33, ist Direktorin des Kunstvereins München

Was macht München lebenswert? Die Teenies. So ziemlich alle zwischen 13 und 18 Jahren, die in dieser Stadt leben und den öffentlichen Raum nutzen, manchmal gegen die konventionellen, rigiden Vorstellungen, wie dort Zeit verbracht werden soll. Wie sie öffentliche Plätze, die Parks, den Hofgarten um den Kunstverein München, den Eisbach oder den Englischen Garten einnehmen und dort ihre fragilen, temporären, romantischen, lauten Utopien konstruieren, nur um diese Orte manchmal ein bisschen dreckiger, aber umso geliebter zu hinterlassen. In ihnen sehe ich alles, was mich interessiert in dieser Stadt; Widerständigkeit, wo man es am wenigsten vermutet, teilweise Anarchismus, immer Lebensfreude, Lautstärke, Romantik, Übertreibung, Performance, Melancholie. Immer mitten drin, im Konflikt und in der liebevollen Auseinandersetzung mit dem "offiziellen" Bild Münchens und der Frage, warum und wie man hier leben will.