Die Polizei hat Ermittlungen gegen jugendliche Gäste einer Geburtstagsfeier in Mecklenburg-Vorpommern eingeleitet, die rassistische und verfassungswidrige Parolen gerufen haben sollen. Mehrere Gäste hätten bei der Gartenparty in Pantelitz angeblich die Parolen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zur Melodie von L'amour toujours gesungen, teilte die Polizei mit. Eine Person soll demnach "Sieg Heil" und "Heil Hitler" gerufen haben.

Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Beamten nahmen nach eigenen Angaben die Personalien von 13 Partygästen im Alter von 15 bis 18 Jahren auf und erstatteten Strafanzeige.   

Parallelen zu Sylt-Video

Der Hitlergruß ist strafbar und kann mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden. Auch die Naziparole "Deutschland den Deutschen" kann je nach Kontext strafbar sein.

Einen rassistischen Vorfall meldete auch die Polizei in Sachsen-Anhalt. In Bördeland-Eggersdorf südlich von Magdeburg habe der Schiedsrichter ein Kreisligaspiel zwischen dem TSV Blau-Weiß Eggersdorf und Union 1861 Schönebeck abgebrochen, weil rassistische Parolen skandiert worden seien. Ob Parolen von Fans oder Spielern gerufen worden sein sollen, ist derzeit unklar. Es sei Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt worden, sagte ein Polizeisprecher.

Seit Wochen werden deutschlandweit immer wieder rassistische Vorfälle bekannt, oft im Zusammenhang mit dem Partyhit L'amour toujours von Gigi D'Agostino, der bereits seit einiger Zeit in rechtsextremen Kreisen zweckentfremdet wird. Für besonders großes Aufsehen sorgte ein rassistischer Vorfall auf Sylt, bei dem Partygäste ebenfalls die Parole "Deutschland den Deutschen – Ausländer raus" zu dem Lied grölten.

Als Reaktion auf die Vorfälle kündigten Organisatoren von Großveranstaltungen an, das Lied nicht mehr zu spielen. So soll der Song weder auf dem Oktoberfest in München laufen noch auf der EM-Fanmeile vor dem Brandenburger Tor in Berlin.