Fast alle reden von Silvio Berlusconi, kaum jemand von Christian Nienhaus. Der 34jährige Geschäftsführer der Berliner Zeitung (davor Hamburger Morgenpost) geht auch einen politischen Weg – von unten.
Der Senat hat beschlossen, Herrn Dr.h.c. Rudolf Augstein für seine hervorragenden Verdienste um unser Land und unsere Stadt das Ehrenbürgerrecht der Freien und Hansestadt Hamburg zu verleihen.
Zugegeben: Ich bin ein wenig neidisch auf Gerd Schulte-Hillen. Das ist der Chef des Verlages Gruner + Jahr und daher Mitglied des Vorstandes des Bertelsmann-Konzerns in Gütersloh.
Es wird einem übel, wenn die Gegner des amerikanischen Präsidenten George Bush ihm seine körperliche Schwäche in Tokio vorwerfen – Erbrechen ist eine gesunde körperliche Reaktion.
Auf einer Sennhütte oberhalb des Spitzingsees in Bayern warteten im April 1945 gut versteckt Wehrmachtsoffiziere der Abteilung "Fremde Heere Ost" (FHO) auf das Vorrücken der amerikanischen Truppen.
John Jahr, Rudolf Augstein, Richard Gruner und Gerd Bucerius – wir waren auf der Hamburger Presse-Bühne die Akteure in einem Stück, das 1960 begann und 1962 endete.
Wieder einmal wurde die "Krise der Parteien" entdeckt. Die Krise der CDU beschreibt Warnfried Dettling in der vorigen Ausgabe der ZEIT: "Das rechte Elend der Konservativen".
Ich habe wohl an die fünf Jahre insgesamt gegen ihn prozessiert, im größeren Prozeß erfolglos, im kleineren erfolgreich. Am Ende erging jeweils ein gerechtes Urteil.
Werden Bush und seinen Leuten die Siege im Luft- und jetzt auch im Bodenkrieg zu Kopf steigen? Theo Sommer fürchtet, die Amerikaner würden für ein Maximalziel kämpfen: "die Kriegsmaschine Saddam Husseins zu vernichten und ihn selbst zu eliminieren – zumindest politisch auszuschalten, am besten auch physisch.
Der Flottenadmiral Elmar Schmähling (geb. 1937) ist immer noch Soldat, wenn auch von Verteidigungsminister Stoltenberg in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Im Mai 1952 unterzeichneten die Bundesrepublik und die drei Westmächte in Bonn den Deutschlandvertrag. Er sollte dem Westen einen friedlichen Nachbarn und der Bundesrepublik Sicherheit gegen Osten garantieren, im übrigen uns die Wiedervereinigung sichern.
Auch wem die Grünen nicht passen, muß gestehen: Sie haben einiges bewirkt. Jetzt aber, unter dem Zwang, die Wahlniederlage zu bewältigen, fangen sie an, sich aufzuspielen.
Als simpler Schweizer und also Bewohner eines Territoriums, das seit Jahrhunderten keine Aufblähung mehr erfahren hat, ist man ja wohl nicht befugt, den Bundes-Republikanern ihre Freude über die wunderbare Landvermehrung zu missgönnen.
Fast zwanzig Jahre, von 1963 bis 1982, hat Diether Stolze in wechselnden Funktionen zum ZEIT- Team gehört: als Chef des Wirtschaftsressorts und stellvertretender Chefredakteur, später als Verleger und Herausgeber.
Milliardengekungel ja, aber Macht? Wahrscheinlich weil sie Wirtschaftsfachleute sind, faszinieren die Autoren Managementstrukturen, Einflußsphären, Wachstumspotentiale und Nachfolgeprobleme so sehr, daß sie der vierten Kraft im demokratischen Staat und ihren Topleuten eine Macht zuschreiben, die schon der Standardfilm "Citizen Kane" zur Legende und fragwürdig macht.
Wenn dieser Krieg in Nahost zu Ende ist, wird die Welt nicht mehr sein, was sie gewesen ist. Um des Öls willen mußten bisher 30 000, bald möglicherweise doppelt so viele Amerikaner über den Atlantik geflogen werden.
In wenigen Tagen wird der Bundestag das Gesetz über die Errichtung des Oberen Bundesgerichtes, das dem früheren Reichsgericht in Leipzig entspricht, verabschieden und dabei seinen Sitz bestimmen müssen.
Natürlich: Ob die Stalin-Noten von 1952 ernst gemeint waren (er bot dem Westen die Wiedervereinigung Deutschlands an, gegen die Neutralität Deutschlands mit kleinem, natürlich nicht atomarem Heer), wird die Historiker immer wieder beschäftigen.
Unwillkürlich kam uns nach der Landung unseres Flugzeuges in Washington vergleichsweise aus der Erinnerung die Idee, daß der einst gesehene Film "Metropolis" ein schlechter Pappscherz sei gegen dies lebendige Bild des gigantischen Amerika.
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) hatte ein Parlament, eine Regierung und eine Verwaltung. Aber kein Abgeordneter oder Minister hatte etwas zu entscheiden – die Macht lag bei der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), letztlich beim Führer dieser Partei.
Man hätte gedacht, mit dem Vorschlag der Bundesregierung für den Geldumtausch eins zu eins bis 4000 "Mark der DDR", darüber zwei zu eins, wäre der Streit zu Ende.
Lassen sich das gesellschaftliche, das wirtschaftliche und das politische System der DDR und der Bundesrepublik überhaupt auf einen Nenner bringen? Gäbe es nicht die deutsche Literatur – voran der Autoren aus der DDR, der ausgewanderten und der drüben Gebliebenen –, würde man zweifeln.
Erik Blumenfeld, geboren 1915, gehört zum ersten Rang der Hamburger CDU-Politiker. Er war Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, des Bundestages und des Europaparlaments.
Finden Sie heraus, wie opferbereit die Bürger der Bundesrepublik für die deutsche Einheit sind! Diese Aufgabe wurde am 9. Februar 1990 dem Institut für Demoskopie Allensbach von Gerd Bucerius gestellt.
Gewiß: Als Frühjahr 1945 das Reich zusammenbrach und der Gestank menschlicher Leiber aus den Konzentrationslagern zu uns drang, war ich voll Rache gegen die, die das Entsetzliche angerichtet hatten.
Noch ein Jahr bleibt Otto Schlecht, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, bis zur Pensionsgrenze. Schon heute hat er eine genaue Vorstellung, was er dann mit seiner freien Zeit anfangen will: Er soll Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung werden.
Rüstung ist militärisch und vor allem ökonomisch schädlich" – unter dieser Überschrift hat die ZEIT (Nr. 40, 29. September) ausführliche Auszüge aus einem (gut geschriebenen) Buch "Neue Realitäten" des amerikanischen Wirtschaftspublizisten Peter Drucker veröffentlicht.
Der zweite deutsche Staat ist nicht die Folge des Kommunismus, sondern von Hitlers Krieg gegen ganz Europa" – richtig. Richtiger wäre sogar: Der zweite deutsche Staat ist die Folge des Krieges der Deutschen gegen die Welt.
Nicht nur Kurt A. Körbers 25 Millionen für die Deichtorhallen, sondern auch: 1,5 Millionen eines unbekannten Spenders für John Neumeiers Ballettschule, die Ende September eröffnet werden soll; 3 Millionen von Gerd Bucerius für die Renovierung des Literaturhauses und 1,2 Millionen eines wiederum unbekannten Spenders für den Literaturhaus-Verein; schließlich die Rettung der Kampnagelfabrik für freie Theatergruppen, die nicht zuletzt durch eine Spende des Großkaufmanns Thomas Wegner ermöglicht wurde – Hamburg holt auf, die alte mäzenatische Tradition der Stadt belebt sich, und das hierorts übliche Geunke darüber, daß überall, ob in Frankfurt, Köln oder Berlin, kulturelle Großtaten geschähen, in Hamburg jedoch alles am Geiz der Pfeffersäcke scheitere, dieses Geunke sieht sich auf einmal widerlegt.
Ich weiß nicht, was ein "Krisengewinnler" ist; das Wort ist eine Neuschöpfung und soll wohl an Kriegsgewinnler erinnern. Jedenfalls weiß ich jetzt (seit Finis’ "Das Letzte" voriger Woche), daß ich ein Krisengewinnler bin.
Man kann ihn in Hamburgs Innenstadt wohl mal auf der Mönckebergstraße sehen, vor dem Schaufenster vom Herrenausstatter Braun, oder am Neuen Wall vor Unger (Damenmoden), schmal, nicht groß, gerade; trotz seiner in wenigen Tagen achtzig Jahre, ruhig, nur die Augen bewegend, die einzelnen Auslagen fixierend.