Etwa 70.000 Beschäftigte haben sich der Gewerkschaft ver.di zufolge an Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen beteiligt. Arbeitsniederlegungen habe es in fast allen Bundesländern gegeben, abgesehen von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, wo der 8. März (Internationaler Frauentag) ein Feiertag ist und die Kitas geschlossen blieben.

Ver.di will mit den Aktionen im laufenden Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst Druck machen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent mehr Lohn für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen – mindestens soll es aber 500 Euro mehr geben. Neben Kitabeschäftigten und Sozialarbeitern geht es auch um Busfahrerinnen, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Kranken- und Altenpfleger, Verwaltungsangestellte, Klärwerksmitarbeiter, Förster und Ärztinnen.

Der Schwerpunkt der Warnstreiks sollte am Frauentag jedoch bewusst der Bereich soziale Arbeit sein, da in Kindertagesstätten, Jugendämtern oder Beratungsstellen 83 Prozent der Beschäftigten Frauen seien, teilte ver.di mit. Mit den Warnstreiks werde auf das "völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber" reagiert.

DGB-Chefin nennt Angebot einen "Hohn"

Die Arbeitgeber bieten bisher unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Das bezeichnete die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, bei einer Demonstration in Hennigsdorf bei Berlin als "Hohn". Wer Fachkräfte suche, könne auf Frauen nicht verzichten und müsse sie anständig bezahlen, sagte Fahimi.

Bei den letzten Verhandlungen vor rund zwei Wochen waren beide Seiten ohne Ergebnis auseinandergegangen. Die nächsten und voraussichtlich entscheidenden Verhandlungen sind für Ende März geplant. Bis dahin dürfte es weitere Warnstreiks geben.