US-Botschafterin Amy Gutmann verlässt Deutschland im Sommer aus privaten Gründen. Die 74-Jährige wolle sich ihrem Mann anschließen, der wegen beruflicher Verpflichtungen in die USA zurückkehren müsse, sagte die Sprecherin der US-Botschaft, Elisabeth Rosenstock-Siller, am Montagabend. Ihre Entscheidung, in diesem Sommer in die Vereinigten Staaten zurückzukehren, habe Gutmann bereits ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Kollegen in der Bundesregierung mitgeteilt.

Die frühere Politikprofessorin Gutmann ist seit Februar 2022 Botschafterin in Berlin. Die vielfach ausgezeichnete Politikwissenschaftlerin mit deutsch-jüdischen Wurzeln war zuvor viele Jahre Präsidentin der renommierten Pennsylvania Universität. Erfahrung als Diplomatin hatte sie nicht.

Rosenstock-Siller sagte weiter, Gutmann sei stolz auf die Arbeit, die sie und ihr Team zur Unterstützung der deutsch-amerikanischen Beziehungen geleistet hätten. Vor ihrer Abreise wolle sie noch zahlreiche Verpflichtungen erfüllen.

Bevor Gutmann nach Berlin kam, war das Amt des US-Botschafters mehr als 20 Monate wegen einer Blockade der oppositionellen Republikaner im US-Senat unbesetzt. Der Botschafterposten war bereits nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten fast 16 Monate unbesetzt gewesen. 

Von Mai 2018 bis Anfang Juni 2020 hatte Richard Grenell das Amt des US-Botschafters inne. Im Auswärtigen Amt und im Kanzleramt stieß seine Amtsführung wiederholt auf Kritik. Unter anderem hatte Grenell die deutsche Regierung mit deutlichen Worten zur Erhöhung ihrer Militärausgaben aufgefordert. Grenell wird als Kandidat für das Amt des künftigen Außenministers unter Donald Trump gehandelt, sollte dieser im November die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen.