Der US-Autokonzern General Motors (GM) unterstützt seine angeschlagene Robotaxi-Firma Cruise mit 850 Millionen Dollar. Damit gewinne man Zeit, um die strategischen Überlegungen zur Zukunft von Cruise abzuschließen, sagte GM-Manager Paul Jacobson.

Cruise war unter den Vorreitern beim autonomen Fahren und hatte ehrgeizige Expansionspläne. Jedoch schleifte ein autonomes Fahrzeug von Cruise bei einem Unfall in San Francisco Anfang Oktober eine Frau mehrere Meter mit. Die Fußgängerin war zuvor von einem anderen Wagen mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das selbstfahrende Auto geschleudert worden.

Nach dem Unfall wurden alle Fahrten mit den Autos der Firma für Monate ausgesetzt. Während der laufenden Ermittlungen war auch der Chef von Cruise, Kyle Vogt, zurückgetreten. Das GM-Tochterunternehmen fängt gerade erst wieder an, seine Autos zurück auf die Straße zu bringen. GM signalisierte bereits, dass der Robotaxi-Dienst zunächst in einer einzelnen Stadt wieder aufgenommen werden soll.

Unfall wurde erst harmloser dargestellt

Verheerend für das Ansehen von Cruise war, dass zu dem Unfall erst später Details bekannt wurden, während der Zwischenfall zunächst harmloser dargestellt worden war. Die Frau wurde durch eine Programmierung des Fahrzeugs mitgeschleift.

Die Cruise-Wagen sind so programmiert, dass sie nach Kollisionen automatisch an den Straßenrand fahren können, um den Verkehr nicht zu behindern. Auch in diesem Fall entschied sich die Software dazu – obwohl die Frau noch unter dem Wagen steckte. Sie sei dabei rund sechs Meter mitgezerrt worden, der Wagen habe dabei ein Tempo von gut elf Kilometern pro Stunde erreicht, hieß es in einem Untersuchungsbericht.