WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Wirtschaft
  3. Webwelt & Technik
  4. 3D-Audio: Ist dieses Konzept die Zukunft des Musikstreamings?

Webwelt & Technik Musikstreaming

„Als würden Musiker um einen herum sitzen“ – Für wen sich 3D-Audio lohnt

Musikstreaming: Gehört 3D-Audio die Zukunft? Musikstreaming: Gehört 3D-Audio die Zukunft?
Für 3D-Audio braucht es kompatible Kopfhörer oder Lautsprecher
Quelle: dpa-tmn/Franziska Gabbert
Mehr Räumlichkeit, mehr Tiefe, mehr Differenziertheit: 3D-Audio soll klingen, als wäre man im Tonstudio oder beim Konzert dabei. Zwei Formate haben sich beim Streaming durchgesetzt. Doch nicht alle Musikliebhaber sind von dem Konzept überzeugt.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Der Höreindruck von Livemusik lässt sich kaum ersetzen. Oder etwa doch? Zumindest verspricht das eine Technologie, die immersives Audiostreaming genannt wird. 3D-Audio oder Spatial Audio sind weitere Begriffe dafür, die weitgehend synonym verwendet werden.

3D-Audio ist so etwas wie der große Bruder des Surround-Sounds. Während aber Surround-Systeme wie 5.1 oder 7.1 die Anzahl der Boxen im Namen tragen, gibt es bei 3D-Audio keine Bindung an eine bestimmte Zahl von Lautsprechern.

Vielmehr geht es um Klangobjekte, die frei im Raum platziert oder bewegt werden, immer angepasst an die verfügbaren Lautsprecher. Und obwohl 3D-Audio ursprünglich für den Film entwickelt wurde, soll das Konzept auch bei Musik funktionieren.

Was das bringt? „Mehr Räumlichkeit, mehr Tiefe, man kann die Instrumente differenzierter wahrnehmen“, sagt der Münchener 3D-Audio-Produzent Martin Rieger. „Man hat das Gefühl, dass die Musiker um einen herum sitzen.“ Daheim kann das schon mit einer einzelnen Soundbar oder einem WLAN-Lautsprecher funktionieren, solange diese 3D-kompatibel sind.

Lesen Sie auch

Das gilt auch für Kopfhörer. Zudem muss man auch auf die 3D-Kompatibilität des Zuspielers achten. Es kann sein, dass ältere Smartphones oder Tablets nicht mit 3D-Audioformaten zurechtkommen.

Musikstreaming: Gehört 3D-Audio die Zukunft?
Check im iOS-Kontrollzentrum: Ja, 3D-Audio ist auf dem iPhone aktiviert
Quelle: dpa-tmn/Till Simon Nagel

Zwei Formate haben sich zum Streamen von 3D-Musik durchgesetzt: Sony 360 Reality Audio und Dolby Atmos Music. „Ersteres basiert auf einem vom Fraunhofer-Institut entwickelten Codec“, erklärt Rieger.

Zudem sei im Zusammenspiel mit Sonys „Headphones Connect“-App möglich, den immersiven Höreindruck durch Personalisierung noch weiter zu steigern. Dabei wird die individuelle Ohrenform berücksichtigt.

Neue und alte Alben in 3D-Audio

Dolby Atmos kommt dagegen aus dem Kino- und Heimkinobereich. „Dass auch der Musikmarkt in Angriff genommen wird, war wohl nur eine Frage der Zeit“, sagt Rieger. Sony und Dolby würden mit diversen großen Labels zusammenarbeiten, um neue Alben, aber auch ältere Musik zum Streamen im 3D-Format anbieten zu können.

Doch nicht alle Musikliebhaber sind von 3D-Audio überzeugt. „Das ist lediglich ein weiterer Versuch, technikbegeisterten Menschen ohne Durchblick etwas Neues zu verkaufen“, sagt Wolfgang Saul, Inhaber eines HiFi-Studios in Oberhausen. 3D-Audio sei „von der Idee her eine tolle Sache“, aber für den perfekten Klang gar nicht nötig.

Anzeige

Saul ist Verfechter der Zweikanal-Musikwiedergabe. Sein Credo: „Die Stereophonie zeigt uns die dreidimensionale Welt auf eine natürliche Art und Weise.“

Auch Martin Rieger, der intensiv mit dieser Technik arbeitet, schränkt in Hinblick auf Musik ein: „Es gibt viele Titel, die in Stereo besser klingen als in 3D.“ Nicht jedes Genre passe so gut zu 3D-Audio wie etwa Jazz oder Klassik, so der Experte. Allerdings bestätigten diverse Pop- oder Elektro-Ausnahmen die Regel.

Dazu zählt wohl auch „Kraftwerk 3D“, produziert von Tom Ammermann, der als Immersive-Audio-Pionier gilt. „Es war auch meine Inspiration, das Album in 3D zu produzieren, zuerst hatte man nur über 7.1 nachgedacht“, erzählt Ammermann im „Sound & Recording“-Podcast über das Kraftwerk-Livealbum.

Und was ist Hi-Res-Audio?

Ein weiterer Trend beim Musikstreaming betrifft die Qualität. Zum einen geht es um Hi-Res, eine verkürzte Schreibweise für High Resolution, was hochaufgelöste Musikdaten bezeichnet, die über CD-Qualität hinausgehen sollen. Zum anderen geht es darum, dass diese Daten verlustfrei (lossless) komprimiert werden.

Wer von den Musikstreamingdiensten auch 3D oder Hi-Res bekommen möchte, muss meist statt den üblichen rund zehn Euro monatlich zwischen 15 und 20 Euro für ein entsprechendes Abo zahlen. Dafür versprechen die Anbieter dann Aufnahmen bis hin zur Studioqualität.

Verlustfreie Klangqualität sei jedoch nicht unbedingt etwas für die breite Masse, sagt aber Martin Rieger: „Mit einer hohen MP3-Qualität ist man schon sehr nahe am verlustfreien Audio. Im Blindtest würden die allermeisten den Unterschied gar nicht wahrnehmen können.“

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Alles auf Aktien“ ist der tägliche Börsen-Shot aus der WELT-Wirtschaftsredaktion. Jeden Morgen ab 7 Uhr mit den Finanzjournalisten von WELT. Für Börsen-Kenner und Einsteiger. Abonnieren Sie den Podcast bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music und Deezer. Oder direkt per RSS-Feed.

dpa/jk

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema