Der große Favorit England kommt bei der EM einfach nicht in Fahrt. Nach dem knappen 1:0 zum Auftakt gegen Serbien reichte es im zweiten Spiel gegen Dänemark nur zu einem 1:1. Die Briten spielten abermals gehemmt, defensiv und ohne Inspiration. Christoph Kramer, Weltmeister von 2014 und launiger Experte im ZDF, hatte damit gerechnet. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach hatte sich schon beim Serbien-Spiel als Skeptiker des englischen Trainer Gareth Southgate geoutet.
Vor der Partie war Kramer von Moderator Jochen Breyer gefragt worden: „Wenn du dänischer Trainer wärst, wie würdest du dann spielen?“ Seine Antwort: „Hoch anlaufen. Ich verwette das Sakko von Per darauf, dass die Engländer maximal mit einem Tor Unterschied gewinnen, wenn überhaupt.“
Gemeint war Per Mertesacker, der gemeinsam mit Kramer Weltmeister geworden war und ebenfalls im Berliner ZDF-Studio als Experte. In einem grünen Anzug übrigens. Merteacker sagte sofort: „Ich wette dagegen.“
Mertesacker wie beim Masters
Nach dem Spiel gab es sofort nur ein Thema. Breyer forderte die Wettschulden von Mertesacker ein. Und falls der ehemalige Verteidiger gehofft haben sollte, sein Sakko vielleicht doch behalten zu dürfen, sah er sich getäuscht. Kramer bestand auf Einlösung. Er selbst wollte das Jackett des deutlich größeren Mertesackers jedoch nicht haben. Also fragte er ins Publikum: „Gibt es einen großen Menschen, der ein Jackett braucht? Oder einen kleinen Menschen, der eine Decke braucht?“
Kramer wählte einen Mann aus, der ein Trikot von Hertha BSC trug: „Mit dem Jackett bis du heute der Banger im Berliner Nachtleben.“ Der Mann stand auf, und Mertesacker übergab es ihm wie „beim Masters in Augusta“, wie er selbst anmerkte.
Bei dem Golfturnier gehört das Grüne Jackett zu den Insignien des Siegers, der Gewinner aus dem Vorjahr streift es dem nächsten Titelträger über.