Als die Unternehmerin Anne Koark einsehen muss, dass sich ihre Firma und sie in der größtmöglichen Krise befinden, wächst in ihr ein einzelner Gedanke zu einer allumfassenden Angst: Sollte es zu einer Insolvenz kommen, werde sie die Wohnung verlieren. Man werde ihre Konten sperren, sie werde obdachlos, und man werde ihr die Kinder wegnehmen. Sie glaubt es fest: Wer als Unternehmerin scheitert, scheitert als Mensch, also auch als Mutter.

"Wenn man in eine Krise kommt, fangen die Gedankenspiralen an", sagt Koark heute, "und die kennen nur eine Richtung: abwärts." Dann erzählt die 59-Jährige von jenem Tag in ihrer Krise, "an dem ich mir auf dem Heimweg mit dem Auto die Leitplanke sehr genau angeschaut habe". Nicht weil sie habe sterben wollen, sagt Koark, nein. Sondern weil es so ein leichter Ausweg gewesen wäre. Alles wäre überstanden. Alles.