: Gerd Bucerius

ZwischenZeilen

Fast alle reden von Silvio Berlusconi, kaum jemand von Christian Nienhaus. Der 34jährige Geschäftsführer der Berliner Zeitung (davor Hamburger Morgenpost) geht auch einen politischen Weg – von unten.

Der Hamburger Senat möchte dem Verleger des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" das Ehrenbürgerrecht verleihen. Die CDU-Fraktion hält dagegen. Ehrenbürger Gerd Bucerius warf sich in die Bresche. Fraktionschef Ole von Beust antwortete ihm : Was tat R.A. für HH?

Der Senat hat beschlossen, Herrn Dr.h.c. Rudolf Augstein für seine hervorragenden Verdienste um unser Land und unsere Stadt das Ehrenbürgerrecht der Freien und Hansestadt Hamburg zu verleihen.

Ein "punischer Sieg-Frieden"?

Werden Bush und seinen Leuten die Siege im Luft- und jetzt auch im Bodenkrieg zu Kopf steigen? Theo Sommer fürchtet, die Amerikaner würden für ein Maximalziel kämpfen: "die Kriegsmaschine Saddam Husseins zu vernichten und ihn selbst zu eliminieren – zumindest politisch auszuschalten, am besten auch physisch.

Presse-Tycoons

Milliardengekungel ja, aber Macht? Wahrscheinlich weil sie Wirtschaftsfachleute sind, faszinieren die Autoren Managementstrukturen, Einflußsphären, Wachstumspotentiale und Nachfolgeprobleme so sehr, daß sie der vierten Kraft im demokratischen Staat und ihren Topleuten eine Macht zuschreiben, die schon der Standardfilm "Citizen Kane" zur Legende und fragwürdig macht.

Im deutschen Namen?

Gewiß: Als Frühjahr 1945 das Reich zusammenbrach und der Gestank menschlicher Leiber aus den Konzentrationslagern zu uns drang, war ich voll Rache gegen die, die das Entsetzliche angerichtet hatten.

Bonner Kulisse

Noch ein Jahr bleibt Otto Schlecht, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, bis zur Pensionsgrenze. Schon heute hat er eine genaue Vorstellung, was er dann mit seiner freien Zeit anfangen will: Er soll Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung werden.

Es geht los

Nicht nur Kurt A. Körbers 25 Millionen für die Deichtorhallen, sondern auch: 1,5 Millionen eines unbekannten Spenders für John Neumeiers Ballettschule, die Ende September eröffnet werden soll; 3 Millionen von Gerd Bucerius für die Renovierung des Literaturhauses und 1,2 Millionen eines wiederum unbekannten Spenders für den Literaturhaus-Verein; schließlich die Rettung der Kampnagelfabrik für freie Theatergruppen, die nicht zuletzt durch eine Spende des Großkaufmanns Thomas Wegner ermöglicht wurde – Hamburg holt auf, die alte mäzenatische Tradition der Stadt belebt sich, und das hierorts übliche Geunke darüber, daß überall, ob in Frankfurt, Köln oder Berlin, kulturelle Großtaten geschähen, in Hamburg jedoch alles am Geiz der Pfeffersäcke scheitere, dieses Geunke sieht sich auf einmal widerlegt.

Firmengründer : Erfolg einer Idee

Man kann ihn in Hamburgs Innenstadt wohl mal auf der Mönckebergstraße sehen, vor dem Schaufenster vom Herrenausstatter Braun, oder am Neuen Wall vor Unger (Damenmoden), schmal, nicht groß, gerade; trotz seiner in wenigen Tagen achtzig Jahre, ruhig, nur die Augen bewegend, die einzelnen Auslagen fixierend.

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