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  5. Vincent Kompany: Als Absteiger zum FC Bayern? Das ist die überraschende Personalie

Bundesliga Trainersuche

Als Absteiger zum FC Bayern? Das ist Vincent Kompany

Ressortleiter Sport
Bayern München einigt sich mit Vincent Kompany – „Ein sehr vielversprechender Trainer“

Der FC Bayern ist bei seiner Trainersuche offenbar einen entscheidenden Schritt weiter: Nach Informationen der Bild-Zeitung gibt es eine mündliche Einigung mit Vincent Kompany, dem Trainer des englischen Premier-League-Absteigers FC Burnley. Sportredakteur Julien Wolff sagt: „Es könnte passen.“

Quelle: WELT TV

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Der FC Bayern will Vincent Kompany verpflichten. Eine überraschende Personalie, für die es durchaus Fantasie braucht. Der einst so erfolgreiche Profi hat als Trainer nicht viel vorzuweisen. Seine Spielidee aber könnte passen. Genau wie sein Lehrmeister.
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Nach etlichen Nackenschlägen bei der Suche nach einem neuen Trainer biegt der FC Bayern auf die Zielgrade ein und steht vor einer durchaus überraschenden Wahl. Die Münchener sollen sich mit Vincent Kompany über ein Engagement als Nachfolger von Thomas Tuchel mündlich einig sein und mit dessen Klub bereits über die Ablösemodalitäten verhandeln.

Der Arbeitgeber des Belgiers zählt aktuell wahrlich nicht zu den großen Adressen des europäischen oder auch nur des britischen Fußballs: Es handelt sich um den FC Burnley, gerade aus der Premier League abgestiegen. Die Mannschaft aus der 82.000-Einwohnerstadt aus dem hohen Norden Englands, 1921 und 1960 Meister, hatte am Ende acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

Dass der große FC Bayern um den titellosen Trainer eines Absteigers buhlt, mag vor wenigen Wochen noch unvorstellbar gewesen sein. Nach etlichen Absagen, unter anderem von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick und dem gescheiterten Versuch, es vielleicht doch noch mal mit Tuchel zu wagen, ist die Auswahlliste aber extrem ausgedünnt. Zumal das mehrfach öffentliche Abwinken aus der Trainergilde Kandidaten aus der Topkategorie abgeschreckt haben könnte, um nicht als Notlösung dazustehen.

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Stellt sich die Frage: Ist der 38 Jahre alt Kompany mehr als das? Nimmt man nur seine Spielerkarriere, könnten die Bayern ihn blind verpflichten. Der Defensivspezialist war ein Hochbegabter und mit seiner Technik und Physis mit 17 schon so weit, dass er in der ersten Mannschaft des RSC Anderlecht spielte. Mit 18 wurde er 2004 dann Meister und Belgiens Fußballer des Jahres. Kompany ging 2006 zum HSV, der für ihn die damalige Klub-Rekordablöse von rund zehn Millionen Euro zahlte.

Kompany absolvierte 89 Länderspiele für Belgien

Zwei Jahre später zog der 1,90 Meter große Profi weiter zu Manchester City, wo er bald Kapitän wurde und seine größten Erfolge feierte, darunter vier englische Meisterschaften. Für Belgien absolvierte er insgesamt 89 Länderspiele. Kompany agierte hart und kompromisslos, aber stets auch spielintelligent. Zudem galt er schon früh als verlängerte Arm seiner Trainer auf dem Platz, nicht zuletzt auch unter Manchesters Starcoach Pep Guardiola.

Kompany 2008 im HSV-Trikot
Kompany 2008 im HSV-Trikot
Quelle: picture-alliance/Pressefoto ULMER/Bjoern Hake

Aber was kann der Trainer Kompany?

2019 kehrte er zurück zu seinen Wurzeln und unterschrieb in Anderlecht einen drei Jahre währenden Vertrag als Spielertrainer. Er wählte also den fließenden Übergang von seinem bisherigen zu seinem neuen Job. Das funktionierte zunächst aber nur mäßig, sodass der Klub die Aufgaben bald neu aufteilte und Kompany sich zumindest an Spieltagen auf seine Rolle als Spieler konzentrieren sollte. Zudem gab es Ärger mit dem Verband, weil dem Profi die nötige Trainerlizenz fehlte. Anderlecht wurde mit einer Geldstrafe belegt und mit dem Entzug der Lizenz bedroht.

Kompany nahm dann an Trainerlehrgängen teil und begab sich zumindest offiziell in die Rolle des Spielers. 2020 übernahm er dann den Posten des Cheftrainers endgültig. In den folgenden beiden Saisons führte er das Team zweimal auf Platz drei in der Liga und verlor im zweiten Jahr das Pokalfinale gegen Genk. Im Anschluss einigten sich Klub und Trainer auf eine Vertragsauflösung.

78 Gegentore mit dem FC Burnley

Zur Saison 2022/23 kehrte Kompany, der als energischer und mitreißender Coach gilt, nach England zurück und übernahm den FC Burnley als Premier League-Absteiger. Es folgte auf Anhieb der Aufstieg, aber in der abgelaufenen Spielzeit auch der direkte Wiederabstieg mit nur 24 Punkten. So wenige Zähler hatte Burnley in seiner Erstligageschichte noch nie auf dem Konto. Auch die 78 Gegentore, mehr als zwei im Schnitt pro Partie also, sind nichts, was man in seinen Bewerbungsunterlagen hervorheben würde.

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Das alles wurde Kompany aber kaum angelastet. Der Kader galt als extrem schwach. Und entlassen wurde er auch nicht, Kompany steht vielmehr bis 2028 unter Vertrag. Mit Vereinsbesitzer Alan Pace sollen die Bayern bereits über die Freigabe verhandeln, für die wie einst bei Nagelsmanns Verpflichtung von RB Leipzig eine hohe Ablöse fällig werden würde. Bei Nagelsmann waren es damals rund 20 Millionen Euro.

Während der junge Trainer damals aber über Hoffenheim und eben Leipzig gekommen war und die Bayern als logischer Schritt angesehen wurde, ist für die Personalie Kompany mehr Fantasie nötig. Seine Verpflichtung wäre ein Experiment auf dem zum Schleuderstuhl mutierten Posten. Aber immerhin eines mit einem Schüler Guardiolas, an dessen dreijähriges Wirken viele in München immer noch gern zurückdenken.

Guardiola schwärmt von Kompany

„Ich mag, was er tut“, sagte der Katalane wohlwollend zu Beginn des Jahres über Kompanys Arbeit in Burnley: „Ich habe das Gefühl, dass er bei Manchester enden wird. Er ist schon ein großer Trainer.“ Es soll hier erwähnt werden, dass Guardiola für seine Schwärmereien durchaus bekannt ist, auch das kennen sie in München („Ich liebe Mario Götze“).

Gleichwohl will Kompany, der Französisch, Englisch und Deutsch spricht, den Fußball spielen lassen, den Guardiola so schätzt. Und das dürfte mit dem Spielermaterial des FC Bayern durchaus besser klappen als mit dem des FC Burnley: Dominanter Vortrag mit kompaktem Verteidigen lautet das Motto. Er beschrieb es in einem Interview mal so: „Ich fordere meine Mannschaft auf, hoch zu pressen und auf diese Weise Chancen zu kreieren. Das bedeutet, kompakt zu stehen, die Zweikämpfe zu gewinnen und das Spiel zu kontrollieren.“

Gerade defensiv war den Münchnern in der abgelaufenen Saison vieles extrem abgegangen. Zwar kassierte der Tabellendritte keine 78 Tore, aber auch 45 sind für einen Klub mit diesem Anspruch deutlich zu viel. „Wenn man überzeugt ist von ihm als Trainer, dann soll man ihn endlich unterschreiben lassen“, sagt Rekordnationalspieler Lothar Matthäus zu Kompany. Die Zeit dränge, meint der ehemalige Bayern-Kapitän: „Man muss schnellstmöglich seinen Trainer präsentieren, um auch die Planungen voranzutreiben.“

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Mögliche Verkaufskandidaten, aber auch potenzielle Zugänge wie Nationalspieler Chris Führich vom VfB Stuttgart wollen wissen, wer ihr Chef wird. Einer Trainerverpflichtung zustimmen muss allerdings der Aufsichtsrat um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Und da ist Matthäus skeptisch: „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass von Kompany alle Bosse bei Bayern München überzeugt sind.“

Vielleicht punktet Kompany bei ihnen ja mit einem Satz aus seiner Zeit bei Burnley: „Man startet nicht als Gewinner, man wird zu einem.“

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