Am Abend bevor das Verfahren gegen ihn enden wird, das seit sieben Jahren läuft, knetet der Diakon Georg Herrmannsdörfer einen rot-schwarzen Drachen aus Plüsch. Ein Glücksbringer seiner Tochter. "Zuerst", sagt er, "habe ich das Ding für ein Teufelchen gehalten." Ausgerechnet der solle ihm, dem Mann Gottes, Glück bringen? Quatsch, habe seine Tochter gesagt, kein Teufel. Das sei ein Drache! Da verstand Herrmannsdörfer: Seine Geschichte ist die des heiligen Georg, mit dem er seinen Vornamen teilt. Jenes Ritters, der der Legende nach einen übermächtigen Drachen besiegt haben soll.