Wie das Statistikamt der Europäischen Union mitteilt, steigt die Inflation im Euro-Raum auf einen neuen Höchststand von 8,9 Prozent. Grund seien die infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gestiegenen Energiepreise.
Das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung erodiert. Mit dem neuen Hilfsprogramm für strauchelnde Staaten bleibt die EZB auf ihrem Kurs. EZB-Chefin Lagarde könnte nun eine rote Linie überschreiten – und Europa in den Abstieg treiben. Ökonomen warnen vor Verteilungskämpfen.
Vor zehn Jahren beruhigte EZB-Präsident Mario Draghi die Euro-Krise mit einer legendären Rede. Er kaufte den Regierungen Zeit für Reformen. Sie blieb ungenutzt. Nun bleibt der Notenbank nur, die Interventionsspirale auszuweiten. Mit einem Instrument, das „whatever it takes“ noch übertrifft.
Die EZB wurde auf die Probe gestellt – und sie ist durchgefallen. Statt auf den Erhalt der Preisstabilität richtete sie ihre Politik auf den Erhalt des Euro. Dieser Kurs führt in den wirtschaftlichen Abstieg.
Mit der Auflösung des Parlaments und anstehenden Neuwahlen schwinden Italiens Chancen, den Staatshaushalt in den Griff zu bekommen. Das kommt zur Unzeit für die gebeutelte Wirtschaft – und könnte Folgen für die Eurozone und die gesamte EU haben.
Erstmals seit elf Jahren erhöht die Europäische Zentralbank die Leitzinsen in der Eurozone – und beendet damit die Nullzinspolitik. Mit dem Sprung um 0,50 Prozentpunkte fällt die Erhöhung unerwartet kräftig aus. Die Inflation ließ Christine Lagarde keine andere Wahl.
Die EZB bereitet die Zinswende vor. Doch statt die Inflation mit aller Kraft zu bekämpfen, soll ein neues Instrument den Schuldensündern helfen. Die EZB würde damit endgültig zu Europas Bad Bank für alle Ramschpapiere – und aus Deutschland ist kein Widerspruch zu hören.
Der Euro schwächelt im Vergleich zum Dollar, der DAX steuert auf eine Minuswoche zu und in Italien deutet sich eine neue Regierungskrise an: Anleger hatten es in dieser Woche nicht leicht. Anlagestratege Oliver Roth zu den Börsenthemen der Woche.
Europas Gemeinschaftswährung hat gegenüber dem Dollar und dem Schweizer Franken massiv verloren. Das ist auch die Quittung für die Geldpolitik der vergangenen Jahre. Erneut wird ein Konstruktionsfehler der gesamten EU deutlich. Doch für einen wichtigen Schritt fehlt der Mut.
Der Euro ist zum Dollar auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gerutscht. Doch das ist weder ein Alarmzeichen noch ein Grund zur Beunruhigung. Denn die Vorboten einer Trendumkehr sind in der Entwicklung bereits enthalten – die Selbstheilung absehbar.
Erstmals seit 20 Jahren ist der Euro auf den Stand des Dollar gefallen. Hintergründe sind unter anderem die Sorge um eine Unterbrechung der russischen Gaslieferungen und eine Rezession. „Wir sind wirklich in einer misslichen Lage“, sagt WELT-Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz.
Mitten in der Inflation zeichnet sich der Beitritt Kroatiens – dem drittärmsten Land der EU – zur Währungsunion ab. Während der Schritt in Brüssel als Zeichen der Stärke propagiert wird, äußern sich deutsche Ökonomen weitaus pessimistischer.
Die europäische Gemeinschaftswährung wird zum immer größeren Problem. Der Euro hat die Parität zum Dollar erreicht, notiert auf einem 20-Jahres-Tief und belastet die deutsche Wirtschaft. Die heimischen Konzerne steigen im globalen Vergleich ab – und der Wohlstand ist in Gefahr.
Der Euro hat zu den Währungen beliebter Urlaubsländer zuletzt drastisch an Wert verloren. Zum Dollar beträgt der Kaufkraftschwund allein seit Jahresanfang ein Zehntel. In anderen Ländern sieht es ähnlich aus. WELT erklärt, wie viel der „deutsche“ Euro in Ihrer Urlaubsregion wert ist.
Die härtere Gangart der US-Zentralbank hat die EZB kalt erwischt. Und das stellt sie vor ein Problem: Die EZB kann sich eine energische Bekämpfung der Inflation gar nicht leisten. Sie muss vielmehr zwischen zwei Krisen wählen.
Die Inflationsrate ist mittlerweile viermal so hoch wie das angestrebte Ziel von zwei Prozent. Am höchsten liegen die Preise für Energie. Die EZB versucht nun mit einem Kurswechsel dagegen zu steuern und will nach elf Jahren eine erste Zinserhöhung vollziehen.
Kaum hat die EZB das Ende des Kaufprogramms für Anleihen verkündet, braucht sie neue Instrumente, um die europäischen Kreditmärkte zu beruhigen. Vor allem die Staatspapiere der südlichen Euro-Staaten geraten in Bedrängnis. Sogar der „Whatever it takes“-Moment erlebt ein Comeback.
Der Dollar schlägt zurück. Gegenüber den großen Währungen wird er stärker und stärker. Er ist dominant wie seit Jahrzehnten nicht. WELT erklärt, warum das für Anleger und Verbraucher gefährlich ist – und was Sie jetzt wissen sollten.
Kroatien ist aus Sicht der EU-Kommission „bereit, den Euro am 1. Januar 2023 einzuführen“. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit. Zuvor hatte sie unter anderem die Inflation und die Stabilität der Wechselkurse in dem Land analysiert.
Im Mai beträgt die Teuerung in Deutschland 7,9 Prozent. Seit der Wiedervereinigung hat sich die Kaufkraft für die Bundesbürger damit fast halbiert. Allein für Lebensmittel dürften 2022 pro Kopf 250 Euro mehr fällig werden. Lohnanstiege gleichen den Verlust bei Weitem nicht aus.
Nach dem rasanten Absturz von Bitcoin & Co. spricht sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde für eine Regulierung aus. Krypto-Kenner Niko Jilch ordnet ihre Äußerung ein: Vermeintliche Sorge um das Anlegerwohl, sagt er, kaschiere die wirkliche Absicht dahinter.
Die Geldpolitik der Europäische Zentralbank bestimmt die Inflation der einzelnen Euro-Staaten nur zu einem geringen Teil. Zu groß sind die Unterschiede von Land zu Land. Die Teuerung, die in Wahrheit eine „Armensteuer“ ist, lässt sich nur noch durch nationale Eingriffe kontern.
Die europäische Einheitswährung hat zum Dollar massiv an Wert verloren. Das ist dramatisch für Käufe von Waren, die in Dollar abgerechnet werden. Aber es gibt auch Profiteure: WELT erklärt, welche Firmen mit ihrem Amerika-Geschäft jetzt gute Gewinne machen.
Viele Verkehrsunternehmen wollen am 23. Mai mit dem Verkauf des sogenannten 9-Euro-Tickets beginnen – vorausgesetzt, Bundestag und Bundesrat stimmen dem Vorhaben zu. Die Sondertickets sollen im Juni, Juli und August bundesweit Fahrten für je 9 Euro im Monat im Nah- und Regionalverkehr ermöglichen.
Die Teuerungswelle ist ins Rollen gekommen. Nun sollte die EZB schleunigst den Kampf für die Euro-Stabilität aufnehmen. Eine neue „Was immer nötig ist“-Politik kann die Inflation zwar nicht sofort beenden – sie hätte jedoch einen anderen wichtigen Effekt.
Der Euro fällt auf 1,05 Dollar – den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Die Gemeinschaftswährung wertet sogar zum Rubel ab. Gründe sind die europäische Energiekrise und die Hilfslosigkeit der EZB. Doch es gibt auch Gewinner. Zum Beispiel sechs Aktien aus dem Dax.
Wissenschaftler des ZEW warnen vor einer „Zombifizierung“ der europäischen Wirtschaft und ausufernder Verschuldung. Vor allem drei Länder waren bei der Bewältigung der Pandemie über alle Maßen freigiebig. Deutschland zählt dazu.
Wladimir Putin hat Bundeskanzler Olaf Scholz zugesichert, dass europäische Unternehmen ihre Rechnungen für russisches Gas weiterhin in Euro begleichen können. Die Zahlungen sollen an die Gazprom-Bank überwiesen werden, die nicht von Sanktionen betroffen ist.
Die Umstellung der Zahlungen für russische Gaslieferungen nach Europa von Euro und Dollar auf Rubel wird nach Kremlangaben noch nicht in Kraft treten. Russland soll möglicherweise Fremdwährungen akzeptieren. „Jetzt kann man vorübergehend Entwarnung geben“, so Christoph Wanner in Moskau.
Deutschland, die EU und die G 7 wollen Öl und Gas weiter in Dollar und Euro bezahlen. Der Kreml reagiert scharf und beharrt auf Zahlungen in Rubel. Droht jetzt der Lieferstopp beim Gas? Putins Sprecher bleibt absichtlich vage.
Auch unter Finanzminister Lindner warten die Bürger vergebens auf eine solide Finanzordnung. Die staatliche Infrastruktur darf nicht mit grenzenloser Verschuldung erneuert werden. Sie sollte in erster Linie durch den Privatsektor erfolgen – auch mit zinslosen „Bürger-Euros“.
Prof. Jörg Rocholl, stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfinanzministerium und Präsident der European School of Management and Technology (ESMT), äußert sich im WELT-Gespräch zur aktuellen Wirtschaftslage.
Wer kennt sie nicht, die respektlosen Erben, die sich nur für das Geld interessieren. Mit aufbewahrten Rechnungen kann man sie indezent daran erinnern, was sie an Gütern bekommen und was ihnen entgeht.
Prof. Jörg Rocholl, stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfinanzministerium und Präsident der European School of Management and Technology (ESMT), äußert sich im WELT-Gespräch zur Inflationsrate.
Nur vier Prozent der Deutschen sollen über ein Vermögen von mehr als einer halben Million verfügen. Nach 16 Jahren Merkel ist das nicht nur ein Armutszeugnis für die Regierung, sondern auch ein Grund für den Aufstieg einer finanziell abgehängten und gierigen Haltungselite.
Ugur Sahin und Özlem Türeci haben mit ihrem Impfstoff vielen Menschen das Leben gerettet. Ein EU-Abgeordneter möchte die Gesichter des Ehepaars auf den neuen Euro-Scheinen sehen. Die EZB allerdings muss beim Gestaltungsprozess auch auf Befindlichkeiten Rücksicht nehmen.
Der Euro hat schon viele Krisen überstanden – und sich als robust erwiesen. Besonders bei zwei Herausforderungen der Zukunft wird die Währung auf die Probe gestellt, wie die Finanzminister des Euroraums hier bei WELT erklären.
Ein Drittel der Deutschen wünscht sich die D-Mark zurück. Besonders hoch ist der Anteil laut einer Umfrage unter Anhängern der AfD. Insgesamt hat die Sehnsucht nach der früheren Währung aber abgenommen.
Die von der EZB ausgelöste Geldschwemme verspricht nichts Gutes für unsere Währung. Ein mit Werten unterlegter „Bürger-Euro“ verspricht echten Werterhalt. In Deutschland hat das schon einmal funktioniert – unter weitaus schwierigeren Bedingungen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Das entschied der EZB-Rat am Donnerstag. Auf diesem Niveau liegt der Zins seit März 2016.
Einige Geldhäuser verlangen nun schon ab einem Kontostand von 5000 Euro Strafgebühren. Selbst Bestandskunden sind immer häufiger betroffen. WELT stellt Möglichkeiten vor, diese Gebühren zu umgehen. Einige bringen sogar einen kleinen Ertrag.
Ein Großteil der Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank darf bis 2022 im Homeoffice im Heimatland arbeiten statt in der Frankfurter Zentrale. Grund: Die Corona-Gefahr in Hessen sei immer noch zu hoch. Aber auch finanziell kann sich die Heimarbeit für die Bankbediensteten lohnen.
Wie haben 16 Jahre Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) Deutschland verändert? In der Serie „Die Merkel-Republik“ beleuchtet WELT das Vermächtnis einer politischen Ära: Heute: Wie die Kanzlerin den Wiederaufstieg zur ökonomischen Supermacht begleitet und dann den Fortschritt verschlafen hat.
Niedrige Inflation, geringe Schulden: Bulgarien – das ärmste Land in der EU – ist ein Musterschüler. Das Land strebt in die Euro-Zone und hat hart dafür gearbeitet. Doch Europapolitiker warnen vor einer zu schnellen Aufnahme. Ein Grund: die Banken.
Die Verbraucherpreise sind im Juli so stark gestiegen wie seit fast 30 Jahren nicht: um 3,8 Prozent. Bei Energie und Lebensmitteln liegt die Teuerung noch darüber. Mehrere Bevölkerungsgruppen leiden darunter. Und der Staat profitiert – durch eine heimliche Steuererhöhung.
Die Zahl der Euro-Blüten ging im ersten Halbjahr deutlich zurück – angesichts des Lockdowns kein Wunder. Umso erschreckender ist jedoch, dass bei zwei Banknoten die Zahl der Fälschungen dennoch gestiegen ist. WELT zeigt, wie Sie Fälschungen erkennen.
Erstmals nach ihrer geldpolitischen Reform hat die Europäische Zentralbank einen neuen Ausblick vorgestellt. Es offenbart sich: Die EZB ordnet nun alles ihrem neuen Inflationsziel unter. Darunter leidet auch künftig vor allem der Sparer.
Die Europäische Zentralbank hat den Startschuss für die Einführung des digitalen Euro gegeben. Das klingt unspektakulär. Doch dahinter verbirgt sich ein Plan, der unser gesamtes Geldsystem revolutionieren könnte. Für Sparer und Verbraucher hätte das Vor- und Nachteile.