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Barcelona in neuem Licht

Das Zentrum Barcelonas ganz ohne Menschen? Bis vor Kurzem wäre das kaum vorstellbar gewesen. Doch genau so zeigt uns der Fotograf Serge Ramelli die katalanische Metropole, deren Zauber sich dem Betrachter neu erschließt.
Reise-Redakteurin
Die Gasse Sant Honorat im Gotischen Viertel – aus dem Bildband "Barcelona" von Serge Ramelli
Die Gasse Sant Honorat, in der sich das Restaurant "El Pintor" befindet, grenzt an die Mauer des Palau de la Generalitat, Sitz der katalanischen Landesregierung (r.)
Quelle: 2020 Serge Ramelli

Verwunschen und verwaist liegt die Gasse in der Dämmerung, Straßenlaternen tauchen sie in warmes Licht. Einen kühlen Kontrast bildet der schmale Streifen Himmel am Ende der kleinen Straße, der uns verrät: Es ist die blaue Stunde in Barcelona.

Das Restaurant „El Pintor“, bekannt für katalanische Küche, wartet auf die ersten Gäste. Noch aber lässt sich niemand in der Carrer Sant Honorat blicken, obwohl hier, im ehemals jüdischen Teil des Gotischen Viertels, sonst Besucher fast rund um die Uhr durch die Gassen strömen.

Fast menschenleer zeigt sich selbst der Platz vor der mächtigen Kathedrale La Seu im Herzen der Altstadt. Düster ragt das Gotteshaus in den Himmel, an dem unwirklich leuchtende Wolken den Blick nach oben ziehen.

Barcelona: Die Kathedrale La Seu vor der Kulisse eines dramatisch gefärbten Himmels
Die Kathedrale La Seu vor der Kulisse eines dramatisch gefärbten Himmels
Quelle: 2020 Serge Ramelli

Barcelona einmal so ausgestorben zu erleben, wäre bis vor Kurzem noch undenkbar gewesen. Die Stadt, die bis zu den Olympischen Spielen vor 30 Jahren noch im Dornröschenschlaf lag, hat sich mit dem Massentourismus, der in der Folge einsetzte, radikal verändert. Erst die durch die Corona-Krise bedingten wochenlangen Ausgangssperren sorgten plötzlich für eine surreal anmutende Leere auf den Straßen.

Serge Ramelli feiert die Architektur in Barcelona

Doch die ungewöhnlichen Aufnahmen, die der Fotograf Serge Ramelli von Barcelona machte, entstanden, bevor die Pandemie Spanien überrollte, zu einer Zeit, als die Straßen der Stadt stets von Einheimischen und Touristen bevölkert waren.

Seine Fotografien, die im nun erschienenen Bildband „Barcelona“ zu sehen sind, zeigen die katalanische Metropole einfach so, wie sie der Franzose am liebsten sehen wollte: menschenleer. Der Fotograf feiert auf seinen Bildern die Erhabenheit außergewöhnlicher Architektur, an der Barcelona so reich ist.

Barcelona: So ruhig erlebt man die Carrer del Bisbe im Gotischen Viertel normalerweise nicht
So ruhig erlebt man die Carrer del Bisbe im Gotischen Viertel normalerweise nicht
Quelle: 2020 Serge Ramelli

Serge Ramelli vermittelt uns ein idealisiertes Bild der Stadt, die er ästhetisch in Szene setzt. Er spielt mit Licht und Schatten, lässt seine Objekte vor den Kulissen dramatisch gefärbter Himmel wirken. Selbst der Mond scheint zu wissen, wo sein Platz ist.

Da der Fotograf Menschen außen vor lässt, konzentriert sich der Blick des Betrachters auf Dinge, die sonst in der Hektik des Alltags untergehen. Wir bemerken die Risse im Pflaster der Gassen, staunen über jahrhundertealte Mauern und entdecken Neues auf den Dächern der Stadt.

Ein neuer Blick auf Sehenswürdigkeiten

Wie es Serge Ramelli gelingt, selbst die zentral gelegene Plaça Reial ohne Publikum zu zeigen? Zum einen natürlich, indem er geduldig auf den richtigen Augenblick wartet. Doch das allein erklärt nicht das Geheimnis seiner Aufnahmen.

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Der Fotograf, der in Los Angeles lebt und auch Filme produziert, macht keinen Hehl daraus, dass digitale Bildbearbeitung ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist. „Wenn du als Fotograf Erfolg haben möchtest, musst du ein Experte im Retuschieren werden“, rät er Berufsanfängern.

Barcelona: Die Casa Batlló des Architekten Antoni Gaudí ist bei Nacht angestrahlt
Meisterwerk des Modernisme: Die Casa Batlló des Architekten Antoni Gaudí ist bei Nacht angestrahlt
Quelle: 2020 Serge Ramelli

Vom Gotischen Viertel bis zu den Werken des Architekten Antoni Gaudí – es sind keine Geheimtipps, mit denen Ramelli den Zauber der Stadt zu vermitteln sucht. Der Fotograf, der bereits Bildbände über Paris, New York, Venedig und Los Angeles veröffentlicht hat, richtet seine Linse vor allem auf vertraute Sehenswürdigkeiten. Er zeigt uns Altbekanntes in neuem Licht.

Wer Barcelona bereits verfallen ist, schwelgt beim Anblick seiner Bilder in Erinnerungen. Alle anderen können davon träumen, die Stadt eines Tages zu besuchen. Allein werden sie dann allerdings nicht mehr dort sein.

Barcelona: Die untergehende Sonne sorgt für romantische Stimmung am Hafen
Die untergehende Sonne sorgt für romantische Stimmung am Hafen
Quelle: 2020 Serge Ramelli
Die gezeigten Fotos stammen aus dem Bildband "Barcelona" von Serge Ramelli, Verlag teNeues, 176 Seiten, Hardcover, 39,90 Euro
Die gezeigten Fotos stammen aus dem Bildband "Barcelona" von Serge Ramelli, Verlag teNeues, 176 Seiten, Hardcover, 39,90 Euro
Quelle: Verlag teNeues

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