Der deutsche Viertelfinaleinzug bei der Europameisterschaft hat erneut für eine hohe TV-Quote gesorgt. Einen Bestwert für das Heim-Turnier gab es beim 2:0-Achtelfinalsieg der Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann gegen Dänemark am Samstagabend jedoch nicht. Durchschnittlich 23,641 Millionen Menschen sahen im ZDF die Partie des DFB-Teams. Der öffentlich-rechtliche Sender erreichte laut AGF Videoforschung einen Marktanteil von 76,8 Prozent. Nicht eingerechnet sind Fans, die das Spiel beim Public Viewing, im Internet oder bei der Telekom gesehen haben.
Die Partie ist damit auf Platz drei der Hitliste bei diesem Turnier. Das dritte Vorrundenspiel gegen die Schweiz (1:1) hatten in der ARD 25,566 Millionen Menschen gesehen. Die beiden Siege gegen Ungarn (23,89 Millionen) und Schottland (22,49 Millionen) kamen ebenfalls auf eine hohe Reichweite. Die Werte der drei Gruppenspiele lagen deutlich über den Zahlen der enttäuschenden WM in Katar, damals schied das deutsche Team in der Vorrunde aus. Das Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) wird von der ARD übertragen.
Der Sieg gegen hartnäckige Dänen „in einem skurrilen K.o.-Spiel“ (Bundestrainer Julian Nagelsmann) mit der Unwetter-Unterbrechung, mehreren Video-Beweisen und nervenaufreibenden Wendungen war verdient, auch wenn viel Matchglück in den Schlüsselmomenten nötig war. Etwa beim aberkannten Tor der Dänen, dem kurz darauf beim nächsten VAR-Einsatz der Handelfmeter folgte, den Kai Havertz nervenstark rechts unten versenkte.
Die Menschen im Land versammeln sich wieder hinter der Nationalmannschaft
Seit acht Spielen ist das Nationalteam nun ungeschlagen, das Selbstvertrauen wächst und wächst. Dazu kommt ein Teamgeist, wie es ihn lange nicht gab. „Jeder kämpft für den anderen“, betonte Abwehrchef Antonio Rüdiger. Mit Nico Schlotterbeck, der den gesperrten Jonathan Tah ersetzte, bildete Rüdiger als bärenstarkes Abwehrbollwerk das Vorkämpfer-Duo. „Wir haben außergewöhnlich verteidigt“, sagte Schlotterbeck.
Im Offensivspiel mangelte es gegen die Dänen an Effizienz. „Wir hatten Chancen, wo wir das Spiel einfacher machen können. Das Gute ist, dass wir Chancen kreieren. An anderen Tagen gehen die rein“, sagte Jamal Musiala. Der 21-Jährige erzielte bereits sein drittes Turniertor. Havertz verwandelte seinen zweiten Elfmeter. Das Gute ist, es gibt diese und andere Spieler, die Spiele entscheiden können. Ein Joker-Tor von Niclas Füllkrug in letzter Minute brauchte es diesmal nicht. „Die Konkurrenz ist immer da im Fußball, wir sind aber faire Fighter“, sagte Havertz.
Jubel und Ekstase – Millionen Fans feiern Sieg über Dänemark
Der Viertelfinaleinzug der DFB-Elf sorgt für millionenfachen Jubel auf Deutschlands Straßen und Fanmeilen. In vielen deutschen Städten gibt es nach Abpfiff kein Halten mehr. Auf dem Berliner Kudamm feiern die Fans mit einem Autokorso und Feuerwerk.
Quelle: WELT TV
Der Sommermärchen-Effekt ist da. Die Fanfeste sind rappelvoll, die Menschen im Land versammeln sich wieder hinter der Nationalmannschaft. „Die Fans waren extrem da“, sagte Kimmich nach seinem 90. Länderspiel. Er sprach von „der mit Abstand besten Stimmung“, die beim vierten Turnierspiel geherrscht habe. Die Begeisterung und Unterstützung könnte das DFB-Team ganz weit tragen, vielleicht sogar bis zum Finale nach Berlin.
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