Der Biotech-Konzern Moderna erhält von der US-Regierung finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung seines Vogelgrippe-Impfstoffs. Die US-Regierung bewilligte dafür 176 Millionen Dollar, wie Moderna mitteilte. Das Geld soll für die abschließende Entwicklung und Erprobung eines präpandemischen mRNA-basierten Impfstoffs gegen das H5N1-Vogelgrippevirus verwendet werden.

Im März hatten US-Behörden den ersten Ausbruch des H5N1-Virus bei Milchkühen gemeldet. Seitdem wurden in zwölf Staaten mehr als 130 Herden infiziert. Wissenschaftler befürchten, dass der Kontakt mit dem Virus in Geflügel- und Milchbetrieben das Risiko erhöht, dass das Virus mutiert und damit auch eine Übertragung zwischen Menschen wahrscheinlicher werden könnte. Vereinzelt haben sich bereits Menschen mit dem Virus infiziert.

Moderna-Studie mit Erwachsenen

Moderna startete im vergangenen Jahr eine Studie seines Vogelgrippe-Impfstoffs mRNA-1018 mit gesunden Erwachsenen, deren Ergebnisse noch in diesem Jahr erwartet werden. Die Studie umfasst sowohl den derzeit bei Milchvieh zirkulierenden H5-Subtyp als auch den H7-Subtyp der Vogelgrippe.

Der Impfstoff von Moderna nutzt die mRNA-Technologie, die auch im Covid-19-Impfstoff des Unternehmens zum Einsatz kam. "Die mRNA-Impfstofftechnologie bietet Vorteile in Bezug auf Wirksamkeit, Entwicklungsgeschwindigkeit und Produktion, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten, wie während der Covid-19-Pandemie gezeigt wurde", sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel. Die Herstellung herkömmlicher Grippeimpfstoffe kann vier bis sechs Monate dauern.