Irland hat als letztes EU-Land die Auszählung seiner Europawahlergebnisse beendet. In der Nacht zu Freitag seien im Wahlkreis Midlands-North-West die letzten Mandate vergeben worden, berichtete der Sender RTÉ. Die Wahlbeteiligung betrug demnach 50,6 Prozent.

In der neuen Legislaturperiode kommen insgesamt 14 Abgeordnete aus Irland. Den Ergebnissen zufolge erhielt die konservativ-liberale Regierungspartei Fine Gael vier Sitze und damit einen weniger als bisher. Ihre Koalitionspartnerin Fianna Fáil verdoppelte die Zahl ihrer Abgeordneten und hat künftig ebenfalls vier Mandate. Die linksnationalistische Oppositionspartei Sinn Féin bekam zwei Sitze. Ein Sitz entfiel auf die irische Labourpartei, die drei verbliebenen auf unabhängige Kandidatinnen und Kandidaten.

Kompliziertes Wahlsystem verzögert Auszählung

Während in den meisten EU-Ländern am Sonntag gewählt wurde, hatte die Abstimmung in Irland bereits zwei Tage zuvor begonnen. Dass die Auszählung der Stimmen trotzdem so lange dauerte, liegt an dem komplizierten Wahlsystem des Landes. Dort gibt es keine festgeschriebenen Wahllisten, stattdessen stellen Wählende ihre eigene Liste zusammen. Dies führt zu einer langwierigen Auszählung, die sich über Tage hinziehen kann. Zudem werden die Stimmen manuell und nicht elektronisch ausgezählt. In Irland waren in diesem Jahr etwa 3,6 Millionen Menschen wahlberechtigt.