Am Samstag war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit einem 2:0 (0:0) gegen Dänemark ins Viertelfinale eingezogen. Nun steht auch der Gegner fest. Die Spanier setzten sich in ihrem Achtelfinale wie erwartet gegen Georgien durch, mussten beim 4:1 (1:1) aber eine Schrecksekunde verkraften.
Robin Le Normand traf nach dem ersten Konter der Georgier in der 18. Minute ins eigene Tor. Der erste Gegentreffer der Spanier im Turnier stellte den einseitigen Spielverlauf komplett auf den Kopf.
Wirklich geschockt zeigten sich die Spanier, die ihre Gruppe mit drei Siegen und 5:0 Toren gewonnen hatten, allerdings nicht. Zwar ergaben sich für den Außenseiter nun immer wieder vereinzelte Kontermöglichkeiten, doch insgesamt hielt der Favorit an seinem dominanten Spiel fest. Nach 25 Minuten hatte der Titelkandidat 238 erfolgreiche Pässe gespielt, der EM-Neuling nur 42. Spanien kam auf knapp 90 Prozent Ballbesitz. Rodri belohnte die Mühen nach einem weiteren Belagerungszustand mit einem überlegten Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:1 (39.).
„Wir wussten, dass es schwierig werden würde. Georgien ist nicht so eine renommierte Mannschaft, aber sie sind stark. Wir haben gezeigt, dass wir Charakter haben. Aber es war ein schwieriges Spiel“, sagte der Torschütze.
Kwaratschelia verblüfft von der Mittellinie
In der zweiten Halbzeit setzte sich der Favorit dann souverän und verdient durch. Nachdem der georgische Superstar Chwischa Kwaratschelia die erneute Führung mit einem Fernschuss von der Mittellinie knapp verpasst hatte, schlug Spanien auf der Gegenseite zu. Fabian Ruiz köpfte eine Flanke des Youngsters Lamine Yamal ein (51.) – Spanien hatte das Spiel gedreht und sprühte vor Spielfreude, wie sie der Gegner bereits aus der EM-Qualifikation kannte.
„Ab da war es dann ganz einfach. Aber bis dahin war es ein wirklich kniffliges Spiel“, fand Dani Olmo, der sich später auch noch in die Torschützenliste eintrug.
In den beiden früheren Spielen hatte Georgien mit 1:3 und 1:7 verloren. Diesmal hielten sie den Schaden kaum besser in Grenzen. In der 74. Minute wurde das dritte Tor der Spanier, erneut initiiert vom 16-jährigen Yamal, noch aufgrund einer knappen Abseitsstellung aberkannt, eine Minute später schloss Nico Williams dann regelkonform zum 3:1 ab. Olmo hatte dann das 4:1 auf dem Fuß, brachte aus kurzer Distanz aber zu wenig Druck hinter den Ball (77.). Der Stürmer traf erst nachträglich mit sechs Minuten Verspätung zum Endstand.
Die deutsche Mannschaft steht am Freitag im Viertelfinale damit vor der wohl schwierigsten Aufgabe, die diese Europameisterschaft bereithält. Spanien kommt mit vier Siegen und 9:1 Toren aus vier Spielen. Anstoß in Stuttgart ist um 18 Uhr.
„Wir sind nicht froh, dass wir jetzt gegen sie spielen. Die Deutschen haben ein Heimspiel, aber auch wir haben unsere Waffen“, blickte Rodri bereits auf das mit Spannung erwartete Spiel voraus.