WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Wirtschaft
  3. Webwelt & Technik
  4. Smartphones: Das sollten Sie bei generalüberholten Handys beachten

Webwelt & Technik Gebraucht kaufen und sparen?

Zustand bis Garantie – Das sollten Sie bei generalüberholten Smartphones beachten

Das passende Refurbished-Smartphone finden Das passende Refurbished-Smartphone finden
Smartphones werden öfter durchgetauscht als für die Umwelt gut ist. Warum nicht mal ein Refurbished-Gerät statt ein neues Telefon kaufen?
Quelle: dpa-tmn/Zacharie Scheurer
Schont den Geldbeutel und die Umwelt: Generalüberholte Smartphones können eine gute Alternative zu neuen Geräten sein. Vor dem Kauf sollten Sie aber genau hinschauen. Denn es gibt Fallen und die Unterschiede sind oft enorm.

Sie sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken – und werden gerne ausgetauscht: Smartphones. Doch nicht immer muss es ein nagelneues Gerät sein.

Zahlreiche Dienstleister und auch immer mehr Hersteller möbeln gebrauchte Geräte wieder auf. Auf Marktplatz- und Kleinanzeigenseiten, Portalen im Netz und bei Händlern lassen sich generalüberholte Geräte, sogenannte Refurbished-Smartphones, finden.

Eine lohnende Sache – vor allem für die Umwelt. Denn bei hoch technisierten Geräten wie Smartphones gilt für Björn Bischoff vom Umweltbundesamt in puncto Nachhaltigkeit: „In der Regel ist eine längere Nutzung immer vorteilhaft.“ Im gesamten Lebenszyklus eines Smartphones verursacht die Produktion schließlich die größten Umweltauswirkungen.

Wie viel Geld sich beim Kauf aufgemöbelter Smartphones sparen lässt, dafür gibt es allerdings keine Faustregel. „Es kommt immer auf das Alter und den Zustand an“, sagt Robin Brand vom Fachmagazin „c‘t“.

Außerdem gilt: Je länger noch Updates für das Gerät verfügbar sind, desto stabiler bleibt der Preis der Geräte auch im wiederaufbereiteten Zustand. Ein eineinhalb Jahre altes Smartphone könne man laut Brand teilweise aber für rund die Hälfte des ursprünglichen Neupreises finden.

In jedem Fall lohne es sich, den Preis des gewünschten Modells bei mehreren Anbietern zu vergleichen. „Die Unterschiede sind je nach Modell und Plattform stellenweise enorm“, so Brand. Hier heißt es also: sich durchklicken. Oder über gängige Vergleichsportale suchen.

Handy-Beschreibungen gründlich lesen

Wer sich für ein Refurbished-Smartphone interessiert, sollte sich beim Preisvergleich allerdings gut informieren, in welchem Zustand das gewünschte Gerät ist. Denn: „Refurbished, neuwertig oder fast wie neu sind keine juristisch klar definierten Begriffe“, so Kathrin Körber, Referentin für Telekommunikation und Internet bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

„In der Regel heißt refurbished: Die Händler kaufen die Smartphones von Firmen, von Telekommunikationsunternehmen und auch von Privatleuten ab und bereiten sie auf“, sagt Robin Brand. „Das heißt, sie setzen die Geräte zurück, reinigen sie, tauschen defekte Teile aus und bieten sie dann wieder zum Verkauf an.“

Was aber genau gemacht wird, ob etwa das Display oder der Akku des Geräts ausgetauscht wird, kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Viele gängige Plattformen versprechen etwa, dass die Kapazität der Akkus angebotener Geräte noch bei über 80 Prozent der Originalkapazität liegt. Oder bieten als Zusatzoption an, einen neuen Akku gegen Aufpreis einzusetzen.

Das passende Refurbished-Smartphone finden
Oft garantieren die Anbieter noch eine Akkukapazität von mindestens 80 Prozent. Wem das nicht genügt, kann oft gegen Aufpreis einen ganz neuen Akku einsetzen lasseen
Quelle: dpa-tmn/Sebastian Willnow
Anzeige

Außerdem geben die Anbieter den optischen Zustand des Geräts meist unterteilt in verschiedene Kategorien an, also beispielsweise als „wie neu“, „sehr gut“ oder „gut“. „Und dann kann man in der Beschreibung schauen, was denn neuwertig oder gut oder sehr gut oder ordentlich für die jeweilige Plattform bedeutet“, so Robin Brand. Denn: Nicht alle Anbieter verstehen unter den jeweiligen Begriffen dasselbe.

Während „sehr gut“ bei einem Anbieter etwa heißt, dass das Display leichte Kratzer haben kann, die aber im aktivierten Zustand nicht sichtbar sein sollen, versteht ein anderer Anbieter darunter gut sichtbare Gebrauchsspuren, wie etwa Kratzer oder Dellen.

Fehlen Angaben, in welchem Zustand das Refurbished-Smartphone ist: besser Finger weg.

Lange Nutzungsmöglichkeit von Refurbished-Handys

Brand empfiehlt, beim Kauf eines generalüberholten Smartphones zudem darauf zu achten, dass der Hersteller noch lange Sicherheitsupdates für das Gerät liefern wird. „Wenn Sie ein Smartphone kaufen, das zwei Jahre alt ist, das bei Erscheinen schon nicht teuer war, dann sparen sie zwar noch mehr Geld, wenn sie es heute kaufen. Aber es kann sein, dass Sie überhaupt keine Updates mehr kriegen.“

Um das generalüberholte Gerät noch lange nutzen zu können, rät Björn Bischoff vom Umweltbundesamt außerdem auf eine möglichst gute Ausstattung des Smartphones zu achten – etwa dass der Speicherplatz durch eine externe Speicherkarte erweitert werden kann. Weil Smartphone-Anwendungen in der Regel immer größer würden, stoße man bei älteren Geräten sonst „oft ziemlich schnell an Grenzen“.

Ob man direkt beim Hersteller ein als „zertifiziert generalüberholt“ gekennzeichnetes Produkt kauft, oder aber etwa bei einer der gängigen Plattformen für wiederaufbereitete Geräte zugreift, dürfte hauptsächlich eine Geschmackssache sein – und eine Geldfrage.

„Auch die Aufbereiter verwenden oftmals Originalersatzteile oder alternativ qualitativ gleichwertige“, so Brand. Im einem „c‘t“-Test hätten beispielsweise von Dienstleistern wiederaufbereite iPhones gut abgeschnitten.

Akku und Display vom Refurbished-Handy testen

Anzeige

Vor allem empfehlenswert: Das neue Gerät ausprobieren. Denn wer auf einer gewerblichen Onlineplattform oder beim Onlinehändler kauft, hat ein 14-tägiges Widerrufsrecht. „In diesen 14 Tagen sollte ich testen, testen, testen“, so Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

„Bei der Benutzung werden Sie dann herausfinden: Läuft der Akku lange genug, gefällt das Display“, sagt Robin Brandt. Entspricht das Smartphone nicht den eigenen Vorstellungen, kann es ohne Angabe von Gründen zurückgeschickt werden. Einige Anbieter gewähren zudem freiwillig eine längere Testphase. Auch hier lohnt es sich zu vergleichen.

Im stationären Handel fällt das 14-tägige Widerrufsrecht hingegen weg. Um etwa die Leistung des Akkus dennoch einschätzen zu können, rät Körber mit dem Anbieter eine entsprechende Prüfzeit zu vereinbaren, nach der das Gerät noch zurückgebracht werden kann. „Und das lasse ich mir auf dem Kassenzettel bestätigen mit Datum und Unterschrift.“

Garantie von Refurbished-Smartphones vergleichen

Gut zu wissen: Auch bei gebrauchten Geräten wie Refurbished-Smartphones gilt bei gewerblichen Anbietern eine Gewährleistung von mindestens einem Jahr. Seit dem 1. Januar 2022 muss der Anbieter zudem bis zwölf Monate nach dem Kauf beweisen, dass ein beanstandeter Mangel beim Kauf noch nicht vorhanden war. Privatverkäufer müssen hingegen keine Gewährleistung einräumen.

Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale rät zudem, die zusätzlich eingeräumten Garantien der Anbieter genau unter die Lupe zu nehmen. Einige bieten etwa freiwillig bis zu 30 Monate Garantie auf die Refurbished-Smartphones.

Hier sollten Verbraucher aber das Kleingedruckte lesen: Display, Linsen oder Akkus sind oft ausgenommen.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Alles auf Aktien“ ist der tägliche Börsen-Shot aus der WELT-Wirtschaftsredaktion. Jeden Morgen ab 7 Uhr mit den Finanzjournalisten von WELT. Für Börsen-Kenner und Einsteiger. Abonnieren Sie den Podcast bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music und Deezer. Oder direkt per RSS-Feed.

dpa/jk

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema