WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Ärger um Maximilian Krah: ID-Fraktion im Europaparlament schließt AfD aus

Deutschland Ärger um Maximilian Krah

ID-Fraktion im Europaparlament schließt AfD aus

Politikredakteur
Nach Ausschluss im EU-Parlament – AfD setzt auf Zusammenarbeit mit anderen Parteien

Die AfD-Delegation im Europaparlament ist nicht mehr Teil der Rechtsaußen-Fraktion Identität und Demokratie (ID). Maximilian Krah habe dem Ruf der Gruppe geschadet, so der Vorwurf. Die AfD will Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.

Quelle: WELT TV

Autoplay
Die AfD-Delegation im Europaparlament ist nicht mehr Teil der Rechtsaußen-Fraktion Identität und Demokratie (ID). Maximilian Krah habe dem Ruf der Gruppe geschadet, so der Vorwurf. Die AfD will Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Die Rechtsaußen-Fraktion Identität und Demokratie (ID) im Europaparlament hat sämtliche Mitglieder der europäischen AfD-Delegation ausgeschlossen. Nach WELT-Informationen stimmten Lega (Italien), Rassemblement National (Frankreich), Vlaams Belang (Belgien) sowie Freiheit und direkte Demokratie (Tschechien) für einen entsprechenden Antrag des Fraktionschefs Marco Zanni (Lega).

Zuvor war mitgeteilt worden, dass eine Nichtbeantwortung wie üblich als Zustimmung gewertet werde. Die Dänische Volkspartei hatte sich nicht an der Abstimmung beteiligt und wird daher zu den Ja-Stimmen gezählt. Für den Ausschluss von Fraktionsmitgliedern ist laut Satzung eine absolute Mehrheit notwendig – demnach müssen fünf Delegationen zustimmen.

Die AfD, die österreichische FPÖ und die Estnische Konservative Volkspartei stimmten gegen den Ausschluss aller AfD-Mitglieder. Sie hatten zuvor einen alleinigen Ausschluss von Maximilian Krah beantragt.

Lesen Sie auch

Die tschechische Delegation hatte die Frage, ob ein Ausschluss befürwortet oder abgelehnt wird, nicht klar beantwortet. „Wir unterstützen die Meinung von Marine Le Pen“, schrieb Delegationsleiter Ivan David in einer WELT vorliegenden Mail an das ID-Präsidium. Dies wurde als Zustimmung gewertet. Erst nach Schluss der Abstimmung teilte Ivan David mit: „Mit der Unterstützung der Stellungnahme von Marine Le Pen habe ich gemeint, dass ich mit dem Beschlussentwurf einverstanden bin.“

Lesen Sie auch

Die AfD-Delegation erkennt darin eine ungültige Stimme und wird Widerspruch einlegen. Davids Antwort sei „keine gültige Antwort“, heißt es in einer WELT vorliegenden Mail der AfD-Delegationsleiterin Christine Anderson an das ID-Präsidium. „Die Abstimmung ist geschlossen, und daher ist jede Klarstellung nach dem Ende der Abstimmung unzulässig.“

„Zieht leider gesamte AfD in Mitleidenschaft“

In dem Antrag des Fraktionschefs war der Ausschluss der AfD-Delegation mit einer „Reihe von Vorfällen“ begründet worden, „in die Herr Maximilian Krah und – im weiteren Sinne – die deutsche Delegation der Fraktion verwickelt waren“. Diese Vorfälle hätten „dem Zusammenhalt und dem Ansehen der Fraktion geschadet“.

AfD-Spitzenkandidat Krah hatte am Mittwoch seinen Rückzug vom Europawahlkampf und seinen Rücktritt aus dem AfD-Bundesvorstand verkündet. Zuvor hatten die bisherigen französischen und italienischen Partnerparteien – Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen und Lega von Matteo Salvini – angekündigt, im künftigen Europäischen Parlament nicht mehr mit der AfD zusammenarbeiten zu wollen. Anlass war unter anderem ein Interview, in dem Krah behauptet hatte, dass nicht jeder SS-Soldat ein Verbrecher gewesen sei.

Lesen Sie auch

RN-Delegationsleiter Jean-Paul Garraud begründet die Stimme seiner Delegation für den Ausschluss der AfD mit Krahs Äußerungen zur SS. Diese seien „für die RN-Partei inakzeptabel“, heißt es in einer WELT vorliegenden Mail an das ID-Präsidium. „Diese Erklärung des deutschen Spitzenkandidaten ist nicht nur unstatthaft, sondern zieht leider auch die gesamte AfD in Mitleidenschaft.“

Gerolf Annemans, Delegationsleiter der dänischen Regionalpartei Vlaams Belang, teilte in einer Mail an das ID-Präsidium mit: „Die flämische Delegation stimmt nach Gesprächen mit allen betroffenen Parteivorsitzenden (traurigerweise) formell zu.“

Die AfD-Parteivorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla teilten mit: „Die AfD wird selbstverständlich anstreben, mit einer verstärkten Delegation für eine schlagkräftige Fraktion im Europäischen Parlament zu sorgen. Um in Brüssel politisch wirken zu können, ist ein Zusammenarbeiten mit nahestehenden Parteien unerlässlich. Wir sind daher zuversichtlich, auch in der neuen Legislaturperiode verlässliche Partner an unserer Seite zu haben.“

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema