Helmut Schmidt zum 100. Geburtstag von ZEIT-Gründer Gerd Bucerius

Aus Anlass des Geburtstages des ZEIT-Gründers Gerd Bucerius, der am 19.Mai 100 Jahre alt geworden wäre, erinnert sich Helmut Schmidt in der ZEIT an den großen Hamburger Verleger, seinen ehemaligen Chef: "Mein Eintritt in die ZEIT (ich weiß nicht, ob es ein Einfall von Bucerius oder eine Idee von Marion Dönhoff gewesen ist) ist für mich ein Glücksfall geworden. Denn ich konnte hier manches dazulernen, einiges beitragen, und zugleich war ich doch ganz unabhängig. Für Bucerius war es vielleicht kennzeichnend, dass wir darüber nie einen schriftlichen Vertrag geschlossen haben; vielmehr ist es beim Handschlag geblieben."

Liz und Reinhard Mohn, kontrollierende Gesellschafter der Bertelsmann AG, erinnern sich: "Er hat gerne, oft über Stunden, mit uns gegessen und die Weltgeschichte diskutiert. Es waren Gespräche voller Geistesblitze und Humor. Luxus bedeutete ihm nicht viel. Das Essen konnte schlicht sein, der Wein mit Wasser gemischt, doch unsere Diskussionen waren immer spannend. Hier wurde sein persönliches Interesse an der Welt sichtbar – seine unstillbare Neugier, wie sie großen Verlegern und Journalisten eigen ist. Gerd Bucerius war nicht nur ein Vollblutjurist, sondern auch ein Politiker mit fest verankerten Prinzipien, der auch Menschlichkeit lebte ... Er war ein Vertrauter, ein Weggenosse und ein Freund."

Designierter SPD-Vize Bullerjahn fordert strikten Sparkurs auch im sozialen Bereich und "differenzierteren" Staat

Der Finanzminister von Sachsen-Anhalt und designierte SPD-Vizevorsitzende Jens Bullerjahn hat sich für einen strikten Sparkurs, auch im Sozialbereich, ausgesprochen. Eine Senkung der Abgaben sei nicht möglich, ohne das Gesamtaufkommen des Staates stabil zu halten, sagt Bullerjahn der ZEIT. "Zuallererst müssen wir aber Ausgaben senken, das heißt sparen, und zwar richtig. Wir müssen in allen Bereichen, auch in den sozialen, etwas tun. Da sind Milliarden im System. Wir müssen mehr mit Pauschalen arbeiten, weg von der Illusion, dass sich Einzelfallgerechtigkeit durch möglichst komplizierte Regelungen herstellen lässt."

Anders als die meisten SPD-Gesundheitsexperten schließt Bullerjahn eine Prämien-Lösung in der Gesundheitspolitik nicht grundsätzlich aus. "Wenn man grundsätzlich den Weg einer stärkeren Steuerfinanzierung gehen will, muss man eine Gesamtschau aller Sozialsysteme machen, die auch die Gesundheitsversorgung einbezieht." ."

Designierter SPD-Vize Bullerjahn fordert mehr Ehrlichkeit in Debatte um DDR und Stasi