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  6. FC Bayern: Darum wollte Eberl lieber Vincent Kompany als Hansi Flick

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Darum wollte Eberl lieber Kompany als Flick

Vincent Kompany neuer Trainer beim FC Bayern München

Der FC Bayern München ist bei seiner schier endlosen Trainersuche endlich fündig geworden: Der Belgier Vincent Kompany tritt die Nachfolge von Thomas Tuchel an. Der Rekordmeister machte die Verpflichtung am Mittwoch offiziell.

Quelle: SID

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Beim FC Bayern hatten die Aufsichtsräte Rummenigge und Hoeneß die Option Hansi Flick als Übergangslösung auf der Trainerposition des Klubs klar gemacht. Doch Sportvorstand Max Eberl entscheidet sich überraschend für Vincent Kompany. Zwei Faktoren waren dafür maßgeblich.
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Die komplizierteste Trainersuche in der Geschichte des FC Bayern endete zwischen München, London und Amsterdam. Nachdem der Machtzirkel des Rekordmeisters der Idee zugestimmt hatte, den Überraschungskandidaten Vincent Kompany zu verpflichten machten sich Sportvorstand Max Eberl und Christoph Freund auf die Reise. Mit Kompany, den sie bereits mit seinem Spitznamen „Vinny“ ansprechen, hatte es bereits Video-Calls gegeben. Um den neuen Bayern-Trainer persönlich zu treffen und mit den Verantwortlichen des FC Burnley, wo Kompany noch bis 2028 unter Vertrag stand, zu sprechen, ging es im Flieger nach London und Amsterdam.

Am Ende der zähen Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel standen für die sportliche Leitung zwei Faktoren: Der Kandidat, auf den man sich intern geeinigt hatte, sollte sofort zusagen – das tat der 38 Jahre alte Kompany nach wenigen Minuten. Und im Anschluss sollte der Deal mit dem bisherigen Klub schnell und sauber abgewickelt werden. Denn auch hier hatten die Münchner in den vergangenen Wochen negative Erfahrungen gemacht: Oliver Glasner wollte zwar nach München wechseln, Crystal Palace verlangte aber 100 Millionen Euro Ablöse.

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Kompany wird für die Bayern deutlich günstiger. In Amsterdam gab es die entscheidenden Gespräche der Klub-Verantwortlichen, der Belgier kommt für 10,5 Millionen Euro nach München. Die Summe wurde dem Aufsichtsrat des FC Bayern am Samstag präsentiert. Die finale Entscheidung von Eberl und Freund fiel pro Kompany und gegen Hansi Flick aus. Denn der ehemalige Bundestrainer, der stattdessen nun für zwei Jahre beim FC Barcelona unterschreibt, wäre nach WELT-Informationen bereit gewesen, seinen Ex-Klub für ein Jahr zu übernehmen.

Dies war das Ergebnis von Gesprächen, welche u. a. die beiden Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge mit Flick geführt hatten. Eberl hatte dadurch die Option Flick, beließ es aber bei einem Telefonat mit dem 59-Jährigen am 11. Mai. Er setzte zunächst auf einen Verbleib von Tuchel, dann voll auf Kompany.

Der FC Bayern will alte Strukturen aufbrechen

Die neue sportliche Führung um Eberl und Freund legte früh für sich fest: Es muss nach dieser Spielzeit einen Umbruch geben. Das Gesicht des Kaders soll sich stark verändern, alte Strukturen sollen aufgebrochen werden. Das hatte auch Tuchel selbst immer wieder angeregt, daran hätte ein größerer Erfolg in der Champions League als das erreichte Halbfinale gegen Real Madrid nichts geändert.

Flick gewann 2020 mit den Bayern alle Titel, viele Schlüsselspieler von damals sind noch im Kader und haben zu ihm eine enge Bindung. Deswegen gab es Zweifel, ob Flick den Reform-Kurs im Kader mitgetragen hätte. Eberl und Freund gehen damit ein Risiko ein: Sie wählten einen Trainer, der ein Versprechen in die Zukunft ist, jedoch noch keine große Vita an der Seitenlinie hat. Der von einem Absteiger kommt. Andererseits sind sich die Macher auch bewusst, dass selbst die größte Trainerlösung im Münchner Umfeld bei einer Krise und zwei, drei schlechten Ergebnissen in Folge Druck bekommt.

Kompany stand von Beginn an auf der Liste von Eberl und Freund, die nach Auskunft des Sportvorstands „mehr als vier, aber auch keine 40 Namen“ enthielt. Präsentiert wurde die Lösung jedoch erst, nachdem es mehrere (öffentliche) Absagen gegeben hatte. Am Ende stimmten die Verantwortlichen einstimmig für Kompany. Ihnen wurde zuvor von Eberl angekündigt: „Das wird der härtere, der anstrengendere Weg.“ Denn klar ist nun: Es steht viel Arbeit im Sommer an.

Sané könnte Profiteur der Kompany-Entscheidung sein

Mit Kompany wurde der Kader bereits mehrfach besprochen, es soll maßgebliche Änderungen geben. Profis wie Alphonso Davies (23), der nach wie vor zu viel Gehalt fordert, Joshua Kimmich (29), dessen Vertrag 2025 ausläuft, der fehleranfällige Dayot Upamecano (25), Leon Goretzka (29), Serge Gnabry (28) oder Kingsley Coman (27), der sich einen Wechsel vorstellen kann, werden hinterfragt. Ergebnisoffene Gespräche sollen geführt werden. Ein Profiteur der Kompany-Verpflichtung könnte dagegen Leroy Sané (28) werden: Er spielte mit Kompany bei Manchester City zusammen, beide schätzen sich. Sané kann sich gut vorstellen, seinen 2025 auslaufenden Vertrag zu verlängern. Er will die Perspektive auf einen Erfolg in der Champions League haben.

Flick wäre für Eberl die einfachere Lösung gewesen: Er kennt den Verein und hätte zudem keine Ablöse gekostet. Und: Nach Ablauf des Einjahresvertrags hätten die Bayern die Entwicklung bewerten und sich gegebenenfalls nach einem neuen Kandidaten umsehen können. 2025 hätten es die Bayern noch einmal bei Xabi Alonso (42), Sebastian Hoeneß (42) oder auch Jürgen Klopp (56) versuchen können. Eberl und Freund entschieden sich dagegen, zumal es keine Garantie gegeben hätte, dass der Einjahres-Plan aufgeht. Nun landete Flick, der ohnehin eine Auslands-Erfahrung machen wollte, nach langem Hin und Her beim FC Barcelona und folgt dort auf Xavi Hernández (44). Das Vorgehen, dass er nach der Kontaktaufnahme Eberls und der Verabredung, noch einmal zu sprechen, nichts mehr vom Sportvorstand hörte, soll Flick dennoch irritiert haben.

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Kompany, der in den kommenden Tagen auf einer Pressekonferenz an der Säbener Straße vorgestellt werden soll, erhält einen Dreijahresvertrag.

Was spricht für den Belgier?

  • Er lernte drei Jahre, von 2016 bis 2019, bei Manchester City unter Pep Guardiola (53) und steht für einen offensiven, ballbesitz-orientierten Spielstil.
  • Er wird intern als charakterstark beschrieben, als Übungsleiter, der sich schützend vor seine Spieler stellt. Speziell in diesem Punkt waren die Bayern-Verantwortlichen mit dem Auftreten von Tuchel unzufrieden.
  • Er kann auch durchgreifen. Seine emotionale Kabinen-Rede bei Anderlecht, in der er in 53 Sekunden seine Spieler maßregelte („Es gibt eine Seite von mir, die ihr noch nicht gesehen habt“), machte bei den Bayern die Runde.
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„Ich kenne Vincent Kompany schon lange. Er ist jung, das bedeutet eine Chance, aber auch Risiko“, erklärt Daniel Van Buyten Der Ex-Bayern-Profi (239 Pflichtspiele) spielte in der belgischen Nationalmannschaft mit Kompany in der Innenverteidigung. „Vincent wird sich an das Umfeld in München, an den Druck erst noch gewöhnen müssen“, sagt Van Buyten und spricht wohl vielen Fans aus der Seele: „Ich werde das Projekt mit Spannung beobachten, war aber schon überrascht von dieser Wahl.“

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