Vier Siege in vier Spielen, Spaniens Fußballer sind bislang das überragende Team bei dieser Europameisterschaft. Entsprechend groß ist das Selbstbewusstsein bei den Iberern, die ihre Stärken nicht verhehlen. Man habe eine „wunderbare Mannschaft“, die besten „Spieler“ und „viele Waffen“, so die Selbsteinschätzung der Spieler nach dem 4:1 (1:1) gegen Georgien. Legitime Aussagen nach dem bisherigen Turnierverlauf des zum Topfavoriten ausgestiegenen Teams.
Vor dem Spiel gegen Deutschland (Freitag, 18 Uhr, im Liveticker auf WELT) waren aber auch verhaltenere Töne im spanischen Lager zu hören. „Wir sind nicht froh, dass wir jetzt gegen sie spielen. Die Deutschen haben ein Heimspiel“, offenbarte etwa Rodri, der Mittelfeldstratege der Spanier, eine leichte Unzufriedenheit mit dem Turnierbaum.
Sein Trainer zollte dem deutschen Team nach der Gala seiner eigenen Elf Respekt. „Wir bekommen es mit einer Fußballmacht zu tun“, sagte Luis de la Fuente in den Katakomben des Kölner Stadions über die deutsche Mannschaft, die „großartige Spieler“ habe und sehr diszipliniert spiele: „Wir werden einem großartigen Gegner gegenüberstehen. Das nächste Spiel könnte auch das Finale sein.“
„Das deutsche Kraftpaket“
Nach den bisherigen Auftritten und nicht zuletzt der souveränen Leistung im Achtelfinale gegen Georgien gehen die Iberer leicht favorisiert in den Klassiker gegen das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Spaniens Trainer erwartet dennoch ein „Duell auf Augenhöhe“, in dem Kleinigkeiten den Ausschlag geben könnten. „Wir werden kämpfen und wissen, was wir vor uns haben, nämlich Deutschland“, so de la Fuente und fügte an. „Der nächste Gegner ist ein Kraftpaket mit großartigen Spielern. Es ist die bekannte deutsche Maschine.“
Im Aufeinandertreffen mit der DFB-Elf setzt der 63-Jährige auf die Geduld seiner Spieler. „Ein Spiel dauert lange und es gibt Alternativen, das müssen die Spieler wissen“, erklärte de la Fuente. „Die besten acht Mannschaften Europas sind jetzt hier, und ob man eine starke Mannschaft ist, hängt davon ab, dass man weiß, wie man zum richtigen Zeitpunkt presst. Jedes Spiel wird schwieriger und jetzt wartet Deutschland“.