G7-Gipfel in Italien: Eine starke Frau unter vielen geschwächten Männern
Das "Recht auf Abtreibung"? Gestrichen. Illegale Migration? Soll repressiver bekämpft werden. Giorgia Meloni bringt beim G7-Gipfel die mächtigen Männer auf Linie.
Es ist nicht bekannt, ob der Kanzler die Glückwünsche zum
66. Geburtstag aus dem fernen Berlin schon kannte, als er auf dem G7-Gipfel im
süditalienischen Apulien zeigte, was Friedrich Merz ihm – und mehr wohl noch
dem Land – gewünscht hatte: Führungsstärke.
Obwohl Olaf Scholz bekanntermaßen kein großer Fußballfan ist,
setzte er gemeinsam mit dem Briten-Premier Rishi Sunak durch, dass beim
abendlichen Galadinner der G7-Regierungschefs in der Piazzetta di Borgo im
Gipfelort Borgo Egnazia Fernseher aufgestellt und auch eingeschaltet werden.
Schließlich will man als Kanzler ja mitbekommen, wenn im Eröffnungsspiel der
Fußball-EM der Nagelsmann-Elf gegen Schottland womöglich das gelingt, was der
Scholz-Regierung gegenüber dem Volk zuletzt grandios misslungen ist – die
Stimmung im Land zu drehen. Und vielleicht kann man ja als Nationaltrainer der
Politik vom Bundeskanzler der Fußballer abgucken, wie man gewinnt: mit
Teamgeist und Mut zur Offensive.