredakteur
Die Conversation Clear Plus von Sennheiser können mehr als nur Musik in guter Qualität abspielen Die Conversation Clear Plus von Sennheiser können mehr als nur Musik in guter Qualität abspielen
Die Conversation Clear Plus von Sennheiser können mehr als nur Musik in guter Qualität abspielen
Quelle: Sennheiser
Mit seinen Conversation Clear Plus hat Sennheiser Ohrhörer vorgelegt, die dank verschiedener Modi mehr können, als nur Musik in guter Qualität abspielen. Eine Booster-Funktion verleiht dem Nutzer fast schon Superkräfte. Der Test führte aber auch zu missverständlichen Situationen.

Ohrhörer für 850 Euro? Das muss man sich erst einmal trauen. Die Sennheiser Conversation Clear Plus kommen nämlich äußerst unscheinbar daher und sehen aus wie Dutzende andere Ohrhörer, die auf dem Markt sind – und nur einen Bruchteil davon kosten. Wir haben die Ohrhörer einige Wochen getestet und dabei schnell festgestellt, dass die Conversation Clear Plus einzigartig sind. Damit fällt ein Vergleich natürlich schwer.

Sennheiser schafft mit diesem Modell eine neue Kategorie, die man schlichtweg als Hörhilfe bezeichnen kann. Dass so etwas kommt, war zu erwarten. Denn vor gut eineinhalb Jahren hat Sennheiser sein Consumer-Audio-Geschäft an den Schweizer Hörgeräte-Hersteller Sonova verkauft. Bei dieser Schnittmenge sind die Conversation Clear Plus eine zwingende Konsequenz. Tatsächlich steckt in den Bluetooth-Ohrhörern ein Sonova-Chip.

Trotz allem machen die Clear Plus natürlich auch das, was Sennheiser auszeichnet: Musik in sehr guter Qualität abspielen. Der Bass ist druckvoll aber nicht zu wuchtig und die Höhen sind klar. Insgesamt ist das eine gute Abstimmung, auch wenn die Sennheiser True Wireless Momentum 3 noch etwas ausgewogener klingen. Aber das hören wirklich nur gute Ohren.

Das Modell Clear Plus ist aber eben nicht für perfekte Ohren gedacht. Genau um diese Nutzer macht sich Sennheiser verdient. So führt eine Smartphone-App bei der Einrichtung durch einen individuellen Hörtest, um für die Grundeinstellung das richtige Profil einzustellen. Denn jedes Gehör ist anders.

Je nach Situation wählt der Nutzer nun einen von drei Modi: Relax, Communication oder Stream. Relax aktiviert die Geräuschunterdrückung, bei der Umgebungsgeräusche mehr oder weniger verschwinden. Das ist beispielsweise im Großraumbüro hilfreich. Stream ist fürs Musikhören gedacht, bei dem auch noch Außengeräusche durchkommen. Hier passt sich der Sound automatisch an die Inhalte an, denn ein Podcast soll anders klingen als Rockmusik.

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Der Fokus liegt jedoch auf dem Communication-Modus, der sich beim Einsetzen der Ohrhörer auch sofort aktiviert. In diesem Modus gibt es eine automatische Situationserkennung, bei der die Sprachverständlichkeit angepasst und vor allem höhere Frequenzen verstärkt werden. Auf Wunsch kann die Sprachlautstärke noch weiter erhöht werden, wobei dann aber auch ein Rauschen ins Spiel kommt, das eher nach Bäumen klingt, die sich im Wind wiegen.

Ein Booster für fast übernatürliche Hörkräfte

Zu guter Letzt gibt es noch einen „Clarity Boost“, der sich dazuschalten lässt. Damit hat der Nutzer dann schon fast übernatürliche Hörkräfte. In unserem Fall konnten wir in einer belebten Kantine unser Gegenüber verstehen, obwohl er geflüstert hat. Die Person neben uns konnte davon nichts vernehmen. Einige Umgebungsgeräusche klingen dann allerdings nicht mehr natürlich. Das sanfte Streicheln über die Tischoberfläche erinnert eher an den Ton von Schmirgelpapier. Und das Rascheln einer Plastiktüte wird zu einer eher unangenehmen Erfahrung.

Fazit: Sennheiser hat bei seinem neuen Modell vieles richtig gemacht, was sich nicht nur Nutzer mit etwas eingeschränktem Gehör wünschen. Der Sound der Conversation Clear Plus ist sehr gut, sie verbinden sich sogar mit zwei Bluetooth-Quellen gleichzeitig, sodass die Ohrhörer sowohl am Smartphone als auch am Computer genutzt werden können. Die Software ist übersichtlich gestaltet, alle Funktionen lassen sich auch direkt an den Ohrhörern aktivieren und regulieren. Dafür gibt es links und rechts Druckknöpfe und berührungsempfindliche Steuerungsflächen. Es dauert ein wenig, bis man sich an die Bedienung mit kurzem und langem Drücken und Doppeltippen gewöhnt hat. Das Vor- und Zurückspringen in einer Playlist ist leider auf diese Weise gar nicht möglich.

Die Ohrhörer halten rund neun Stunden durch, ehe sie in der Aufbewahrungsbox neu aufgeladen werden müssen
Die Ohrhörer halten rund neun Stunden durch, ehe sie in der Aufbewahrungsbox neu aufgeladen werden müssen
Quelle: Sennheiser

Der Erfolg der Ohrhörer in diese Preiskategorie ist aber nicht allein von der Technik abhängig. Sie müssen sich auch im Alltag einpassen. Für unsere Gesprächspartner war es keine normale Situation, mit jemandem zu sprechen, der Ohrhörer trägt. Einige empfanden das als unhöflich, andere dachten, wir wären in einem Telefongespräch.

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Wirklich ignorieren lassen sich die Ohrstöpsel eben nicht. Die Clear Plus werden mit unterschiedlich großen Silikon-Aufsätzen und einer für die Hosentasche etwas zu großen Aufbewahrungsbox geliefert, die die Ohrhörer zweimal aufladen können. Die Ohrhörer selbst sind ausdauernder als fast alle Konkurrenten und halten etwa neun Stunden durch.

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