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Teuer, aber hilfreich – Googles Steuerzentrale für den Haushalt

Korrespondent für Innovation, Netzwelt und IT
Mit dem neuen Google-Tablet lässt sich das smarte Heim per Fingertipp steuern Mit dem neuen Google-Tablet lässt sich das smarte Heim per Fingertipp steuern
Mit dem neuen Google-Tablet lässt sich das smarte Heim per Fingertipp steuern
Quelle: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Bernd Diekjobst
Mit seinem neuen Pixel Tablet beweist Google, dass es für das Zwischending von Laptop und Smartphone doch eine sinnvolle Verwendung gibt – als Familienmanager und Cockpit für das smarte Home.

Mal ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal Ihr Tablet benutzt? Zum Arbeiten sind Notebooks mit vollwertiger Tastatur meilenweit überlegen, für alles andere reichen Smartphones, deren Bildschirme inzwischen gefühlt doppelt so groß sind wie bei der Markteinführung des iPad. Warum also sollte man noch ein Tablet kaufen?

Google beantwortet diese Frage mit dem Pixel Tablet inklusive Dockingstation als smartes Gerät für den gesamten Haushalt. WELT hat das Gerät ausführlich ausprobiert und gleich vorab: Die Produktdesigner bei Google könnten einen Punkt haben.

Mit seinen Pixel-Smartphones zeigt Google seit Jahren seine Hardware-Ambitionen, und mit jeder Neuauflage werden die Geräte ein bisschen besser. Mit seinem aktuellen Budget-Telefon Pixel 7a schafft es Google aus der Nische der Kleinserie hinaus, die Geräte werden insbesondere in Asien gut verkauft.

Doch ein Pixel-Tablet gab es bislang nicht, und das aus guten Gründen: Apples Ipad beherrscht den Premium-Tablet-Markt, und selbst der Marktführer muss sinkende Verkaufszahlen hinnehmen. Wer kein Apple-Anhänger ist, bekommt von Samsung ein Galaxy-Tab für gut 200 Euro.

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Um da ein Gerät für 679 Euro heraus zu bringen, braucht es schon Mut – und eine neue Idee. Und die hat Google: Das Tablet wird zum Gerät für den ganzen Haushalt. Dazu muss zunächst ein neuer Ort für das Gerät festgelegt werden: Anstatt bei Nichtgebrauch in der Schublade zu verschwinden, bleibt das Tablet auf dem eigenen Dock mit Magnethalterung und integriertem Lautsprecher.

Angedockt: Das Google Pixel kommt mit einer magnetischen Ladestation.
Angedockt: Das Google Pixel kommt mit einer magnetischen Ladestation.
Quelle: picture alliance/dpa/Google

Dort wird es geladen und zeigt dauerhaft Inhalte an. Etwa als digitaler Bilderrahmen eine Galerie der neuesten Familienfotos, parallel die Wettervorhersage und natürlich die Smart-Home-Steuerung. Das Tablet wird in einem Winkel von etwa 30 Grad geneigt auf seinem Dock abgelegt, auf dem Küchentresen oder auf dem Sideboard im Wohnzimmer, und wird zum Startbildschirm für den Haushalt.

Ähnliches gibt es auch deutlich billiger, etwa mittels Google Nest Hub für gerade einmal 99 Euro oder als Amazon Echo Show 10 für 269 Euro. Doch das Tablet kann dank vollwertigem Android-Betriebssystem viel mehr als die Smart-Home-Bildschirme der Konkurrenz.

Bessere App-Steuerung

Da sämtliche Anbieter smarter Geräte eigene Android-Apps anbieten, kann ein Tablet als vollwertige Steuerzentrale für das Smart Home dienen - und das oft sogar besser als die jeweiligen Softwarelösungen von Amazon, Google oder Apple, die meist nicht alle Funktionen unterstützen oder unter Kompatibilitätsproblemen leiden.

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Etwa bei Philips Hue, wo die Android-Software eine deutlich detailliertere Steuerung von Lichtfarben oder Lichtstimmungen erlaubt als Googles oder Apples Steueroberfläche. Oder bei Bosch, wo über die Android-App automatische Abläufe oder Alarme konfiguriert werden. Auch die Steuerung von Heizungen etwa von Vaillant und Buderus oder von Fenstern wie denen von Velux funktioniert am besten über die eigene App des Herstellers.

In der Ladestation verbirgt sich ein Lautsprecher.
In der Ladestation verbirgt sich ein Lautsprecher.
Quelle: picture alliance/dpa/Google

Auch erlaubt ein vollwertiges Android-Tablet, Smart-Home-Umgebungen unterschiedlicher Hersteller zu mixen. So können etwa Geräte in Amazons Alexa-Umgebung per App auch vom Google-Gerät gesteuert werden, das geht auf dem Nest Hub zum Beispiel in der Form nicht. Solange es keinen einheitlichen Smart-Home-Standard gibt, ist ein vollwertiges Tablet die beste Lösung für die Steuerung. Die Dauer-Stromversorgung per Dock prädestiniert Googles Tablet für diesen Zweck.

Im Test funktionieren alle Apps, auch wenn sie ursprünglich eher für den Einsatz auf dem Smartphone ausgelegt wurden, auch auf dem großen Bildschirm des Tablets. Die Hue-App ist auf dem großem Display zudem übersichtlicher und zeigt mehr Inhalte auf einen Blick. Dass das Tablet mit Googles hauseigenen Smart-Home-Geräten wie Kameras und Türklingeln gut zusammenarbeitet, sollte selbstverständlich sein. Doch ausgerechnet hier hakt es manchmal. Ältere Nest-Kameras sind zum Beispiel nur per Nest-App bedienbar.

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Darüber hinaus kann ein vollwertiges Tablet auch zur Koordination des Haushalts dienen. Über ein Familienkonto nach dem Muster „Familiemustermann@gmail.com“ können so alle Familienmitglieder von ihren Smartphones aus etwa auf die Lichtsteuerung per Hue zugreifen. Auf dem Tablet kann ein gemeinsamer Notizzettel als Familien-Pinnwand, ein synchronisierter Einkaufszettel, eine digitale Aufgabenverteilung für die Hausarbeit und vor allem ein gemeinsamer Familienkalender geführt werden – die Möglichkeiten im Android-Ökosystem sind dank Drittanbieter-Apps hier fast grenzenlos.

Natürlich beherrscht das Pixel Tablet auch abseits der Smarthomes alle klassischen Tablet-Aufgaben. Mit dem im Dock integrierten Lautsprecher taugt das Gerät als Küchenradio oder zum Gucken von Youtube-Videos. Im Test bewährt hat es sich für Video-Kochrezepte in der Küche.

Chance verpasst

Zudem lässt sich das Tablet mit einem Griff vom Dock nehmen und ist dann mobiler Videobildschirm oder Videotelefonie-Gerät. Allerdings hat Google hier eine Chance verpasst: Das Lautsprecher-Dock ist ohne aufgesetztes Tablet funktionslos. Dabei hätte es mit ein wenig mehr Hardware-Einsatz auch als eigenständiger smarter Lautsprecher funktionieren können.

Ebenfalls ärgerlich: Der Hub verlangt ein eigenes Netzteil, lässt sich also nicht mit Steckdosen mit integriertem USB-Lader verwenden und blockiert so etwa in der Küche einen wertvollen Steckerplatz.

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Nimmt man Googles Tablet in die Hand, merkt man sofort, woher ein Teil der Preisdifferenz zu günstigeren Tablets resultiert: Das Gehäuse ist wie beim iPad aus einem Stück Aluminium gefräst. Eine Keramik-Beschichtung macht es griffiger, aber auch etwas schmutzanfällig. Der LCD-Bildschirm ist hell und löst mit 2560x1600 Pixeln deutlich höher auf als die Billig-Konkurrenz. Beim Einsatz als Videobildschim sind keine Pixelstrukturen sichtbar.

Ein im Anschaltknopf integrierter schmaler Fingerabdruckleser erspart die Eingabe der Pin, eine Gesichtserkennung jedoch fehlt. Die Kamera für Videotelefonie ist an der langen Seite des Bildschirms untergebracht, also für den Einsatz im Dock optimiert – das kann bei Freihand-Nutzung schon einmal irritieren. Mit vier Lautsprechern und drei Mikrofonen eignet sich das Tablet jedoch hervorragend für Video-Meetings und ist hier Smartphones klar überlegen.

Bleibt die Frage ob das Gerät seinen hohen Preis wert ist: Für dasselbe Geld bekommen Nutzer auch ein Pixel-7a-Smartphone und ein Nest-Hub-Display. Single-Nutzer, die in einer Wohnung leben, legen ihr Geld so besser an. Doch für eine Familie in einem Smart-Home-Haus ist das Pixel-Tablet die Premium-Lösung zur Steuerung des Alltags und ergänzt die ohnehin vorhandenen Smartphones ideal.

Der Preis fürs Pixel-Tablet erscheint dennoch relativ hoch. Apples gleichwertiges 10-Zoll-iPad etwa kostet knapp 400 Euro und ein smarter Lautsprecher 100 Euro. Das erscheint für die gebotene Leistung eher angemessen als die von Google aufgerufenen 679 Euro. Doch die Sonderangebote dürften nicht lange auf sich warten lassen.

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