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Im Wallis fressen Murmeltiere Urlaubern aus der Hand

Wanderer und Wintersportler lieben Saas-Fee wegen seiner Viertausender. Der Schweizer Ferienort ist aber auch ein Hotspot für Murmeltiere, die man sonst nur selten sieht. Sie lassen sich hier gern von Besuchern füttern.
Wallis in den Schweizer Alpen: Zwei Murmeltiere lassen sich von der Autorin füttern Wallis in den Schweizer Alpen: Zwei Murmeltiere lassen sich von der Autorin füttern
Gar nicht scheu: Zwei Murmeltiere nehmen das Futter der Autorin gern entgegen
Quelle: Barbara Blunschi

Normalerweise bekommen Bergwanderer sie selten zu Gesicht. Hier aber sind die Tiere sehr zutraulich, sie fressen Menschen sogar aus der Hand. Murmeltiere gehören eindeutig zu meinen liebsten Bergbewohnern. Die Erdmännchen der Alpen haben es mir schon seit der Kindheit angetan.

Doch so nah wie in Saas-Fee bin ich den putzigen Tieren noch nie gekommen. Bekannt ist der autofreie Walliser Ferienort eigentlich für weit größere Sehenswürdigkeiten. Umgeben von mächtigen Viertausendern, ist Saas-Fee bei Wanderern und Wintersportlern beliebt. Und ein Hotspot für Murmeltiere, die als Wahrzeichen vermarktet werden.

Auf riesigen Plakaten spähen Murmeltiere mit Feldstechern vor den Augen auf die Walliser Bergwelt und locken Touristen wie mich ins Tal. Der bekannteste Ort für Murmeltierbegegnungen liegt auf dem Spielboden. Also geht es in die Gondel und Richtung Bergstation. Saas-Fee liegt bereits auf 1800 Meter Höhe.

Während der Fahrt suche ich bereits über Felsen und Hügel nach Murmeltieren. Tatsächlich sehe ich, dass kurz vor der Bergstation einige Murmeltiere aus ihren Erdbauen spähen. Auf dem Wanderweg herrscht bereits reger Betrieb. Zu viel für die meisten „Munggen“, die es lieber etwas ruhiger mögen. Vor allem, wenn die Wanderer mit Hunden unterwegs sind, ist bei der Kolonie höchste Alarmbereitschaft angesagt. Mit schrillen Pfiffen warnt dann ein Aufpasser vor Gefahr.

Murmeltiere fressen sich bis Oktober eine Fettschicht an

Seit Mitte April sind die süßen Alpenbewohner aus ihrem Winterschlaf erwacht und fressen sich bis Oktober eine dicke Fettschicht an. Nur so überstehen sie in ihren Höhlen schlummernd die kalte Jahreszeit. Da ist ihnen Extrafutter ganz recht.

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Doch an meinem „Murmeltier-Säckli“ mit Nüssen und Karotten scheinen sie auf dem Spielboden gerade nicht sonderlich interessiert zu sein, offenbar sind sie satt. Also breche ich erst einmal die Aktion ab und fahre mit der nächsten Bahn bis zur Bergstation Längfluh auf 2870 Meter Höhe.

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Hier bin ich dem Feegletscher ganz nah. Eine von Furchen und Spalten übersäte Eisfläche. Einen Panoramablick bietet die Terrasse des Bergrestaurants „Steinhütte“. Jeder Tisch ist liebevoll mit einem Minialpenblumengesteck dekoriert.

Ein wunderbares Sonnenplätzchen, um zu verweilen. Wäre da nicht eine dicke Wolkendecke, die sich immer breiter über die Bergspitzen legt. Den Gipfel des mit 4545 Meter höchsten ganz auf Schweizer Boden liegenden Berges Dom haben die Wolken schon komplett verhüllt.

Süßigkeiten machen die Tiere krank

Höchste Zeit sich auf den Rückweg zu machen. Die ersten Regentropfen prasseln bei der Talfahrt auf das Dach der Gondel. Unter mir laufen die letzten Wanderer geschwind den Weg hinunter, und ich bin ziemlich froh darüber, im Trockenen zu sitzen.

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Auf dem Weg ins Dorfzentrum mache ich einen Abstecher zum Stafelwald. Es nieselt zwar noch leicht, aber ein Versuch ist es wert, denn hier wohnt ebenfalls eine größere Murmeltierkolonie. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen, aber die Murmeli sind aufgewacht und wuseln über die große Wiesenfläche. Sie mögen leichten Regen. Tagsüber war es ihnen wohl viel zu heiß und jetzt sind sie wach und haben mächtigen Hunger.

Murmeltiere stehen unter besonderem Schutz; es gibt sogar einen Murmeltierbeauftragten. Der achtet darauf, dass Touristen den Tieren keine Kekse geben. Süßigkeiten machen die Tiere krank.

Das Wallis verteilt Gutscheine an Urlauber

Die Kulisse ist auch ohne blauen Himmel perfekt. Im Hintergrund türmen sich die Viertausender in den Himmel und die Gletscher strahlen im bläulichen Weiß. Von Weitem ist deutlich zu hören, wie das geschmolzene Wasser talwärts gurgelt.

In zahlreichen Bächen stürzt es die Felsen hinunter, und ganz im Hintergrund ist das Allalinhorn zu sehen. Darunter befindet sich auf 3500 Meter Höhe die Station Mittelallalin mit der höchstgelegenen U-Bahn und dem welthöchsten Drehrestaurant und Eispavillon.

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Doch ich habe nur Augen für Murmeltiere. Ruhig setze ich mich mit gebührendem Abstand neben einem Bau auf den Boden. Es dauert keine Minute, und schon schaut ein Nager heraus. Es kommt neugierig näher. Die mitgebrachte Karotte lockt.

Erst zaghaft, aber dann ziemlich gierig knabbert das Murmeltier am Gemüse, das ich ihm entgegenstrecke. Vor einem anderen Baueingang „bedrängen“ gleich zwei größere Nagetiere einen Touristen. Der freut sich über die handzahmen Murmeltiere.

Schnell ist der Stoffsack mit dem artgerechten „Murmelifüetter“ leer. Das kann man im Büro von Saas-Fee Tourismus im Dorf kaufen. Zum Beispiel mit dem Gutschein im Wert von 100 Franken, den jeder erhält, der mindestens zwei aufeinanderfolgende Nächte bis zum 15. Dezember 2020 im Wallis logiert. Für den Rest kaufe ich Raclettekäse und andere Walliser Spezialitäten, die ich daheim beim Anschauen der Bilder mit den handzahmen Murmeltieren genieße.

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Die Schweizer Reiseautorin Barbara Blunschi bloggt auf reisen-lifestyle.ch.

Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Saas-Fee/Saastal Tourismus. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter axelspringer.de/unabhaengigkeit.

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