In der irischen Hauptstadt Dublin lassen Behörden ein Zeltlager mit Asylbewerbern räumen – inmitten eines Streits mit Großbritannien über die Rückführung von Migrantinnen und Migranten. Verschiedene irische Medien berichten von einem großen Polizeiaufgebot in der irischen Hauptstadt. Busse stünden demnach bereit, um die Menschen wegzubringen.

Nach Angaben der irischen Regierung sind zuletzt deutlich mehr Asylsuchende ohne die notwendigen Papiere in das EU-Land gekommen. Sie seien überwiegend über die offene Grenze zur britischen Provinz Nordirland in das Land gelangt. Seit Januar haben Medienberichten zufolge mehr als 6.700 Menschen in Irland Asyl beantragt, das seien fast 90 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Vor dem Büro der Behörde International Protection Office in Dublin standen zuletzt etwa 200 Zelte mit Asylbewerbern. Die Behörde ist für die Prüfung von Asylanträgen zuständig. Der irische Regierungschef Simon Harris hatte am Dienstag angekündigt, das Zeltlager räumen zu lassen. Den Asylbewerbern würden sichere Unterkünfte zur Verfügung gestellt, sagte er. In dem Land herrscht jedoch Wohnungsmangel.

Harris hatte angekündigt, irregulär eingereiste Migranten zurück ins Vereinigte Königreich zu schicken. Entsprechende Gesetze will er dafür auf den Weg bringen. Der britische Premierminister Rishi Sunak lehnt das jedoch ab. Er fordert, dass die EU ihrerseits Migranten aus Großbritannien zurücknimmt.