Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder und Schweine ist zurückgegangen. Zum Stichtag am 3. Mai hätten die landwirtschaftlichen Betriebe 20,9 Millionen Schweine sowie 10,6 Millionen Rinder gehalten, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ein Jahr zuvor gab es 1.200 Schweine und 310.000 Rinder mehr.

Besonders auf lange Sicht geht die Haltung von Nutztieren in Deutschland zurück. Hintergrund sind nach Angaben der Statistiker der sinkende Fleischkonsum der Bevölkerung und erhöhte Kosten für den Tierschutz. Zum Stichtag wurden noch 15.700 Betriebe mit Schweinen registriert – 42,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Da gleichzeitig die Betriebe mit 1.300 Tieren im Durchschnitt größer geworden sind, ging die absolute Zahl der Tiere nur um 25,4 Prozent zurück. Auch schrumpfte der deutschlandweite Rinderbestand seit 2014 um 16,3 Prozent. Mehr als jeder dritte Betrieb gab zudem seine Milchviehhaltung auf.

Insgesamt exportierte Deutschland 2023 12,6 Prozent weniger Fleisch als im Jahr davor. Ein Grund für die rückläufigen Fleischexporte dürften Einfuhrbeschränkungen in Abnehmerländern wie China sein. Auch ist der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland seit Jahren rückläufig. 2023 sank er auf im Schnitt 51,6 Kilogramm. Dabei verzeichnen Rind- und Kalbfleisch den größten prozentualen Rückgang: Der Verzehr pro Kopf sank um fast fünf Prozent auf 8,9 Kilogramm pro Person. Auch reduzierte sich die verzehrte Menge an Schweinefleisch um fast 600 Gramm auf 27,5 Kilogramm pro Person.

Die Bundesregierung einigte sich zuletzt auf ein Maßnahmenpaket, das Landwirte unterstützen soll. Bürokratie solle abgebaut und Gewinnschwankungen abgemildert werden. Auch hatte die EU-Kommission auf Proteste von Landwirten im letzten Jahr reagiert und Zugeständnisse gemacht. Kleine Betriebe mit weniger als zehn Hektar müssten demnach nicht mehr mit Strafen rechnen, wenn sie sich nicht an EU-Regeln halten. Weitere Ausnahmen seien bei Umweltauflagen geplant.