Richard Socher sucht seine Brille. Vor ihm wippt der Laptop-Screen im Laufschritt. "Moment. Sie kann doch nicht weit sein. Bin gleich wieder da." Er stellt den Laptop ab. Das Hintergrundbild zeigt Berge und Täler von oben. Von Socher selbst fotografiert – beim Paragliden, das ist sein Lieblingssport. Manchmal schnallt er sich dabei einen kleinen Propeller auf den Rücken, um schneller zu fliegen. Socher kam 1983 als Sohn eines Wissenschaftlers und einer Ingenieurin in Dresden auf die Welt, studierte dann Computerlinguistik in Leipzig und Saarbrücken. Heute schaut die ganze Hightech-Branche des Silicon Valley auf ihn. Auch ohne dass er Professor wurde, was einst sein Wunsch war, gehört er inzwischen zu den meistzitierten Forschern für künstliche Intelligenz (KI) weltweit. Und gerade hat er mit seinem kleinen Start-up eine neue Suchmaschine gestartet, die es mit dem großen Konkurrenten Google aufnehmen will. Socher ist zurück, die Brille auf der Nase. "So, jetzt kann ich auch weiter weg vom Bildschirm sitzen."