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Glatteis und Schnee

„Ausgewachsene Unwetterlage“ – Bahn hebt Zugbindung auf, Lufthansa streicht Flüge

Veröffentlicht am 17.01.2024Lesedauer: 4 Minuten

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Schneefällen und Glätte. Durch gefrierenden Regen kommt es auch zu Glatteisbildung. Im Straßen-, Bahn- und Flugverkehr sind erhebliche Einschränkungen zu erwarten.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Schnee, Eis und Glätte am Mittwoch in großen Teilen Deutschlands. Die Lufthansa streicht Lang- und Kurzstreckenverbindungen in München und Frankfurt, die Bahn hebt die Zugbindung auf.

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Zur Wochenmitte müssen sich die Menschen in großen Teilen Deutschlands auf Schnee, Eis und Glätte einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach warnte für Mittwoch vor einer „ausgewachsenen Unwetterlage“.

Davon betroffen sein werden nach Angaben DWD entweder ganz oder teilweise die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen. In bestimmten Regionen gilt laut DWD sogar eine Warnung vor einem extremen Unwetter, zu den möglichen Auswirkungen gehören neben massiven Störungen im Straßen- und Schienenverkehr auch Schäden an der Infrastruktur infolge großer Eislasten an Masten und Gebäuden. Auch Stromausfälle seien denkbar.

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Glatteis und massive Schneefälle

Laut Wetterdienst war ab der zweiten Nachthälfte im Südwesten mit Regen zu rechnen, bis zum Mittwochabend soll es dann vor allem südlich von Main und Mosel zu massiver Glatteisbildung durch gefrierenden Regen kommen. Vom südlichen Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Südhessen und Nordwestbayern könne bei Niederschlagsmengen zwischen 20 und 30 Litern pro Quadratmeter dabei sogar „extremer Eisansatz“ an Gegenständen, Oberleitungen und Bäumen entstehen.

Parallel dazu gibt den Meteorologen zufolge in der Mitte Deutschlands noch massive Schneefälle, die teils ebenfalls unwetterartigen Charakter haben können. Nördlich des Mains sollen 15 bis 30 Zentimeter Schnee in 12 bis 24 Stunden fallen. Dadurch drohten ebenfalls Verkehrsbehinderungen sowie Schneebruch, hieß es weiter.

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Bahn hebt Zugbindung am Mittwoch auf

Bahnreisende müssen sich bundesweit auf Einschränkungen einstellen. Wie eine Sprecherin erklärte, bereite sich die Deutsche Bahn „intensiv“ auf die angekündigte Wetterlage vor. Mitarbeiter in den betroffenen Regionen hielten sich bereit, um beispielsweise Weichen zu räumen oder die Verkehrssicherung an Bahnübergängen zu gewährleisten. An strategisch wichtigen Punkten im Schienennetz stünden Räumfahrzeuge und schwere Loks zur Verfügung.

Nach Angaben der Bahn wurde die Zugbindung am Mittwoch für alle Fernverkehrszüge aufgehoben. Wer seine Reise aufgrund des Wintereinbruchs verschieben möchten, könne sein Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, hieß es auf der Internetseite.

Lufthansa bietet nur Rumpfflugplan an

Auch Fluggäste dürfte der Wintereinbruch treffen: Die Lufthansa bietet am Mittwoch nur einen Rumpfflugplan an. An ihren Drehkreuzen Frankfurt und München werde man nach den Vorgaben der Flughäfen nur die allernotwendigsten Flüge darstellen können, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag. Gestrichen würden Kurzstrecken ebenso wie Langstrecken.

Flugzeugenteisung in Frankfurt
Eine Lufthansa-Maschine wird am Dienstag in Frankfurt enteistQuelle: dpa/Boris Roessler

Lufthansa bat die Kunden, sich vor der Anreise zum Flughafen über den Status des jeweiligen Fluges zu informieren. „Sollte Ihr Flug annulliert sein und Sie keine andere Bestätigung für denselben Tag haben, kommen Sie bitte nicht zum Flughafen. Es gibt dort keine Umbuchungsmöglichkeiten“, hieß es auf der Lufthansa-Webseite. Die Kunden sollten dafür die Online-Services und die Hotlines nutzen.

Fraport, die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, erklärte, am Mittwoch und am Donnerstag könne nur ein stark eingeschränkter Flugverkehr stattfinden. Passagiere sollten sich über ihre Flüge informieren und bei Streichungen nicht zum Flughafen kommen. Der Flughafen Saarbrücken macht heute gar nicht erst auf.

In Teilen Bayerns bleiben die Schulen zu

In einigen Landkreisen Bayerns fällt wegen der Wetterverhältnisse auch der Unterricht aus oder findet von zuhause statt. Wie das Kultusministerium in München am Dienstag mitteilte, betrifft der Schulausfall zahlreiche Landkreise. Darunter zum Beispiel Altötting, Tirschenreuth und Ansbach. Informationen dazu sollen bei den Schulen selbst abgefragt werden.

Neuschnee, auffrischender Wind und Schneeschauer

In der Nacht auf Donnerstag geht vom Main aus in Richtung Süden der Niederschlag in Schnee über. Von Rheinland-Pfalz und Südhessen bis nach Thüringen und Sachsen fallen 5 bis 10, örtlich bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. Im Tagesverlauf fällt in der Südosthälfte weiter Schnee, in tieferen Lagen anfangs Regen, später auch dort Schnee. Sonst gibt es einzelne Schneeschauer, dazwischen Auflockerungen. Die Temperaturen liegen zwischen 0 und 4 Grad, im Südwesten steigen sie bis zum Mittag auf bis zu 9 Grad. Dazu weht schwacher bis mäßiger, im Süden auffrischender Wind.

Für Freitagnacht sagte der DWD an den Alpen weitere Schneefälle voraus, in Nordseenähe kräftige Schneeschauer und kurze Gewitter. Am Freitag soll es an der gesamten Küste weitere Schneeschauer geben, teils mit mehr als 10 Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit. Teilweise treten Gewitter auf. Ansonsten herrscht ein Mix aus Sonne und Wolken und trockener Witterung. Die Temperaturen liegen bei 0 bis 4 Grad. In der Nacht zum Samstag können an der Küste und im östlichen Mittelgebirgsraum noch Schneeschauer auftreten, sonst ist es oft klar. Es kühlt ab auf minus 2 bis minus 8 Grad, im Bergland bis unter minus 10 Grad.


dpa/AFP/jm/sebe/lay