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Lärm

Städte- und Gemeindebund lehnt Motorrad-Verbot an Sonntagen ab

Veröffentlicht am 07.07.2020

Motorräder und ihr Sound polarisieren. Was in den Ohren des einen Musik ist, ist für andere bloßer Krach. Nun prescht auch der Bundesrat vor, um den Motorradlärm auf deutschen Straßen einzudämmen.

Für den Städte- und Gemeindebund ist ein Fahrverbot für Motorradfahrer an Sonn- und Feiertagen „nicht der richtige Ansatz“. Besser wäre es, wenn der Verkehrsminister einen Runden Tisch mit Vertretern von Kommunen und Motorradbauern einberuft.

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Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) lehnt mögliche Fahrverbote für Motorradfahrer an Sonn- und Feiertagen ab. Diese vom Bundesrat aus Lärmschutzgründen erhobene Forderung sei „nicht der richtige Ansatz“, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe).

Zwar werde der Krach von Motorrädern an Wochenenden von Menschen häufig als Störfaktor empfunden. Ein besserer Lärmschutz könne aber auch ohne eine solche „gravierende Einschränkung von Mobilität“ funktionieren.

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Am Samstag hatten Tausende Motorradfahrer in zahlreichen Städten gegen mögliche Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen protestiert. Allein in Stuttgart mobilisierte die Gruppe „Biker for Freedom“ rund 10.000 Demonstranten zu einer Sternfahrt und einem Korso, wie die Polizei mitteilte.

Die Länderkammer hatte sich im Mai dafür ausgesprochen, Verkehrsverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen zu ermöglichen. Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Diese hat zu entscheiden, ob sie den Vorschlag des Bundesrats umsetzen will.

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Der DStGB-Hauptgeschäftsführer appellierte an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), einen „Runden Tisch Motorradlärm“ mit Vertretern von Kommunen und Motorradbauern einzuberufen.

In diesem Rahmen solle unter anderem „über eine Anpassung der Geräusch-Emissionsgrenzwerte gesprochen werden“. Schon eine Drosselung der Grenzwerte um zwei bis drei Dezibel könne das Lautstärke-Empfinden halbieren, sagte Landsberg.

AFP/heu