Getrennte Schlafzimmer, das weiß man, sind das Schreckgespenst jeder längeren Liebesbeziehung. Das Ungeheuer, das nachts unterm Doppelbett lauert, während man daliegt und dem ziemlich lauten Atem seines Bettgenossen lauscht. Sie gelten als erste Haltestelle auf einem Weg, der im Allgemeinen so weitergeht: Paartherapie, Trennung auf Probe, Trennung. So werden wir nie!, schwören die glücklich Verliebten, während sie sich unterm Deckbett aneinanderklammern, dabei hat in ihrer Beziehung womöglich längst eine Praxis Einzug gehalten, die noch viel besorgniserregender klingt als das separate Schlafzimmer: Fernsehen in getrennten Räumen.
Beziehung und Fernsehen: Fernbeziehung
Bislang galten getrennte Schlafzimmer als der Anfang vom Ende einer Liebe. Jetzt drohen: die getrennten Fernsehzimmer. Weil es heute unmöglich ist, sich zu einigen. Aber ist das wirklich so schlimm?
Von
Claire Beermann